Prolog

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Die üppig begrünten Wege liegen still und friedlich da und warten noch auf den größten Ansturm.
Ein paar einzelne Studenten haben sich dennoch schon um diese ach so frühe Uhrzeit auf das Campusgelände der Pittsburg State University verirrt und schlendern oder schlurfen mit einem Kaffee in einer Hand über die Gehwege.

Darunter auch Feena.
Das Mädchen sticht heraus – gut, das ist nicht schwer, bei so wenigen Menschen, aber selbst im Gedränge der alljährlichen Semesterabschlussparty würde das Mädchen mehr Aufmerksamkeit erregen, als andere...

Ihre Schritte sind auch müde und schlurfend, aber dennoch haben sie eine gewisse Grazie und vor allem Stärke. Ihre Beine sind lang, der Oberkörper ein wenig kräftig für so eine junge Frau und ihre Haare glänzen in einem verschneiten Grau. Die Ansätze sind schwarz, aber die Spitzen wirken schon beinah weiß, als sie sich die Haare über die Schulter wirft und mit gespitzten, roten Lippen einen Schluck aus ihrem Kaffee-To-Go nimmt.
Und was noch bemerkenswerter ist als die ungewöhnliche Haarfarbe, ist zugleich auch etwas unauffälliger: Das Mädchen hat eine Iris-Heterochromie. Das linke Auge ist hellblau, fast grau, und das rechte Auge hingegen hat einen warmen, karamelligen Braunton.

Und eben diese Augen fixieren gerade den Zeitungsstand des Kiosks, auf den sie fast jeden morgen zugeht und sich die Tageszeitung kauft.
Heute soll keine Ausnahme sein. Sie geht an das kleine Regal vor dem Laden zu und zieht ihre Lieblingszeitung heraus. Damit bewaffnet geht sie in den kleinen Laden hinein und legt sie auf den winzigen Tresen. Der Student dahinter sieht auch nicht gerade frisch aus und dementsprechend murmelt er ihr den Preis nur entgegen, aber sie weiß wieviel es kostet und fischt das Kleingeld aus der Tasche ihrer dünnen Jacke heraus. Sie bekommt ihr Rückgeld und verabschiedet sich nur mit einem kurzen Lächeln.
Draußen, im klaren Licht des noch jungen Tages, schüttelt sie die Zeitung auf und wirft einen Blick auf die Titelseite. Ein Mann im perfekt gebügelten und ziemlich teuer aussehenden Anzug ziert die erste Seite und mit einem erleichterten Lächeln lässt sie die Zeitung wieder sinken und nimmt stattdessen noch einen Schluck aus ihrem Kaffee.

Der Weg zur Bibliothek ist nicht mehr lang und der Kaffee ist auch schon fast leer, als sie dort ankommt. Direkt hinter der Eingangstür steht ein kleiner Mülleimer und sie trinkt die letzten Schlucke aus, zerdrückt den Pappbecher in der Hand und wirft ihn hinein. Jetzt wird die Zeitung doch wieder interessant.
Auf dem Weg zu ihrer üblichen Lernecke schlägt sie die Zeitung nun richtig auf und blättert langsam durch das Weltgeschehen hindurch. Sie bleibt an manchen Artikeln hängen, geht dann etwas langsamer und überfliegt die Zeilen, dann blättert sie wieder weiter und geht wieder ein bisschen schneller, während sie sich wieder einen neuen Artikel sucht.
Zum Glück ist ihr Lieblingsplatz noch frei als sie ankommt und sie lässt die Zeitung auf den Tisch fallen. Nachdem sie ihre Tasche abgestellt hat, zieht sie den unbequemen Holzstuhl unter dem Tisch hervor und lässt sich darauf fallen. Die Zeitung nun bequem auf dem Tisch drapiert und nicht mehr mit der Angst über etwas zu stolpern, weil sie liest, lehnt sie sich im Stuhl zurück und blättert jetzt noch aufmerksamer die Seiten um.
Das Papier knistert laut in der mucksmäuschenstillen Bibliothek, aber noch braucht sie kein schlechtes Gewissen zu haben – der nächste Student sitzt mindestens sechs Meter entfernt.

Sie kommt im lokalen Teil der Zeitung an und als ob ihre Augen davon magisch angezogen werden würden, schaut sie auf die kleinen Geschichten, wo immer wieder echt unfassbare Sachen stehen.

Auch diesmal wird sie von dieser Kategorie nicht enttäuscht...

Pferdehund?
Ein älterer Herr berichtet, er sei vor einigen Tagen vor einem Überfall gerettet worden. Dabei soll ein ausgewachsener Wolf in der Größe eines Pferdes den Räuber angegriffen und ihn so vor den Schlägen des Mannes gerettet haben. Weiter erzählt er, dass „Untier" sei nur auf den Verbrecher losgegangen und habe ihn nach wenigen Sekunden einfach davongeschleppt. Er bezweifelt, dass der Angegriffene überlebt habe, aber auf unsere Nachfrage bei der Polizei hin, wurde keine Leiche mit Bissspuren eines Tieres von dieser Größe gefunden.
Vermutlich ist der arme ältere Herr seinem Schock und seiner Fantasie verfallen.
Dennoch: Wenn wir statt einer Verbrecherjagenden Spinne bald einen eigenen Dog-Man haben, wer würde sich wehren?

Feena schnaubt auf und schüttelt im selben Moment mit dem Kopf.
Das ist doch lächerlich.
Oder nicht?

Sie lässt die Zeitung fallen und zieht ihr Smartphone heraus.
Die Fingerspitzen ihrer Daumen fliegen nur so über den Bildschirm, während sie eine neue Suche bei Google eintippt.

CollegesMinnesota Bachelor of Science Biology






Hallöchen :)

Ich hab mal wieder was Neues für euch - und diesmal wage ich mich in einer andere Fandom: Avengers!

Hoffentlich sehe ich trotzdem ein paar von meinen alten Lesern hier und natürlich heiße ich auch alle Herzlich Willkommen, die mich jetzt hier erst finden!
Ich freue mich über jeden, der sich hierher verirrt und vielleicht sogar so lieb ist ein Vote oder Kommi dazulassen :D

Ich weiß nicht, wie regelmäßig ich updaten werde, weil das neuerdings nicht so gut bei mir klappt, aber schauen wir mal (*hust* je reger die Nachfrage, desto mehr Spaß macht es natürlich auch weiterzuschreiben *hust*)

Und wer es bis hierhin geschafft hat:
Danke, ich hoffe ihr hattet viel Spaß am Prolog und hoffentlich sehen wir uns beim ersten Kapitel wieder :)

FenrisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt