Am Abend nehme ich Freja mit zur Hunderunde. Ich muss mit ihr reden. Ich erzähle ihr von Ryans Gefühlen. Dann analysieren wir gemeinsam ihre Gefühle. Wir kommen zu dem Schluss dass die beiden es von je her gewohnt sind Verantwortung zu tragen und niemanden zu haben mit dem sie sich besprechen können. Sie sind im Grunde beide Einzelkämpfer. Wenn sie sich nicht gegenseitig unglücklich machen wollen dann müssen sie anfangen zu reden und sich gegenseitig ihre Wünsche anvertrauen. Zu raten was der andere möchte funktioniert einfach nicht. Freja schaut mich an und sagt: „Wir sind schon bescheuert, oder?" Ich muss lachen und sage: „Ja."
Dann lachen wir gemeinsam. Wir quatschen lange was wir alles für Fehler in unseren Beziehungen machen. „Für Matt ist es am schlimmsten dass ich ständig mit Mark rumhänge." gebe ich zu. „Für mich ist es am schlimmsten dass Ryan in dich verliebt ist." Ich schaue sie fragend an. Sie schaut mich ernst an. „Wusstest du das nicht? Er steht voll auf dich. Schon immer. Ich bin nur die zweite Wahl." Freja wirkt verbittert. Ich schaue sie wahrscheinlich entsetzt an. „Hey, Kleine, du kannst doch nichts dafür. Es ist nun mal so. Ich will dich nur vorwarnen. Falls du mal Probleme mit Matt haben solltest wird Ryan auf der Matte stehen." „Nein!" sage ich bestimmt. „Nein, das kann nicht sein! Ich verstehe mich mit ihm gut. Aber mehr will ich nicht! Niemals!" Freja nimmt mich in den Arm. „Ich weiß Kleine. Aber beobachte mal Ryan wenn du Mark tröstest. Er ist dann fast grün vor Neid. Er kann es gar nicht gut leiden dass du so gut mit ihm befreundet bist und Finja ihren Mann auch noch mit dir kuscheln lässt. Als sie neulich mit Matt knutschend auf dem Sofa saß ist Ryan fast Amok gelaufen. Er würde Mark umbringen sollte er dich verführen." Ich lache hysterisch. „Ich lasse mich nicht von Mark verführen!" sage ich lauter als ich es wollte. „Hey, das wissen wir. Finja weiß das, Mark weiß das, Matt weiß das und ich weiß das. Nur Ryan ist eifersüchtig und das geht mir halt auf den Keks." Freja atmet tief durch. „Ich wollte nur dass du es weißt." „Warum?" frage ich. „Damit du vorgewarnt bist." „Hast du Angst dass er dich mit mir betrügt?" frage ich. „Ja." gibt sie zu. „Wenn du ihn nehmen würdest wäre er dein." sie schaut mich ernst an. „Ich bin froh dass du so entsetzt reagierst. Ich habe jetzt keine Angst mehr dass du etwas für ihn empfindest." versucht sie mich zu trösten. Ich nicke. Ihr die Wahrheit zu gestehen würde keinen Sinn machen. Zumal ich Matt über alles liebe. „So lange Ryan in mich verliebt ist ist doch alles im grünen Bereich." sage ich leicht schief grinsend. „Du bist wie ich, nur hübscher und schlauer." Freja schaut mich an und lacht dann laut. „Oh Rana! Du hast es echt drauf. Danke, du bist ein Schatz." Sie gibt mir einen Schmatzer. „Du bist aber niedlicher als ich und lieber. Ich stehe mir selbst im Weg." sagt sie. „Soll ich dir beibringen wie ich zu sein?" frage ich sie. „Hmm, wie soll das gehen?" fragt sie. „Du musst die einfachen Dinge lieben. Nicht großartig über irgendetwas nachdenken. Am besten hörst du einfach mal einen Abend Matts Erzählungen zu und lachst über seine Witze. Dann verstehst du wie ich das meine." Ich strahle sie an. „Matts Witze sind nicht witzig." sagt Freja. „Doch! Er ist witzig. Lass dich auf sein Niveau herab bis er dir gefällt und dann bist du wie ich." Ich strahle sie weiter an. Freja lacht. „Du bist doof!" sagt sie. „Meinst du wirklich wenn ich deinen Mann liebe bringt das meinen Mann dazu wieder mich zu lieben?" „Keine Ahnung, aber zumindest lachst du dann." sage ich schulterzuckend. „Der arme Matt! Der hat doch immer Angst vor mir. Ich glaube nicht dass er es toll fände wenn ich ihn einen Abend lang auslache." sagt Freja nachdenklich. „Du sollst ihn nicht auslachen du sollst mit ihm lachen." sage ich bestimmt. „Probier es. Mach dich locker. Auf eurer Hochzeitsreise warst du sehr locker. Und da hat dich Ryan sehr geliebt." erkläre ich. „Schon damals fand er dich toll." Hält sie mir entgegen. „Ja, klar. Auch damals war ich ich." sage ich. Freja denkt nach. „Ich glaube ich werde das probieren. Willst du Matt vorwarnen?" Ich schüttle den Kopf. „Nö. Der kann sich ruhig freuen dass sein Charme und Witz auch bei dir funktioniert." sage ich augenzwinkernd. Freja lacht. „Wirkt das auf diese Weise auch bei Finja?" fragt sie. Ich verneine. „Finja musste Matt nur erklären weswegen es so wichtig ist dass ich manchmal mit Mark rumhänge. Ich glaube sie mag Matt wirklich." Sage ich nachdenklich. „Das glaube ich nicht!" sagt sie wie aus der Pistole geschossen und ohne zu überlegen fährt sie fort: „Matt ist ein unverbesserlicher Hohlkopf. Der einzige Typ auf der Welt der noch nerviger ist als er ist Daryl." Ich schaue sie verletzt an. Sie hat nicht mich kritisiert aber den Mann den ich liebe. Ich muss ein bisschen gegen meine Tränen kämpfen als ich ihr sage: „Du weißt aber schon, dass du gerade von meiner großen Liebe sprichst?" Sie schaut mich erstaunt an. „Sorry, das hab ich vergessen." sagt sie nachdenklich. „Vielleicht ist das gerade der Unterschied zwischen uns beiden. Ich weiß wer wen liebt." entgegne ich ihr geknickt. „Du bist in allem aufmerksamer als ich."nickt sie zustimmend und scheint sich zu schämen. „Dann lass uns mal festhalten was wir alles probieren." schlage ich vor.
1. Du redest mit Ryan und sagst ihm was du dir wünschst und hörst zu was er sich wünscht.
2. Du wirst lockerer und hängst mal ein paar Abende mit Matt rum. Und wehe du lachst ihn aus!
3. Du bemühst dich aufmerksamer zu sein.
Freja schaut mich erstaunt an. „Seit wann bist du eigentlich schon der Problemlöser?" Ich lächle und sage: „seit Mark in unsere Familie gekommen ist." sie nickt anerkennend. ״Du machst das gut." Ich danke ihr und sage: „Du warst mir ein sehr gutes Vorbild."
Wir kommen spät heim und Ryan sitzt glücklich mit Elisabeth vor dem Sofa. Mark ist mit Eleonore bei ihm und die beiden spielen mit den Mädels Stapeltürme umwerfen.
