Teil 51

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Ryan fliegt mit uns nach Hause. Zu Hause angekommen haben wir die riesige Halle für uns paar Gestalten. Das Haus wirkt so leer. Rian und mir schlägt es sehr aufs Gemüt. Wir sitzen niedergeschlagen an dem großen Tisch. Freja versucht uns aufzuheitern aber es klappt nicht. Matt, Daryl und Ryan haben gekocht. Mark kommt mit Finja heim. Finja  schaut uns nur an dann laufen ihr einfach die Tränen. Wortlos nimmt Freja sie in den Arm. Der Abend wird ziemlich deprimierend. Die Jungs geben sich alle Mühe uns aufzuheitern doch wir vermissen einfach unsere Lieben. Mark fängt auch auf einmal an zu weinen. Finja nimmt ihn in den Arm. „Wir müssten die Familie wieder holen." schnieft er. „Dann versaust du ihnen die Kariere." sagt Matt. „Oder wir fahren hin" sagt Ryan. „Nein." sage ich. Freja und Rian  schauen mich entsetzt an. „Wenn wir die Halle nicht öffnen sind wir schneller pleite als wir „Watt'n Scheiss!" Sagen können. Ask hat uns sein Haus anvertraut. Ich gehe nicht weg." Rian nickt. Freja schaut uns schweigend an. „Scheisse Kleene, wie alt bist du eigentlich?" Ich schaue sie lange an und antworte ernst: „Wenn es mich interessieren würde hätte ich die Jahre gezählt. Ich habe vor Äonen damit aufgehört weil mein Alter irrelevant ist."  Alle schauen mich komisch an. Selbst Freja hat ihren Kopf von Marks Schultern genommen. Ich schaue in ihre starrenden Gesichter. „Das sollte ein Scherz sein." sage ich geknickt. „Du könntest wirklich älter sein. Du überlegst erst und handelst dann." sagt Ryan. „Die Jahre im Kloster sind nicht spurlos an mir vorbei gegangen." antworte ich ihm. „Ach, schade dass wir uns nicht einfach eine neue Familie suchen können wo wir einziehen können." seufzt Mark. Ryan lacht über die Vorstellung. „Du kannst ja mal ne Annonce aufgeben: 4 bekloppte mit ihren Frauen suchen eine lustige Großfamilie zwecks gemeinsamer Abende verbringen."  Matt und Daryl grinsen. „Geht klar Chef!" Daryl zückt sein Handy und ruft an. Dann spricht er auf spanisch. Ich grinse und falle Matt um den Hals. „Mark, Ryan! Ihr seid die Besten!" strahle ich die zwei an. Da meine Schwestern Daryl natürlich belauschen leuchten auch ihre Gesichter. Wir stehen auf und gehen zum Bus. Ryan und Mark folgen uns. „Wo fahren wir eigentlich hin?" fragt Mark schüchtern. Ich sehe an Ryans Mine dass er auch gespannt ist. „Zu unserer neuen Ersatzfamilie." erklärt Freja. „Zu Matt und Daryls Oma." sage ich und Freja streckt mir die Zunge raus. Oma hat wahrscheinlich alle Verwandten schnell angerufen. Wir kommen in ein volles Haus und es kommen immer mehr Verwandte. Es wird ein schöner Abend. Oma ist von Ryan und vor allem Mark sehr angetan. Sie sind so höflich und haben gute Manieren. Oma sagt ihren Enkeln dass sie sich freut dass ihr Umgang endlich gut ist und sie ist glücklich dass ihre Jungs anscheinend wirklich ihr Leben geändert haben.
