Das große Erwachen

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Von einem Grummeln wurde die Rothaarige wach. Gähnend streckte sie sich vorsichtig, um dann sehen zu können, wo sie überhaupt war. Leicht musste sie lächeln, als sie sah, dass der Franzose immer noch neben ihr lag und schlief. Sie wollte ihn natürlich nicht wecken und stieg ganz langsam und vorsichtig aus der Koje hinaus, in den Gang.

Noch etwas schlaftrunken ging sie in den vorderen Bereich des Busses, wo sie gestern die Küche, oder zumindest etwas Ähnliches, gesehen hatte.

"Lena! Du bist noch da..." Luzi stand langsam auf und ging auf die Genannte zu. 

"Haben doch Beide getrunken... und dann bin ich hier geblieben", sie schaute auf den Boden und spielte nervös am Shirt des Franzosen. 

"Setz dich doch bitte. Ich möchte mich für gestern bei dir entschuldigen", der Schwarzhaarige wartete, bis Lena sich setzte und redete erst dann weiter, "Mein Gehirn und auch mein Körper waren ein riesengroßes Arschloch gestern. Ich hätte das nicht machen sollen, es tut mir leid."

Leicht bedröppelt schaute Luzi auf den Tisch zwischen ihnen. "Mir tut es leid, dass ich dir eine Gescheuert habe. DAS wollte ich nicht." 

Der kleine Dudelsackspieler musste lachen und rieb sich leicht die betroffene Wange. "Das traut sich nicht Jede, gefällt mir irgendwie. Du bist echt super."

Nun blickte Lena auf und direkt in die strahlenden Augen von Luzi. Sie selber musste ebenfalls lachen, angesteckt von ihm, außerdem gefiel ihr dieses Strahlen. "Ich hoffe trotzdem, dass es nicht zu sehr weh tat." 

Der Angesprochene schüttelte verneinend den Kopf. "Kann ich dir denn etwas zu trinken anbieten, oder irgendetwas Anderes?" Luzi hatte mit dem Thema abgeschlossen und wollte es jetzt nicht weiter behandeln. 

"Ein Tee wäre sehr nett. Sonst brauch ich eigentlich nichts." Der Dudelsackspieler nickte und begab sich daran, ihr den gewünschten Tee zu machen.

Während das Wasser kochte, musste er jedoch nachfragen: "Was ist denn jetzt eigentlich? Also so zwischen uns? Gibt es vielleicht Etwas, womit ich die Maid davon überzeugen kann, mir wieder wohlgesonnener zu sein? Sprecht offen mit mir."

Lena wurde ein wenig rot und mochte es eigentlich gar nicht aussprechen, tat es dann aber doch: "Kannst du mich bitte umarmen? Ich möchte fühlen, dass wir uns wieder verstehen."

Sofort kam der Mann auf die Rothaarige zu und nahm sie vorsichtig in den Arm. Lena genoss diese Umarmung sehr und entspannte sich gegen ihn. Dadurch angespornt, traute sich Luzi sogar, ihr einen Kuss auf die Stirn zu geben und fing an ihr langsam über den Rücken zu streichen. "Das tue ich liebend gerne, aber ich muss eben deinen Tee fertig machen. Dann können wir weiter knuddeln."

Langsam löste sich Luzi und machte der Rothaarigen den versprochenen Tee fertig. 

Ein gewisser, schwarzer Hund kam langsam aus dem Kojen Bereich getrottet und legte sich unter den Tisch der beiden wachen Menschen. Nachdem der Schwarzhaarige den Tee vor Lena abgestellt hatte, setzte er sich neben sie und nahm sie wieder vorsichtig in den Arm. Er hatte es schon einmal übertrieben, noch so einen dummen Fehler wollte er sich nicht erlauben.

"Danke dir. Haben wir eigentlich etwas zu Fressen für Pelle hier? Wir haben nur die Leckerchen dabei."

Lange überlegte der Dudelsackspieler, doch es war Frank, der ihm das Antworten abnahm: "Die Leckerchen sind auch sein normales Futter. Das war und ist praktischer und günstiger." 

Pelle lief treu auf sein Herrchen zu und wurde direkt zur Begrüßung gekrault.

