Teil 81

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Mark ist traurig. Ich nehme ihn mit in den Cental Park mit den Hunden raus gehen. Wir leihen uns Dains Zwillingsswagen und nehmen seine und Ryans Tochter mit. Rico und Carlo begleiten uns ebenfalls. Mark ist unentschlossen ob er sich bei seinem Vater melden soll oder nicht. Ich kann ihm da auch nicht weiterhelfen. Seine Eltern scheinen wirklich kein Interesse an seiner Person zu haben und ich als Familienmensch bin eigentlich harmoniebedürftig. Irgendwann weint ein Baby. Mark nimmt sich Eleonore und ein Fläschchen und füttert sie. Elisabeth schläft noch. Rico und Carlo spielen fangen und die Hunde liegen entspannt unter der Bank. Mark ist völlig in seiner Welt. Er ist eins mit dem Baby und achtet gerade nicht auf mich. Ich finde diese Eigenschaft süß. Er zeigt den Babys und Kindern die er auf dem Arm hat dass er in dem Moment wo sie bei ihm sind seine volle Aufmerksamkeit haben. Das hat er irgendwo mal gelesen dass das wichtig sei und seit dem macht er es. Die anderen finden das nervig, ich dagegen finde es gut. Ich vertreibe mir die Zeit mit Passanten beobachten. Rico ruft: „Mama, dürfen wir nen Keks?" ich hole ihm die Kekstüte aus dem Kinderwagen und er und Carlo nehmen sich jeder eine Leckerei. Die beiden zischen glücklich kauend wieder von dannen. Eine adrett gekleidete dürre, ältere Dame mit strengem Gesicht und verbittertem Gesichtsausdruck hastet an uns vorbei. Rico rennt voll in sie hinein. Rico fällt hin und ist sehr erschrocken und weint. Ich eile zu meinem Sohn und sammle ihn auf. Die Dame beschimpft meinen Sohn als dreckiges Arbeiterkind das mal Manieren lernen sollte. Ich entschuldige mich zunächst höflich bei der Dame aber sie lässt nicht locker. Zu allem Übel fängt nun auch Elisabeth zu weinen an. Ich drehe mich also von der Dame weg, halte meinen Sohn schützend im Arm und gehe zu dem Baby. Carlo sitzt zerknirscht neben Mark der ihm liebevoll tröstet. Ich setze Rico daneben und hole die kleine Prinzessin aus dem Wagen. Die Milchflasche ist zum Glück griffbereit und sie trinkt zufrieden. Die Dame steht sprachlos vor uns und schaut uns entsetzt an. Ich wundere mich. Hat sie noch nie eine Familie mit Kindern gesehen? Eleonore ist satt. Mark räumt das Fläschchen in den Wagen und legt sich das Spucktuch über die Schulter. Dann legt er seine Tochter gekonnt aufrecht auf seinen Brustkorb damit sie Bäuerchen machen kann. Er schaut auf und schaut die Dame an. „Hallo Mutter!" sagt er beiläufig. Sie schaut ihn an als sei er eine Erscheinung. „Was machst du hier?" fragt sie entsetzt. „Das ist Rana Green. Eine Mitarbeiterin bei Carter Corp. Sie führt mit mir die Verkaufsgespräche und stellt unsere Präsentationen vor. Ich bin mit ihr, den Kindern und den Hunden im Park." Ich wundere mich über die komische Vorstellung. Wieso stellt er mich als Mitarbeiterin vor und nicht als Schwägerin? Ich runzle die Stirn, halte aber meinen Mund. Er wird schon seine Gründe haben. Marks Mutter schaut mich herablassend an. „Die Kinder sind von verschiedenen Vätern?" fragt sie spitz. Ich schaue sie gelassen an. „Offensichtlich." sage ich zu ihr. Sie ist mir jetzt schon zutiefst zuwider. „Vater sagt du habest einen ‚Lebensgefährten' gefunden?" das Wort Lebensgefährte betont sie als sei es eine Abscheulichkeit. Mark wiegt den Kopf. „Adam wohnt bei Ryan und mir." „Ihr wohnt zu dritt?" fragt sie entsetzt. Mark schaut sie nur an und bleibt stumm. Er wiegt sein Töchterchen und streichelt ihr den Rücken. „Du versaust dir dein Leben! Vater hat ganz recht gehandelt. Du bist ja irre!" schreit sie schrill. Mark entgegnet ihr immer noch nichts. Er wendet sich dem Baby zu das gerülpst hat und nun wieder zurück in den Wagen kann. „Wenn du fertig bist wäre ich dankbar wenn du uns verlässt. Ich bin mir sicher dass du viel Arbeit hast die nicht warten kann." Mark spricht ruhig aber seine Worte sind eine Ohrfeige. Seine Mutter schnappt nach Luft. „Du wirst enterbt!" klatscht sie ihn um die Ohren. „Ich weiß. Das hat Vater mir schon mitgeteilt. Es wäre schön wenn ihr mich auch zur Adoption freigeben könntet." „Du bist undankbar!" zischt sie ihm zu, dreht sich um und geht weg. Mark sackt ein bisschen zusammen. Ich nehme ihn in den Arm um ihn zu trösten. Rico springt auf und umarmt Mark „Mama kann dich ja auch adoptieren. Sie ist eine viel liebere Mama als deine." Ich muss ein wenig über meinen Junior grinsen als ich entdecke dass Marks Mutter uns entsetzt anschaut. Sie ist offenbar zurück gekommen um ihrem Sohn noch etwas zu sagen. Was das ist werden wir wohl nicht mehr erfahren denn sie dreht sich wortlos um und geht weg.
„Warum hast du deinen Eltern erzählt du wärst mit Ryan und Adam zusammen?" frage ich. „Weil das für sie schon immer die Horrorvorstellung schlechthin war." grinst Mark. „Sie hatten immer Angst das ich schwul sein könnte und haben mir immer gedroht dass sie mich enterben wenn sie das rausfinden. Sie haben gesagt dass das ihrer Karriere schadet sollte es so sein. Da ich nie eine Freundin hatte sondern als einzigen Freund Ryan haben sie mir ein Verhältnis mit ihm angedichtet. Erst recht als wir im Studium eine gemeinsam in meiner Wohnung gewohnt haben. Als sie das rausgefunden hatten haben sie uns rausgeschmissen. Aber wir sind einfach im Studentenwohnheim gemeinsam in ein Zimmer gezogen. Mark grinst. Mutter war entsetzt als sie gesehen hat wie schmal unser Bett dann war." Ich grinse ihn an. „Du hast dir dein Bett mit Ryan geteilt?" Mark wird rot und nickt. Wir sind beide nicht sehr groß und ne Freundin hatten wir keine.
„Ihr habt echt in einem Bett gepennt?" Ich muss lachen. Mark nickt und schaut mich mit seinen großen Augen an. „Ja, warum?" „Weil ihr in Lissabon so entsetzt geguckt habt als Ask euch mit Freja und Finja in ein Bett gesteckt hat. Wenn ihr es doch gewohnt seid hättet ihr auch cooler reagieren können." Mark nickt nachdenklich. „Ich glaube wir waren so verschüchtert weil wir noch nie zu viert im Bett gelegen haben." „Da kann man sich richtig gut unterhalten wenn man zu viert ist." sage ich ihm. „Ihr habt aber eher was anderes gemacht." sagt Mark und wird rot. Ich lache und sage: „Aber nicht zu viert." Mark grinst mich an und dann stehen wir auf und gehen heim.

MattWo Geschichten leben. Entdecke jetzt