Ich bin über die Spanisch Kenntnisse meiner Chefs etwas verwundert. Ich frage Ryan und Mark: „wo habt ihr so gut spanisch gelernt?" Mark sagt schüchtern: „In der Schule. Die Lehrerin war echt nett. Ryan war in sie verliebt." Ich lächle Mark an. Er ist immer so ehrlich. Ich kann mir die beiden gerade echt gut als Schüler vorstellen. Ryan lacht nicht. „Quatsch! Ich war nicht verliebt. Ich fand es nur immer zum Kotzen dass sich die Mobber immer in einer Sprache unterhalten haben die ich nicht verstehe." „Sie hätten dir auch den Kopf in die Kloschüssel gesteckt wenn sie ihren Plan auf englisch geschmiedet hätten." sagt Mark und schaut dabei Ryan an. Der sagt: „Wenn ich sie verstanden hätte dann hätte ich Luft holen können." Mark nickt nachdenklich. Ich schaue die beiden neidisch an. Sie bemerken meinen Blick. „Was hast du?" fragt Ryan. „Ach nichts, nur, ich wäre auch gerne zur Schule gegangen. Ich stelle mir das irgendwie toll vor." Ryan schaut mich mit seinen grauen Augen an als würde er gerade nicht verstehen was ich da sage. „Wo hast du gelernt?" fragt er. „Von Freja." sage ich und weiß dass ich einige Erklärungen geben muss. „Du weißt ja dass wir im Kloster waren. Ich war 8 als ich einzog. Das Hauptaugenmerk für die Mönche lag in der Askese, dem Kampf und dem Wissen ihrer Lehren. Dass ich auch einen schwedischen Schulabschluss habe liegt an Freja und Finja. Die hatten schon ihr Abi als wir dort hinziehen mussten. Sie haben uns unterrichtet. Die Prüfungen durften wir am Computer machen." Ich schaue die beiden an. „Eine richtige Schule hab ich nie besucht." Mark sagt mit einem Hauch Bewunderung: „Du hast ohne jemals eine Schule besucht zu haben einen Abschluss?"  „Ich war doch in einem Kloster! Da hast du nicht viel gemacht außer meditieren, kämpfen  und lernen. Wenn die anderen Schüler zu ihren Familien durften hatte ich das Gefühl mein Schädel implodiert. Freja und Finja und später auch Thorsten und Tjorben haben uns in unserer freien Zeit unterrichtet. Dain hat den Computer immer fit gehalten damit wir mit der Schule in Stockholm verbunden waren."
„Was habt ihr denn im Kloster gelernt?" will Ryan wissen. Ich lache „Kämpfen, Mandarin zu schreiben und lesen und die Weisheiten von Buddha." Ich verziehe wohl das Gesicht denn Ryan lacht und sagt: „Das hat euch nicht so zugesagt, oder?" „Ask, lebt heute noch danach. Finn und Eki bewundern ihn heimlich dafür." Die beiden nicken verträumt. „Keine bekloppten Mitschüler! Das stelle ich mir himmlisch vor!" bricht es aus Mark raus. „Immer Außenseiter in einem fremden Land dessen Sprache du kaum sprichst? Bist du wahnsinnig?" Ich schaue ihn mit großen Augen an. Und als wir endlich kämpfen konnten haben die uns für die Touristen ausgestellt. Wir waren die Attraktion im Kloster. Gib mal bei google ‚der blonde Shaolin ein.' da findest du massenhaft Fotos von uns." „Hast du für die Toristen die vielen Sprachen gelernt?" fragt mich Ryan. „Von den Touristen." erkläre ich ihm. Irgendwann wollten wir uns halt mit Ihnen unterhalten.
„Krass!" Mark schaut mich ehrfürchtig an. Ich lache über seine bewundernde Miene. Ich schaue grinsend zu Ryan aber der schaut genau so.
Matt kommt und fordert mich zum Tanzen auf. „Komm Prinzessin! Ich hab keine Lust nur mit meinen Cousinen zu tanzen." Ich lasse mich von Matt mit auf die improvisierte Tanzfläche ziehen. Den Salsa habe ich nicht verlernt. Matt grinst mich zufrieden an.
Es wird spät als wir heim fahren. Wir steigen gerade aus dem Bus aus als wir die Typen sehen die da auf uns zu kommen. Diese Typen die uns hämisch angrinsen. Mit schießen sofort die Killer in den Kopf die Ryan umbringen wollten. Ich bekomme Gänsehaut und habe das Gefühl dass mir mein Herz aus der Brust springt. Matt und Daryl stellen sich vor uns. Wir vier Mädels stellen uns vor Ryan und Mark. Ich schaue mich unauffällig um. Es sind keine Killer auf dem Dach. Ich kann auch niemanden auf der Straße sehen. Die Bäume sind ebenfalls leer. Nur die 8 Typen vor uns. Sie stehen im Halbkreis um uns herum und grinsen fies. Ich fühle mich als würden sie denken dass wir in der Falle säßen. „Die Ortegas dieses Mal ohne eure großen Beschützer, was?" Was meint der Blödmann da nur? „Was wollt ihr?" fragt Daryl. Der Typ grinst siegessicher: „rate Mal" „Keine Ahnung!" sagt Matt. „Geld oder Leben!" Wie, als wäre es das Stichwort stürzen wir Mädels uns auf die Kerle. Es