Derweil erwachte in einer ganz anderen Koje, eine gewisse Fee. Victoria blinzelte verschlafen, sie war immer noch äußerst müde. Dennoch registrierte ihr müder Verstand, dass irgendetwas nicht stimmte. Sie lag nämlich weder in ihrem normalen Bett, noch zusammen mit Lena im Zelt. Denn derjenige der neben ihr lag, schnarchte und das auch noch laut. Ein klares Indiz dafür, dass es nicht ihre Freundin sein konnte. 

Die Lilahaarige öffnete ein Auge und späte vorsichtig umher. Ihr Blick fiel zunächst auf den Hünen und sofort schwanden ihre Sorgen. Wenn sie hier mit Lasterbalk war, dann war Alles gut. Sie schloss außerdem noch daraus, dass sie sich wohl auch in der Koje des Lästerlichen befand. Und da hier nicht wirklich viel Platz war, lagen sie recht eng beieinander. 

Vermutlich hatte er sie gestern Abend hierher getragen. Sie erinnerte sich noch daran, lange mit ihm geredet zu haben, sich ihm anvertraut zu haben. Ein kleines Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. Sie wusste nicht, wie er es geschafft hatte, aber irgendwie fühlte sie sich jetzt schon viel besser und befreiter. Es lag wohl einfach an seiner Art, seinem Wesen. Er hatte Etwas an sich, das zog sie praktisch magisch an, so seltsam das auch klang. 

Und dann hatte er ihr auch noch so geduldig zugehört. Er hatte ihr Ratschläge gegeben und sie nicht verurteilt, für nichts. Es war ein schönes Gefühl.

Da sie noch müde war und dementsprechend noch schlafen wollte, kuschelte sich die Lilahaarige wieder an den großen, langhaarigen Trommler. Sie wollte gerade die Augen wieder schließen, da fiel ihr noch etwas Anderes auf. Ihr Kleid, welches sie am Vortag getragen hatte, war durch ein gemütliches und viel zu großes und langes Shirt ersetzt. Erschrocken richteten sich ihre Augen auf das schlafende Gesicht des Hünen. Er hatte doch wohl nicht... oder doch? Und wenn ja, störte sie es? Er hatte sicherlich nichts bei ihr gesehen, was er nicht schon bei anderen Frauen gesehen hatte... also war doch alles gut oder?

Oder hatte Lena sie vielleicht umgezogen? Apropos, wo war der Rotschopf eigentlich? Victoria konnte sich sehr gut vorstellen, dass man ihre Freundin dazu überredet hatte, hier zu nächtigen, im Nightliner. Jetzt stellte sich also nur die Frage, wo oder besser gesagt, bei wem sie denn übernachtet hatte. Wahrscheinlich bei Luzi.

Ein Grinsen schlich sich auf das Gesicht der Lilahaarigen und sie legte sich wieder ordentlich hin, mit ihrem Kopf auf der Brust des großen Trommlers gebettet. Sie müsste blind sein, um nicht zu erkennen, dass da was zwischen den zwei Ls brodelte. Jetzt war nur die Frage, ob die Beiden das alleine hinkriegen würden. Lena wahrscheinlich nicht, aber Luzi schien eigentlich recht offen und offensiv an die Sache ran zugehen.

Sie zuckte mit den Schultern und gähnte einmal ausgiebig und herzhaft. Es war definitiv zu früh, um sich weiter Gedanken über solche Dinge zu machen. Der kleine Dudelsackspieler würde das schon regeln, da war sie sich sicher. Und wenn nicht, konnte sie notfalls immer noch nachhelfen... aber nur, wenn wirklich alle Stricke reißen, denn eigentlich, mischte sie sich nicht so gerne in die Liebesleben anderer Leute ein. 

Aber das war ja jetzt auch erst mal egal. Sie gähnte noch einmal herzhaft und sie schloss nun endlich die Augen und war auch rasch wieder ins Land der Träume gefallen, trotz ihres schnarchenden Bettgenossen.

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Guten Morgen liebe Leser
Fragt mich nicht wieso ich so munter am morgen bin, wenn ich diese Droge kennen würde, würde ich diese jeden morgen nehmen 😇😂
Wie wünschen euch ein schönes Wochenende und hoffendlich gefällt euch das Kapitel.
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Bis nächste Woche 👋

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