Willkommen auf dem MPS

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Es war ein sonniger und schon recht warmer Tag, den sich die beiden Damen für ihren MPS Besuch 'ausgesucht' hatten. Victoria war sich jetzt schon am Beschweren, obwohl sie deutlich luftiger angezogen war, als ihre Begleiterin. Im Gegensatz zu Lena trug sie ein schwarzes Kleid mit tiefem Ausschnitt. Die Rothaarige hingegen hatte sich mit einer einfachen T-Shirt und kurzen Hosen Kombination zufrieden gegeben. 

Auch Pelle schien es zu warm zu sein. Der Hund lag eigentlich nur im Schatten, hechelte und seine Zunge hing ihm weit aus dem Maul. Könnte er sein Fell ablegen, hätte er das wohl schon längst getan. 

Die Ältere war schon kurz davor, sich den armen Pelle zu schnappen und mit ihm in den Fühlinger See zu springen, für eine schöne Abkühlung. Konnte sich aber gerade so noch davon abhalten. Sie kamen ohne große Probleme aufs Gelände und gingen nun erst einmal etwas rum. Beide Mädels waren etwas verzaubert von dem, was sie sahen; viele  neue Dinge, neue Gerüche und es machte einfach nur Spaß diese positive Energie zu fühlen.  Als sie an einer Stelle vom See ankamen wo das Wasser nicht zu tief war, liefen Pelle und Victoria direkt hinein. Ihr Kleid befestigte sie dabei mit einem Haargummi  etwas höher. 

Lachend beobachtete die Ältere die Beiden im Wasser, als ihr von hinten die Augen zugehalten wurden. 

"Na, wer bin ich?"  

Lena wusste sofort, dass es Luzi war. Sie wollte ihn aber etwas necken und "überlegte" laut: "Hm... vielleicht der Typ von eben, mit dem ich mich so gut unterhalten habe?"  

Der Schwarzhaarige atmet hörbar ein und drehte Lena dann schmollend zu sich. "So ist das also. Die holde Maid geht mir fremd."  

Lachend nickte sie und der Dudelsackspieler war sichtlich empört. "Ach Luzi, dir könnte ich niemals fremd gehen. Aber als wilder und freier Spielmann wirst du mir auch nicht "treu" sein. Also habe ich mir auch mal meinen Spaß erlaubt." Sie zuckte unschuldig mit den Schultern.

Der kleine Spielmann ließ Lena los und lächelte nun auch. "Da hast du recht, aber ich werde  NUR für dich versuchen, mein Dasein als Rattenfänger zu minimieren."  

Lena wollte gerade etwas darauf erwidern, da spürte die Rothaarige eine nasse Schnauze an ihrem Bein und dann kam auch Victoria auf die beiden Ls zu. 

Luzi begrüßte natürlich zuerst die Lilahaarige mit einem Lächeln, dann wandte er sich Pelle zu, der sich schwanzwedelnd von dem Kollegen seines Besitzer streicheln ließ.

"Also... was macht der werte Spielmann so ganz alleine auf dem MPS?" wollte Victoria schließlich wissen. Sie hatte da eigentlich schon eine ganz gute Idee, wollte aber, dass der Dudelsackspieler ihren Verdacht aussprach. 

"Der 'werte' Spielmann war auf der Suche nach zwei holden Damen und einem tierischen Begleiter, als er rein zufällig zwei bekannte Gesichter gesehen hat, die es wohl zum Wasser gezogen hatte." Er grinste schelmisch. 

"In diesem Fall", begann Lena, "wünsche ich dem werten Rattenfänger noch viel Glück bei seiner Suche."

Das fand besagter 'Rattenfänger' gar nicht so lustig und er warf der Lilahaarigen, die angefangen hatte laut los zu lachen, ebenfalls einen finsteren Blick zu. "Pah", er wandte sich ab, "so ist das also. Ich verstehe."

"Luzi, hör auf zu schmollen", meinte die Rothaarige, "mach dich stattdessen mal nützlich und bring Victoria zu Lasterbalk, ihrem 'Geliebten'!" Sie wackelte anzüglich mit ihren Augenbrauen. 

