Weihnachten steht vor der Tür und ich bin ganz aufgeregt. Ask, Eki und Finn haben einen riesigen Baum geschlagen. Er steht in unserem Wohnzimmer und Francesco und Ricardo helfen beim Schmücken. Sie sind aufgeregter als die kleinen. Rico und Carlo sausen die ganze Zeit durch die Wohnung und brüllen. Sie sind mit der Situation völlig überfordert. Rian und ich versuchen sie zu beruhigen. Wir gehen mit Ihnen und Schlafzimmer und Rico ist nach zwei Sekunden eingeschlafen. Carlo nebenan bereitet Rian größere Probleme. Ich höre wie Daryl sein Zimmer betritt. Carlo stöhnt „Papa!" und scheint sich in seine Arme zu werfen. Matt ist ebenfalls gekommen und legt sich zu uns. „Du kannst es besser mit dem Kleinen als Rian." bemerkt er grinsend. „Ich glaube dass das daran liegt dass ich Rico aus der Tonne gefischt habe. Ich hab ihm das Leben gerettet. Und bei den dreien drüben war es Daryl der Carlo unter diesem perversen Kerl hervorgezogen hat. Carlo akzeptiert ihn als Lebensretter." Matt nickt. „Es tut mir so furchtbar Leid dass ich dich damals weggeschickt habe. Aber wenn ich mir vorstelle du wärst nicht mit den Hunden so weit gelaufen..," Matt stockt der Atem. „Du hast Recht. Ich darf mir gar nicht ausdenken was ohne unseren Streit passiert wäre." Matt küsst meine Tränen weg. „Ich hätte gerne noch einen Sohn." sagt er mir in zwei Küssen „Oder noch eine Prinzessin." Ich schmiege mich eng an ihn und Matt küsst mich mit Leidenschaft. Aber Rico bewegt sich zwischen uns und wir hören besser auf um ihn nicht zu erschrecken. Wir liegen also brav neben ihm und beobachten ihn. Er ist so süß.
An Weihnachten liest Ask wieder aus unserem alten Weihnachtsbuch vor. Er übersetzt aber wir sprechen den Text auf schwedisch mit. Die Lieder erklingen international. Natürlich sind neben den klassischen englischen Liedern auch schwedische und spanische. Matt und Daryl werden dieses Jahr im Gesang von Maria und Martha, sowie Francesco und Ernesto unterstützt. „Ihr solltet öfters singen!" lobt Colin. „Ihr klingt richtig gut."
Die Geschenke sind eigentlich nicht so wichtig. Aber was sich Francesco und Ernesto ausgedacht haben ist total süß: sie haben jedes Paar fotografiert und gerahmt. Aus Holz haben sie den Schriftzug „Family" gesägt. Die Rahmen können wir um den Schriftzug aufhängen. Nur sich selber haben sie vergessen. Das bemerken Maria und Martha erschrocken. „Haben wir nicht. Aber Ihr wollt es ja nicht." sagen die Buben traurig. „Was wollen wir nicht?" fragen sie entsetzt. „Dass wir mit unseren Freunden zusammen sind." erklären sie mit hängenden Köpfen. Tjorben und Thorsten grinsen. „Habt ihr die Bilder denn?" sie haben ein Lächeln im Gesicht als sie ihre Söhne anschauen. Die werden rot und nicken. Sie haben sich in den Armen von Eki und Finn abgelichtet. Tjorben und Thorsten schauen sich die Bilder genau an. „Ihr seht glücklich aus." stellen sie fest. Die vier strahlen die beiden an. Maria und Martha geben sich geschlagen. Sie haben so grosse Bedenken dass die Liebe zwischen den Onkeln und den Neffen die Familie zerstören könnte. Vor allem wenn es auseinander gehen sollte. Jenny tröstet Maria und Martha: „Bei mir und Ask ist es doch das Gleiche. Wir gehören doch auch zur selben Familie auch wenn wir uns trennen." sie sagt es um die beiden aufzumuntern aber den bitteren Klang in ihrer Stimme höre ich. Meine Nackenhaare stellen sich auf. Was hat Ask getan? Oder besser nicht getan? Ich schnappe mir Jenny und sie klagt mir ihr Leid. Sie tut alles für Ask und er ignoriert das oder nimmt es für selbstverständlich. Sie weiß gar nicht mehr ob sie überhaupt noch mit ihm zusammen sein möchte. Ask ruft mich in dem Moment wo ich tröstend die Arme um Jenny lege. Ask wirkt aufgeregt. Er führt Daryl, Matt, Rian und mich mit unseren Kleinen in ein echt hübsch eingerichtetes Kinderzimmer. Wir sind sprachlos. Es ist eins der ehemaligen Gästezimmer und das Nachbarzimmer das an das Bad angrenzt hat er für die Kleinen von Freja und Finja hergerichtet.
Wir sind sprachlos vor Glück. Ricardo und Carlo freuen sich über die eigenen Betten, sie sind sehr angetan von ihrem Zimmer.
