34.Kapitel: Begegnung

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,, Meine Todesser, nun stehen wir hier und sehen auf das wundervolle Schloss nieder. Ach, wollen wir?,'' meinte unser Meister und sah auf uns hinab.

Nur seine engsten Todesser standen um ihn herum und ich auch dazu. Meine leicht verrückte Tante, Bellatrix Lestrange, stand neben mir, ihren Zauberstab auf das Schloss gerichtet und grinste. Sie präsentierte ihre schwarzen, verfaulten Zähne, die mich dazu gezwungen haben mein Würge reiz zu unterdrücken. An meiner linken entdeckte ich Greyback, er lächelte ebenfalls wie die verrückte neben mir. Und ich?

Ich stand da, in meinem langen, schwarzen Umhang, der bis zum Boden reichte. Unter diesem trug ich ein Hemd von meinem lieben Bruder und meine alte Slytherin Strickweste. Ich wusste nicht warum ich sie anzog, aber ich tat es heute Morgen einfach. Meine Stiefel, die bis über mein Knie gingen, schlossen mein Äußerliches Aussehen ab. Meine langen, blonden Haare band ich zu einem Zopf zusammen und ließ ein paar Strähnen in mein Gesicht fallen.

Wie auch bei meiner Blutsverwandten verzierte ein, verrücktes Lächeln meine Lippen. Man könnte sagen ich wäre in den letzten Wochen, etwas krank geworden. Ich wusste es natürlich, aber würde es niemals zugeben. Ich hatte alles verloren was ich liebte und was ich glaubte.

Nun stand ich hier, wartend auf mein Codewort. In meiner linken Tasche umschloss ich meinen Zauberstab fest. Ob ich Angst hatte? Wahrscheinlich. Aber das wäre doch nicht meine Art, oder? Merope W-ehm Malfoy würde doch keine Angst bekommen. Ich würde stark bleiben und an die eine Sache denken wofür ich noch am Leben bin. Draco.

,, Merope?'' Sofort schellte mein Kopf in die Höhe und ich sah meinem Meister in seine roten Augen. Er lächelte mich an, legte seine Hand an mein Kinn und drückte fest zusammen. Ich kniff meine Augen fest zusammen. Mein Mund öffnete sich und Worte verließen ihn:,, Ja, Meister?'' ,, Es ist dein Augenblick, kleine.''

Ich blickte auf meinen Zauberstab nieder und bemerkte wie mir mein Herr, seinen entgegen streckte. Doch ich verzichtete. Ich streckte meinen Arm in die Luft. Mary, dass schaffst du. Meine Gedanken, ließ ich links liegen und sprach den Zauber ganz laut. Ich sollte das Schutzschild der mächtigen Schule. Meine Lippen bewegten sich und die bestimmten Wörter verließen meinen Mund.

Voller Angst landete mein Arm wieder neben meiner Taille und ich bemerkte wie meine Zähne klapperten. Es musste funktionieren, wenn nicht wäre ich tot. Dann würde mich Voldemort wortwörtlich töten. Ich starrte auf meine Füße und meine Knie zitterten.

Plötzlich hörte ich laute Risse und die Kuppel um Hogwarts zerfiel. Mit weiten Augen starrte ich auf das freie Schloss und richtete meinen Blick auf den großen Mann hinter mir. Leise, so das nur ich es hörte, flüsterte er mir zu, dass ich das gut gemacht hätte und nickte mir zu. So fing meine nächste Aufgabe an. Ich drehte mich um und sah meine Gruppe an. Ich sollte eine Gruppe von Todessern einschleusen. Doch anstatt das zu machen, schnappte ich mir die Hand von Draco, verwandelte mich in die Todesser Form und flog mit ihm weg. Ich hörte wie uns Fluche und Zaubersprüche nachgeschossen wurden.

Ich landete mit meinem Bruder beim Brunnen und grinste leicht. Meinen Mantel ließ ich zu Boden fallen und schlich langsam und leise in das Schloss hinein. Ich nahm meinen Bruder wieder mal an der Hand und zog ihn hinter mir her. Doch auf einmal spürte ich keinen Druck mehr an meinen Arm und sah hinter mich. Er war weg. Angst löste sich in mir aus, doch ich musste weiter gehen. Ich durfte nun nicht stehen bleiben.

Alles gut, kleines. Ich muss nur was erledigen. Pass auf dich auf. Ich liebe dich.

Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen und ich rannte weiter. Niemand achtete auf mich. Ich zog meine Ärmel weiter hinunter und sah nicht auf die Schüler neben mir. Ein paar sahen mich an, vielleicht erkannten sie mich sogar. Die Todesserin, die Slytherin, die Malfoy.

Als ich endlich vor meinem gedachten Ziel ankam, kam Angst wieder in mir hoch. Sie würden mich alle hassen. ,, Lily. Was tust du denn hier? Ich habe dich ja schon ewig nicht mehr gesehen. Ich glaube du weißt, dass Passwort nicht. Also-und es ist Krieg-also ich glaube du kommst auch so ein,'' murmelte das Gemälde vor mir und ich lächelte sie an:,, Ach, Dankeschön.'' Sofort schwang das Porträt der Dame zur Seite und zum Vorschein kam der Eingang meines damaligen Zuhauses.

Mit einer leicht zittrigen Hand hielt ich mich an der Wand fest und trat über die Schwelle. Im Raum angekommen, wurde es sofort still. Als erstes entdeckte ich Ronald und grinste ihn leicht verstört an. Angewidert richtete sich sein Blick wieder auf seinen Zauberstab den er in der Hand hielt. Ich verdrehte meine Augen und ging weiter Richtung Jungen Schlafsaal. Dort betrat ich die Treppe, ganz oben öffnete ich die Tür der letzten Klasse und sah Harry Potter genau in die Augen.

,, Oh, Lily,'' stammelte er und riss seine Augen weit. Meine verdrehten sich, schubste ihn weg und murmelte:,, Mary, wenn ich bitten darf.'' Er sah mir erstaunt nach und ich hockte mich vor seine Holzkiste. Ich hörte wie die Tür wieder zu viel und fuhr die Buchstaben an der Kiste nach. Harry. Er hasste mich doch, mehr nicht. Ich öffnete den kleinen goldenen Verschluss und drückte den Deckel nach oben. Ich stöberte in der Kiste herum und sah ein Bild. Hinten steht ein Datum. 25. Dezember 1994. Der Tag des Weihnachtsballes. Ich nahm es heraus und drehte es in meiner Hand um. Mein Atem blieb kurz stehen und ein Lächeln bildete sich. Darauf zu sehen waren Harry und ich. Er hatte seinen Arm um meine Hüfte und ich meinen auf seiner Schulter. Ich grinste fröhlich in die Kamera. Harry lächelte mich mit leuchteten Augen an und es sah aus, als würde er mich noch näher zu sich drücken würde. Dieser Moment war noch so schön. Da war alles so schön. So würde es niemals wieder sein. Ich schnappte mir den Mantel und steckte das Bild in meine Tasche. Ich würde es behalten. 


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