32.Kapitel: Merope

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Ich öffnete meine Augen wieder und spürte meinen ganzen Körper nicht. Über mir sah ich die Decke voller Staub und Schmutz. Als ein winziger Stein auf meine Wange fiel, zuckte ich kurz zusammen und fing an zu zittern. Mein Körper war kaputt. Ich setzte meinen Oberkörper auf und stützte mich auf meinen Armen ab. Meine Arme fühlten sich taub an und etwas warmes floß meinen Unterarm herab. Meine Gedanken spielten verrückt.

Wo war ich?

Ich drehte meinen Kopf auf jede Seite um zu erfahren wo ich nun gelandet war. Ich wollte endlich weg. Jeder Fluchtversuch aus meiner eigenen Hölle war gescheitert. Jedes mal wurde ich zurück geholt. Aus diesem einzigen Grund. Ich musste jemanden beschützen und das funktionierte nur so. Ich musste kämpfen, für das was ich liebte. Für die Person die ich erst seit Jahren kannte und nun mehr liebte als mein eigenes Leben. Ich würde für ihn sterben wenn es sein musste. 

Mein Arm schmerzte immer mehr und ich sackte in mir zusammen. Mit meinem Kopf krachte ich auf den aus Stein bestehenden Boden und eine Träne floß meine, mit einer Wunde verzierten Wange hinunter. Ich wischte sie mir weg und somit auch das Blut was sich dort angesammelt hatte. Ich würde für ihn kämpfen. Was auch kommen sollte, ich würde es irgendwie überstehen. 

Ich zog meine schweren, schmerzenden Knochen mit mir auf und drückte mein Gewicht gegen die Wand. Allein meine Gedanken, bringen mich weiter. Es fühlte sich an als würden sich meine Beine von selbst bewegen. Mein Gedächtnis sagte mir nicht wo ich gerade war. Ich wusste es einfach nicht. Meine Finger zitterten und ich fasste mir an meinen linken Arm. Als ich ein zarten Armband an meinem Handgelenk spürte. Sofort bewegte ich meinen Kopf zu dem unbekannten Gegenstand. Es bestand aus Silber und hatte einen kleinen Anhänger aus dem gleichen Material. Er hatte die Form eines kleinen Blitzes und hatte einen winzigen gelben Stein darauf. 

Ich achtete nicht weiter darauf und zog mich weiter nach vorne. In dem Raum das nur durch schwebende Kerzen beläuchtet wurde, entdeckte ich vor mir eine aus Holz bestehende Tür. Von weitem konnte man nicht viel erkennen, doch als ich näher hin kam bemerkte ich das etwas in das alte Holz hinein geschnitzt wurde. Mary. Ich fuhr mit meiner Hand über die Schrift. Das war mein eigentlicher Name. Mit diesem Namen wurde ich geboren. Merope Malfoy. Das wäre ich. Eine verdammte Todesserin, die ihrem Herren helfen würde. Ich hatte niemanden der mich davon aufhalten würde. Meine Freunde, meine Familie und meine große Liebe hatte ich verloren. Und ich würde für meinen Bruder kämpfen, er musste ein gutes Leben nach diesem Krieg haben. 

Ich tapste auf Zehenspitzen eine schmale Treppe hinauf und drückte meine Hand gegen die eiskalte Wand. Ich atmete tief ein und aus. Bis ich mit meinem Rücken, die Wand hinunter gerutscht. Ein nasser Tropfen befand sich auf meiner Wange und ich spürte ihn bei meiner Lippe. Schnell wischte ich ihn weg und musste mich wieder fassen. Ich sprang auf und zog mich weiter das Treppengeländer hinauf. Vor dem Eingang des Festsaales, stand ein mir sehr bekannter Todesser.

,, Na Lily. Du weißt doch wer ich bin oder?,'' er legte seinen Kopf schief und grinste mich verschwörerisch an. So zeigte er seine hässlichen schwarzen, mit Blut übersäten, Zähne und strich sich eine seiner braunen Locken aus dem Gesicht. Ich lächelte arrogant zurück und nickte nur. Natürlich wusste ich wer er war. Der Sohn des abermals bekannten Fenrir Greyback. Neben seinem Vater war er wohl das unbekannte, schwarze Schaf der Familie. Na gut, Schaf ist wohl schlecht gesagt. Eher der schwarze Werwolf. 

,, Dich könnte man doch nicht vergessen. Adair Geyback. Ach, ich konnte mich noch erinnern wie du mich fast gebissen hast. Und dich bin ich immer noch Malfoy, Greyback. Um genauer zu sein Merope Malfoy,'' schnauzte ich ihn an. Ich stemmte meine immer noch zittrigen Arme in meine Hüfte und hob mein Kinn hoch. So wie es Mom immer gemacht hat. Ich öffnete meinen Mund, doch er hielt seine Hand drauf und flüsterte, dass ich still sein sollte. Doch ohne an auch nur an seine Worte zu denken, schlug ich seine Hand weg und schrie:,, Nimm deine dreckige Werwolf Hand von meinem Mund.'' Sofort spürte ich einen Schlag in meinem Bauch und bemerkte wie seine braunen Augen auf einmal grün auf glitzerten. 

Ohne ihn auch noch einen Funken von Beachtung zu schenken, stolzierte ich an ihm vorbei und grinste dabei noch siegessicher. Als ich ein paar Meter von ihm entfernt war, sah ich mich hektisch um. Doch sah niemanden. Ich dachte nach, was ich als nächstes tun sollte. Ich zog meinen Zauberstab aus meinem zerrissenen Mantel und drückte ihn fest an meine Brust. Auf einmal spürte ich ein starkes ziehen, an meinem Mantel. Es war aber nur eine Ratte, die sofort wieder verschwand als sie eine Bewegung von mir erkannte. So, so ich lebte also doch noch.

Es fühlte sich an als wäre ein Schalter in meinem Kopf umgelegt worden und ich wäre nicht mehr ich selbst. Ich wäre die Person, die aus mir geworden wäre wenn ich nicht bei den Weasleys aufgewachsen wäre. Ich wäre also Merope Malfoy gewesen. Was ich nun auch bin. Doch bevor ich Lily Weasley in mir und in meinem Kopf wieder finden würde, musste ich erst mal mit mir selbst klar kommen. Etwas anderes blieb mir wohl oder übel nicht übrig. 

Vor mir entdeckte ich einen Schatten, der aber so schnell verschwand, wie er aufgetaut war. Mit schnellen Schritten verfolgte ich die Person durch die dunklen Gängen meines Zuhauses. Es war kalt und leicht nass. ,, Lily,'' hörte ich die sanfte Stimme meiner Mutter und lächelte. Ich folgte ihrer Stimme, bis sie vor mir stand und meinte:,, Nenn mich doch Mary, Mutter.'' Ein riesiges Grinsen bildete sich auf ihren Lippen und sie zog mich in ihre Arme. Und ich ließ mich da einfach fallen. ,, Danke,'' flüsterte sie, gab mir einen Kuss auf die Stirn und zog mich an der Hand in einen nächsten Raum. Wo mir der Atem weg blieb.

Wow.  


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