sind keine Killer. Es sind die Idioten aus Daryls verfeindeter Gang. Zwei für jeden von uns sollte machbar sein. Ich ramme meine Faust dem ersten gegen das Kinn und es knackt gewaltig. Mir einer gekonnten Drehung ramme ich dem nächsten meine Ferse mit all meiner Wucht ins Sternum. Er fliegt tatsächlich rückwärts und bleibt flach auf dem Asphalt liegen. Ich bete dass ich ihn nicht getötet habe. Der Idiot hatte keinerlei Deckung. Ich stehe vor einem den Freja verkloppt hatte und der sich gerade berappelt. Freja ist beschäftigt und deshalb ramme ich dem Kerl mein Knie in die Eier und verpasse ihm als er sich zusammenkrümmt einen Aufwärtshaken dass ihm Hören und Sehen vergehen sollte. Von links kommt einer und packt mich. Wir fallen hart auf den Asphalt und der Typ versucht mich mit seinem Gewicht zu zerdrücken. Asks Selbstverteidigung fällt mir ein. Ich Hebel ihn ein Stück zur Seite und dann sagt mein Knie Tschüss zu seiner Niere. Er schreit wie am Spieß. Ich Winde mich unter ihm her. Es ist der Typ der uns ‚Geld oder Leben' entgegen gerufen hat. Ich schreie ihn an: „Ask hat euch unser Geld schon gegeben." Ich haue ihn mit einem gezielten Faustschlag gegen die Schläfe k.o. Rian brüllt ihren Gegner an: „Da bleibt nur euer bescheuertes Leben!" sie haut ihre Stirn ihrem Gegner von unten ins Gesicht. Das ist kein guter Plan! Sie zertrümmert dem Kerl das Mittelgesicht. Aus seiner Nase schießt das Blut und es schießt ihr ins Gesicht. Finja schlägt die Handkante demjenigen der Rians Blindheit ausnutzen wollte gegen den Hals. Rian wischt sich das Blut aus den Augen. Freja hat Probleme. Sie hat einen üblen Haken abbekommen. Ich drehe mich in ihren Gegner und ramme ihm meinen Ellenbogen in den Bauch. Ich hebe die Faust und schlage sie sozusagen rückwärts in das Gesicht meines Gegners. Dann muss ich mich schnell aus seiner Reichweite bringen. Ich lasse mich fallen und rolle unter ihm her. Von hinten trete ich ihm in den Rücken. Wir haben unsere Gegner zerlegt. Matt und Daryl schauen uns mit offenen Mündern an. Ryan und Mark schauen panisch. Sie haben sich umklammert. „Geht rein!" Befehle ich. Rian und ich kümmern uns um den Rest. Freja schaut mich an und will protestieren, doch ich nicke in Richtung ihres Mannes. Sie versteht sofort. Sie schnappt sich Finja und sie sammeln ihre Männer ein.
Matt und Daryl lassen uns nicht alleine. Sie checken unsere Opfer. Vor allem bei meinem zweiten Gegner habe ich Schiss. „Mädels, ihr seid blutüberströmt. Geht rein. Matt und ich haben keinen Kratzer. Wir regeln das. „Nein, ich regle das!" ein blasser Ryan steht neben uns. „Ihr könntet mit den Idioten in Verbindung gebracht werden. Ich bestimmt nicht. Freja steht hinter ihm und zuckt entschuldigend mit den Schultern. Mark geht zu Ryan. Er ist blass aber er nickt Matt, Daryl, Rian und mir zu. „Wir waren zufällig hier." Ryan wählt den Notruf und wir gehen ins Haus uns möglichst schnell zu duschen und umzuziehen. Rian und ich duschen gemeinsam. Ich schrubbe meiner Schwester das Blut aus den Haaren. Matt und Daryl haben unsere Klamotten in die Waschmaschiene gesteckt.
Freja sieht schlimm aus. Sie hat ein ziemliches Veilchen. Finja klebt ihr die Augenbraue. Die Eiswürfel liegen schon parat. Vor unserem Haus ertönen Sirenen und das Blaulicht scheint in die Fenster. Wir tun so als wären wir nicht da. Wir sitzen im Wohnzimmer im Dunkeln und warten auf Ryan und Mark. Matt umklammert mich. Es tut fast weh. Ich merke wie ich verkrampft gegen Matts Umklammerung Kämpfe. Ich atme aus und lehne mich an Matt. Sofort wird die Umarmung angenehmer. Rian schaut mich panisch an. Wenn Matt genau so entspannt aussieht wie Daryl dann weiß ich weswegen er so fest zupackt. Finjas Handy piepst. Eine SMS von Mark: „Keine Toten. Wir gehen einmal um den Block bis die Polizei weg ist."
Ich heule vor Erleichterung. Ich hatte wirklich gedacht dass ich den Typen die Lichter ausgeblasen hätte. „Hey, Prinzessin." Matt küsst mir das Ohr. Ich lehne mich nicht in Matt, ich krieche in ihn hinein. Ich merke wie ich zittere. Er fährt mir beruhigend über die Arme. Ich versuche mich mit Atemübungen runter zu bringen. Es klappt nicht gut. Dann konzentriere ich mich auf meinen Pulsschlag. Matts Herzschlag dröhnt in meinen Ohren. Das ist beruhigend ich lausche der Melodie seines Lebens und ich merke wie ich entspanne.

MattWo Geschichten leben. Entdecke jetzt