Als wir wieder ins Wohnzimmer kommen hängen Ryan und Mark mit Ernesto und Francesco die Bilder auf. Also Ryan und Mark halten die Bilder gegen die Wand und die beiden jüngeren geben Regieanweisung. Dann wird jeweils mit Bleistift ein Punkt gemacht wo der Nagel später rein muss. Finn und Eki betrachten das Schauspiel fasziniert. „Ich hätte nie gedacht dass Bilder aufhängen so kompliziert und aufregend sein kann." flüstert mir Eki verliebt grinsend zu. Ich wuschle ihm durchs Haar und suche Ask. Er unterhält sich mit Adam und Embla. „Du Ask, hast du ne Minute für mich?" frage ich ihn bittend. Er schaut mich besorgt an und nickt dann. Wir ziehen uns in sein Zimmer zurück. Er hat inzwischen eine Matratze. Ich denke das ist sein Kompromiss für Jenny. Ich seufze und weiß nicht wo ich anfangen soll. „Jenny ist unglücklich!" platzt es aus mir heraus. Ask schaut entsetzt. Ich berichte ihm was mir Jenny anvertraut hat. Ask ist betroffen und ratlos. „Was soll ich denn jetzt tun? Fragt er. „Beachte sie mehr und nimm auf ihre Gefühle Rücksicht. Hast du ihr was geschenkt?" frage ich. Er schüttelt beschämt den Kopf. „Wir haben abgemacht dass wir uns nichts schenken." sagt er. Ich seufze ein wenig zu tief. „War das falsch?" „Ja, das ist verletzend. Jenny fühlt sich zurückgewiesen. Immerhin hast du die letzten Tage und Wochen damit zugebracht für uns die Geschenke vorzubereiten. Ask schaut ungläubig. „Ich meine die Zimmer du Hornochse! Das ist so lieb von dir. Du hast unsere Not erkannt und uns eine riesige Freude bereitet. Jenny würde sich wünschen dass du das auch mal für sie tust. Sie tut alles für dich. Sogar auf dem Boden schlafen." Ask nickt. Dann geht er zum Fenster und fischt etwas aus dem Rolladenkasten. Er grinst mir zu und geht mit mir zu Jenny ins Wohnzimmer. Sie umarmt gerade ihren Bruder der ihr irgendetwas geschenkt hat. Sie freut sich sehr darüber. Ask schaut die beiden an und wartet. Als sich Jenny zu ihm umdreht schaut sie ernst, fast traurig. Sie lächelt dann und sagt entschuldigend: „Die Kette hab ich mir schon lange gewünscht." Ask nickt und kniet sich vor sie um ihr einen Ring in einem kleinen Kästchen hinzuhalten. „Willst du mich heiraten? Ich verschenke nie etwas, aber heute möchte ich mich dir ganz schenken." sagt er und wir schauen die beiden alle an. Ich bin sprachlos. Ich hoffe nur dass Jenny ja sagt. Sie schaut Ask an und ihr kommen die Tränen. „Ja!" haucht sie. Wir applaudieren und Ask nimmt seine Jenny in seine Arme um sie zu küssen. Der Ring ist wirklich wunderschön. Ein riesiger Stein ziert den edlen goldenen Ring. Es ist genau Jennys Geschmack. „Weißt du eigentlich dass dein Mann wirklich sein gesamtes Geld ausgegeben hat um die diesen Ring zu kaufen?" höre ich Ryan zu Jenny sagen. „Es mag sein dass die Kette teurer war aber ich habe etwas von meinem Ersparten genommen. Ask hat einfach alles genommen. Ich glaube dass er dich sehr liebt." Jenny schaut ihren Bruder glücklich an. „Es ist das erste mal dass er mir was schenkt." „und es wird das letzte mal sein. Er hat nichts mehr." Ryan stupst der entsetzt schauenden Jenny auf die Nase. Sie grinst. „Macht nix. Ich hab ja ihn." sagt sie glücklich. Dann sucht sie ihren Mann um sich in seine Arme zu schmiegen und glücklich zu sein. Ryan wendet sich wieder den Bildern zu. „Eki, Finn, dürfen wir das Bild von euch beiden entfernen und da die Ultraschallbilder rein machen?" fragt Mark ganz aufgeregt. Die beiden angesprochenen nicken grinsend. Ich glaube sie freuen sich auch über diese Idee. Freja und Finja gehen die letzten Ultraschallbilder von ihren Babys holen. Es werden zwei Mädchen. Maria und Martha schauen sich an und nicken. Dann holen auch sie zwei Ultraschallbilder und halten Sie Mark hin der verzweifelt versucht die Bilder in den Rahmen zu stecken. Er schaut die beiden mit großen Augen an und fällt den Mädels dann vor Glück jauchzend um den Hals. „Oh, herzlichen Glückwunsch! Ich freue mich so für euch!" quietscht er aufgeregt.