Handbuch zur Haltung von Spielmännern

Alltag mit einem Spielmann

Nun wohnten die beiden Mädels schon fast eine Woche bei den Spielmännern. Ein gewisser Alltag hatte auch schon Einzug gehalten, was es allen Beteiligten leichter machte. 

Lena und Luzi hatten von Anfang an keine Probleme sich aneinander zu gewöhnen und anzupassen. So haben sie zum Beispiel einen "Haushaltsplan" angefertigt und waren am Ende auch ganz zufrieden mit dem Resultat. Frühstück bereiteten sie zusammen vor, über Mittag waren die Saltaten meistens im Studio und bekamen dann entweder Essen von Victoria vorbei gebracht, oder es wurde Etwas beim Lieferanten bestellt. 

Da sie immer so spät zu Mittag aßen, brauchten sie abends meist Nichts und wenn doch, dann gingen sie Alle zusammen essen oder die "Wohngemeinschaft" vom Lästerlichen kochte etwas für die versammelte Mannschaft. Das endete meistens darin, dass auch noch die ein oder andere Flasche Bier getrunken wurde.

Die beiden Ls freuten sich, dass sie so viel Zeit miteinander verbringen konnten. Sie lagen oft, so wie jetzt, einfach auf der Couch, eng beieinander oder sogar am Kuscheln. Dabei lief eigentlich immer der Fernseher, den die Beide kaum Beachtung schenkten, doch sorgte er für eine angenehme Hintergrundakustik. 

"Kommt ihr eigentlich am Wochenende mit auf das MPS in Telgte?", fragte Luzi und durchbrach dadurch das Schweigen. 

Lena setzte sich leicht auf, um ihm ins Gesicht schauen zu können. "Um ehrlich zu sein, weiß ich das gar nicht. Ich wusste noch nicht einmal, dass am Wochenende überhaupt Eins stattfindet", die Rothaarige lacht verlegen, was den Dudelsackspieler ebenfalls zum Lachen brachte. 

"Na ja, ihr könnt natürlich auch hier bleiben, aber ich fände es schon schöner, euch dabei zu haben. Am meisten dich, kleine Hexe, ohne dich wird es sonst so langweilig."

Lena zog eine Augenbraue hoch und blickte ihren Gegenüber interessiert an. "Ach, so ist das. Der Gartenzwerg kommt ohne mich nicht aus?" 

Luzi nickte und hatte einen großen Schmollmund aufgesetzt. Aber nur für einen Moment, denn kugelten sie Beide sich schon lachend auf der Couch. Sie liebten ihre Spitznamen für den jeweil Anderen einfach so sehr, dass sie diese eigentlich nur noch benutzten.

"Du, sind wird nicht heute Abend wieder bei den 'Bandeltern' eingeladen?" wechselte Luzi das Thema.

Kurz musste Lena überlegen, bis sie schließlich zu Bestätigung nickte. "Hast recht, heute ist Grillabend. Wir sollten uns also mal fertig machen." 

Die Rothaarige wollte gerade aufstehen, als sie von zwei Armen gepackt und auf die Couch zurückgezogen wurde. "Nicht aufstehen, es ist doch so bequem gerade. Außerdem bist du hübsch genug und ich auch."

Leicht musste das weibliche Wesen lachen und stützte sich nun mit ihren Händen neben den Schwarzhaarigen ab, sodass sie über ihm gebeugt war. "Ich gehe garantiert nicht in Shorts und Schlafshirt zu denen. Außerdem soll es heute Abend noch kälter werden und deswegen zieh ich mich jetzt um", meinte sie bestimmt.

Luzi drehte sie Beide, sodass Lena unter ihm lag. Er blickte ihr in tief in die Augen. "Aber ich kann doch so gehen, oder?" 

Die Rothaarige nickte und wartete, bis Luzi sie wieder freigab. Dieser wollte ihr gerade noch einen Kuss auf die Wange geben - wie schon öfter in der letzten Woche -  als die junge Frau ihren Kopf etwas bewegte und Luzi statt ihrer Wange, ihren Mund traf und küsste.

Beide waren mehr als Etwas geschockt von der Aktion, spürten dabei aber auch ein eindeutiges Kribbeln im Bauch. 

Nachdem sich der Dudelsackspieler wieder rasch gelöst und sie somit nun endlich freigegeben hatte, flüchtete Lena fast schon ins Schlafzimmer da dort auch ihre Sachen und Habseligkeiten verstaut waren. Die Rothaarige atmete erst einmal tief durch und fuhr mit ihren Fingern über ihre Lippen. Sie realisierte erst jetzt richtig, dass Luzi sie schon wieder geküsst hatte.   