"Lena!" rief besagte Dame entsetzt und ihre Wangen färbten sich leicht rötlich, "Er ist nicht mein 'Geliebter'!"

"Nicht?" fragte die Ältere überrascht und sah ihre Freundin blinzelnd an, "Warum denn nicht?"

Luzi, der das Geplänkel bisher stumm mitangesehen hatte, hielt es für besser, jetzt einzuschreiten, bevor es noch ausarten konnte. "Auseinander die Damen... Ihr habt später noch genug Zeit, euch zu kloppen, aber der arme Pelle hat Sehnsucht nach seinem Herrschen, nicht wahr?" Als hätte der Hund ihn verstanden, bellte er einmal. 

"Ach komm, DU willst doch nur hier weg, um dich an irgendeine Taverne zu setzen und dich voll laufen zu lassen", scherzten die Mädels.

Der schwarzhaarige Dudelsackspieler hatte den Mund bereits aufgemacht, um sich zu verteidigen, da ertönte plötzlich eine weitere, bekannte Stimme.  "Luzi! Hier bist du also. Wo bleibst du denn?"

Mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht gesellte sich Alea zu der munteren Runde. Er bemerkte die beiden Mädels auch erst dann und schloss beide in eine freundschaftliche Umarmung.

Luzi kam gar nicht dazu, auf die vom Sänger gestellte Frage zu antworten, wieder einmal schnitten ihm die Mädels das Wort ab. "Dein Kollege ist ganz doll am Schmollen."

"Die ärgern mich", jammerte das Kleine L wie aufs Stichwort.

Verwirrt sah der Sänger zwischen den Dreien hin und her. Er schien zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis zu kommen, zuckte anschließend einfach nur mit den Schultern und meinte dann in einem ruhigen Ton: "Armes L. Böse Mädchen. Können wir denn jetzt? Die Anderen warten schon!"

"Mit denen will ich nichts mehr zu tun haben", 'schluchzte' der kleine Spielmann weiter. 

"Dann bleib halt hier", stichelte Alea, hielt den beiden Freundinnen je einen Arm hin und nachdem sie sich bei ihm eingehakt hatten, ließen sie den Dudelsackspieler einfach so stehen. Selbst Pelle, der es sich eigentlich zu Luzis Füßen gemütlich gemacht hatte, sprang auf und folgte dem lachenden Trio. 

Fassungslos starrte Luzi den Dreien hinterher, bis er dann aus seiner Starre erwachte und ihnen eilig hinterher lief. Nachdem er bei der Gruppe ankam, nahm er Alea, Lena ab. 

Die Jüngste der Runde seufzte. "Alea?" Besagter Mann drehte seinen Kopf zu der Lilahaarigen um ihr zu zeigen, dass  er ihr zuhörte und sie weitersprechen konnte. "Mein Fuß tut weh, würdest du mich tragen?" Sie hatte ihren besten Dackelblick aufgesetzt.

Ohne zu antworten, kniete der Sänger sich hin und Victoria "kletterte" vorsichtig auf Aleas Rücken. 

Grinsend ging diese verrückte Gruppe so weiter zum Bus der Spielmänner, dem Nightliner. Ein paar der Jungs waren vor dem Bus und besahen sich die ankommende Gruppe mit einem amüsiertem Grinsen. Pelle wurde währenddessen immer aufgedrehter und Lena ließ ihn schließlich von der Leine, als sie Frank sah. 

Sofort rannte Pelle los, für ihn gab es keinen Halten mehr. Und Frank beeilte sich, sein Getränk schnell in Sicherheit zu bringen. Gerade noch rechtzeitig, wie sich herausstellte, denn schon wurde er von seinem treuen Vierbeiner angesprungen und obendrein leckte der Hund ihm auch noch einmal quer durchs Gesicht. 

"Ist ja gut", lachte Frank. Auch er freute sich, Pelle wiederzusehen. 

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Ein schönes Wochenende wünschen wir euch.
Sind gespannt wie euch das Kapitel gefällt.

Handbuch zur Haltung von SpielmännernWo Geschichten leben. Entdecke jetzt