Gut aussehend, wohl riechend und allseits Potent

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Schande über mich, ich hab euch fast vergessen. Wir hoffen ihr werdet ein schönes Wochenende haben und nun viel Spaß bei dem Buch
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"Es scheint fast so, als wäre die anmutige Fee, eher eine fleißiges Bienchen." Victoria erschrak bei der Stimme, die plötzlich und ohne Vorwarnung hinter ihr ertönte. Wie konnte es denn auch sein, dass so ein großer Mann so wenig Geräusche machte, wenn er sich bewegte?

"Nun, jemand muss den Abwasch machen und wenn ich so der Fragerunde wenigstens für eine Weile entkommen kann..." meinte die Braunhaarige gut gelaunt. Sie blickte rasch über ihre Schulter zu dem Langhaarigen, der sie neugierig musterte, wandte ihren Blick jedoch schnell wieder nach vorne, während sie das Spülwasser einließ. Die dreckigen Teller hatte sie schon in die Spülmaschine geräumt, doch die Schüsseln würden beim besten Willen nicht mehr hineinpassen.

"Also überlässt du deine Freundin einfach einem Haufen Spielmänner?" er hob eine Augenbraue und trat neben sie.

"Sie wird es überleben", grinste Victoria und murmelte den nächsten Teil so, dass nur sie es hören konnte, "die kleine Hexe."

"An dieser Stelle sollte ich noch eine Warnung aussprechen", er verschränkte die Arme vor der Brust. "Nicht umsonst heißt es: 'Die gut aussehenden, stets wohlriechenden und allseits potenten Spielleute'".

"Wie schon gesagt", sie zuckte nur mit den Schultern und drehte schließlich den Hahn ab. Dann nahm sie sich ein kleines, gelbes Schwämmchen in die Hand und griff nach der ersten Schüssel auf der Anrichte. Lasterbalk sah sich derweil kurz in der Küche um. "Sie kann schon ganz gut auf sich aufpassen und kommt klar."

"Nun, wenn die holde Fee dies sagt, dann bin ich beruhigt." Er drückte sich von der Anrichte weg, gegen die er sich gelehnt hatte. Victoria dachte schon, er würde wieder zurück ins Wohnzimmer verschwinden und sie alleine lassen - irgendwie störte sie der Gedanke mehr, als er sollte, sonst war sie doch nicht so darauf aus, allein in 'fremder' Gesellschaft zu verweilen - jedoch griff er nur nach einem Abtrockentuch und gesellte sich dann wieder zu ihr.

Verwirrt, blinzelte die jüngere der Gastgeberinnen den Hünen an, der belustigt eine Augenbraue hochzog, während sich ein leichtes Grinsen auf sein bärtiges Antlitz stahl.

"Ich kann die Dame doch nicht die ganze Arbeit alleine machen lassen. Nicht, wenn sie schon so köstlich für uns gekocht hat."

Victoria konnte nicht anders, sie schnaubte amüsiert und wollte gerade Protest einlegen, sah jedoch an seinen Augen, dass dies nur auf taube Ohren gestoßen wäre. Also zuckte sie mental mit den Schultern und begab sich einfach daran, zu spülen. Wenn er meinte, er müsse helfen, würde sie sich nicht beschweren. Das hieß dann weniger Arbeit für sie. 

Doch während sie spülte und der unliebsamen Tätigkeit nachging, spürte sie die ganze Zeit über die braun-grünen Augen des Mannes auf ihr liegen. Hin und wieder traute sie sich, schnell zu ihm rüber zu schauen, meistens jedoch nur, wenn er sich gerade umgedreht hatte, um etwas wegzustellen. Dennoch, es machte sie arg nervös.

"Gefällt dem Herren, was er sieht?" fragte sie deswegen irgendwann.

"Ich kann mich nicht beschweren", sie konnte das Grinsen aus seiner Stimme hören und sah nun endlich zu dem Hünen auf. Doch dessen Blick lag nicht - wie erwartet - auf ihrem Gesicht, sondern etwas weiter südlich. 

Victoria bereute gerade, dass sie keinen BH angezogen hatte. Sie mochte die blöden Dinger einfach nicht, sie kratzten und drückten immer. Aber gerade, wünschte sie, sie hätte Einen an... oder zumindest ein Oberteil mit weniger Ausschnitt. 

"Na toll", begann sie und wollte gerade ansetzen, um sich irgendwie aus der Situation zu retten, da ertönte aus dem Wohnzimmer lautes Gelächter und die Aufmerksamkeit der beiden Spülenden, wurde dorthin gezogen...

Handbuch zur Haltung von SpielmännernWo Geschichten leben. Entdecke jetzt