Besagter Dudelsackspieler blieb derweil geschockt und vielleicht sogar ein wenig erschrocken auf dem Sofa sitzen, konnte sich aber ein leichtes Lächeln nicht verkneifen.

Derweil herrschte im Hause Lasterbalk reges Treiben. Man bereitete Alles für den geplanten Grillabend vor. Immer wenn die Beiden in der Hektik ineinander liefen, oder weil sie etwas Bestimmtes brauchten und nicht auf ihre Umgebung Acht gaben, fingen sie an zu lachen. Sie kochten einfach zu gerne, aber halt jeder nach seinem eigenem Stil und so wurde es hier und da schon mal etwas chaotisch.

Timo war aber froh, dass dieses kleine Wesen da war und ihm obendrein auch noch Hausarbeit abnahm. Mit der neue Platte und den ganzen Terminen war das nicht immer so einfach. Die Jungs spaßten auch schon rum, dass Victoria die neuen Bandmama war. Klar mochte der große Trommler die Lilahaarige, aber überstürzen wollte er nichts. Dieses Mal wollte er absolut sicher sein und Nichts überstürzen.

Die vergangene Woche hatte ihm gezeigt, dass sie Beide gut miteinander harmonierten, aber für mehr müssten sie sich noch ein wenig besser kennenlernen und schauen wie die Gefühle sich entwickeln würden. 

Die Jüngere schaut gerade zu ihm und lächelte sanft. Sie dachte über die schönen Dinge nach, die sie schon erlebt hatten. Genossen hatte sie die schönen Stunden zu zweit auf jeden Fall, egal ob im Bett oder sonst wo. Wenn es die Zeit zuließ, schliefen sie halt länger, oder kuschelten noch etwas. Aber die Arbeit hatte dann meistens doch den größten Teil des Tages eingenommen. 

Für genug Ruhe und Entspannung zwischendurch hatte Victoria aber gesorgt. Wenn Lasterbalk wieder in seinem Büro verschwunden war, hatte sie ihn nach spätestens 5 Stunden dort rausgeholt. Dann waren sie entweder spazieren gegangen, oder hatten sich zusammen in den Garten gesetzt und das schöne Wetter genossen. Wenn die Spielmänner sich wieder im Studio verschanzt hatten, waren Lena und Victoria gemeinsam zum Proberaum gefahren, mit Mittagessen und Nachtisch. Am Tisch wurde dann die Regel eingeführt, dass sie dort nicht über die Platten und die Termine reden durften, woran sich auch jeder ganz brav hielt. Das tat allen mal gut und die Jungs wollten sich gar nicht vorstellen, dass die beiden Freundinnen bald wieder weg sein und ihrem eigenen Leben nachgehen würden.

Pelle liebte die Beiden auch schon, da er über den Tag wo die Spielmänner im Studio waren, meistens bei einem der Mädels war. Heute war aber Homeoffice-Tag, was alle gefreut hatte.

"Haben wir jetzt alles?", Victoria dreht sich fragend zu dem Hünen um. 

Dieser wandte sich auch zu der Fee um und antwortete ihr: "Ja, wir können uns jetzt fertig machen und dann sollten die Anderen auch gleich kommen." 

Die Angesprochene nickte und ging auf den Großen zu, dieser breitete wie auf Kommando seine Arme aus, in die sich das weibliche Weisen einkuschelte. Diese Umarmungen hatten sie sich angewöhnt. Beiden bekamen durch diese einfache Geste der Zuneigung neue Kraft und für einen kurzen Augenblick konnten sie die Umwelt und alle bösen Gedanken vergessen.

Nach der Umarmung gingen die Beiden in das Badezimmer und machten sich fertig. Auch wenn Victoria am Anfang noch scheu war, war es ihr nun doch relativ egal, ob Lasterbalk sie so sah. Wenn der Eine duschte, konnte der Andere das Bad also auch benutzen. Zumal die Dusche ja auch einen Vorhang hatte. So waren sie schneller fertig und nun saßen sie zusammen auf dem Sofa und warteten auf die anderen Saltaten.

Als hätten diese gewusst, dass nun alles fertig war, klingelte es auch schon an der Tür und die Ersten trafen ein. "Auf eine schönen Abend...."

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Wochenendeeeee
Wer hat es noch so herbei gesehnt wie wir?