"Ich komme mit! ", das hatte Patrick ihr mindestens einhundert mal gesagt. Irgendwann war Gina so genervt gewesen, dass sie zu stimmte. Er hatte triumphiert. Manchmal war er so komisch und dann wieder so lieb. Sie redeten gerade über irgendetwas und dann sagte Gina plötzlich etwas, was ihm nicht passte und er presste schweigend die Lippen zusammen und wirkte fast wieder wie früher. Warum er da so draufgewesen war, hatte sie immer noch nicht aus ihm heraus kitzeln können. Er wechselte immer gekonnt das Thema oder verfiel in Schweigen.
Mittlerweile war ihr es aber auch egal, der neue Patrick war ohnehin viel lieber! Und immer wieder erwischte sie sich, wie sie ihn anhimmelte. Diese blauen Augen, die direkt in ihre Seele zu sehen schienen, die hübsche Nase, die braunen Wuschelhaare. Er sah einfach wundervoll aus. Zwar etwas zu dünn, aber trotzdem unheimlich attraktiv.
"Das ist das Restaurant? " Seine Stimme klang so begeistert, dass sie das Gebäude verwundert auch begutachtete. "Das ist doch nur ein ganz normales Restaurant. " Doch Patrick legte den Kopf in den Nacken und sah es staunend an.
Irgendwann schüttelte Gina den Kopf und ging hinein. Keine drei Sekunden später war er neben ihr und stieß einen Pfiff aus, als sie in den Esssaal traten. "Wie gemütlich!" Verstohlen musterte sie ihn und stellte mit Begeisterung fest, seine Augen wie bei einem Kind glänzten. Da trat Gina's Chefin hinter dem Tresen hervor und lachte:"Ich werde von ihrem Staunen schon ganz verlegen! " Patrick wandte den Kopf und beeilte sich, der netten Frau die Hand zu geben, während Gina sich schon einmal die Schürze anzog und den Plan studierte. Fünfzig Leute hatten heute reserviert. Das bedeutet Stress.
Doch als sie wieder aus der Garderobe trat, hatte sich die Stimmung verändert. Patrick war rückwärts gegangen und Vero, Gina's Kollegin, sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. "Und dich weiß ich ganz genau, dass ich Sie kenne. " Patrick sah ein wenig panisch aus und verwirrt begab sie sich zu den beiden, die wie Löwe und Antilope wirkten. "Was ist hier los? " Vero drehte den Kopf und deutete dann mit ihren Krallenfingern auf ihren Nachbarn, der aussah, als würde er gerne im nächsten Mauseloch verschwinden. "Kennst du den Mann? Ich weiß genau, ich kenne ihn! " Sie klang enttäuscht, denn Patrick schien nicht den Mund aufmachen zu wollen. Also zuckte Gina die Schultern. "Das ist mein Nachbar. " Patrick sah sie verzweifelt an. Irgendwas stimmte da nicht! "Und wie ist sein Name! ", langsam wurde Vero ungeduldig. "Bernado. Bernado....Guolotte. " Gina's Herz raste und ihr würde übel. Patrick riss die Augen auf und auch Vero war überrascht von ihrer Antwort. "Ne, einen Bernado kenne ich nicht. Heißen Sie wirklich so? ", er beeilte sich zu nicken, während Gina's Beine beinahe nachgaben. Wieso der Name? Wieso war ihr gerade der Name eingefallen? Zum Glück kam die Chefin in diesem Moment zurück und Vero verschwand eilig in der Küche. Patrick sah Gina an und hastete dann auf sie zu. Genau noch rechtzeitig, denn nun gaben ihre Beine endgültig nach und sie sank auf einen Stuhl. "Gina, was ist los! ", seine Stimme War leise und noch mehr kratzig als sonst. Da hob Gina den Blick und sah ihm in diese Wahnsinns Augen. "Lange Geschichte. Nur der Name erinnert mich an meine dunkelste Zeit. Nicht sonderlich angenehm. " Gina versuchte zuversichtlich zu wirken, aber am liebsten hätte sie sich weinend an seiner Brustkorb verkrochen. Patrick musterte sie stumm, bevor er sie kurzerhand on seine Arme nahm. "Willst du gehen?" Sie überlegte, aber sie konnte ihre Kollegen nicht mit der Masse an Leuten alleine lassen. Also schüttelte sie den Kopf, als ihr ein Gedanke kam. "Willst du uns vielleicht helfen? Wir haben heute wahnsinnig viele Reservierungen. " Er hob überrascht die Augenbrauen, überlegte kurz und lachte dann. "Aber gerne! "
Am Abend fielen die sechs alle fix und alle auf die Stühle. Der letzte Gast hatte gerade gezahlt. "Hui, geht das bei ich immer so so zu? ", fragte Patrick und wischte sich über die glänzende Stirn. Vero schüttelte den Kopf und beide fielen in ein angeregtes Gespräch, von dem Gina kaum ein Wort mitbekam. Sie hatte den Kopf auf den Tisch gelegt und versuchte nicht sofort einzuschlafen. Patrick legte ihr fürsorglich eine Hand auf den Rücken, sie spürte sofort das er es war und ihr Herz begann zu rasen. Sofort war Sie hellwach, wagte aber nicht, den Kopf zu heben. Seine warme Hand fuhr nun mit leichtem Druck ihre Wirbelsäule hinauf und hinab und lieferte ihr eine Gänsehaut nach der nächsten. Sie entspannte sich komplett und lauschte seiner leisen Stimme, während um sie herum schon die Stühle hochgestellt wurden.
"Jetzt weiß ich, an wen Sie mich erinnern! ", sagte plötzlich Vero so laut, dass Gina zusammen fuhr. Patrick's Hand blieb stehen, auch er hatte sich erschrocken. "Ach ja? Und an wen? " Seine Stimme war extremst gekünstelt und haarscharf am Rande von unfreundlich, aber Vero störte das nicht. Gina hörte, wie sie tief Luft holte und dann heraus platzte:"An Paddy Kelly! "
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Closer
Fanfiction"Mystery Woman" "Mystery Man" FanFiktion, die Handlung ist frei erfunden