Closer

I feel Love

"Wie lange willst du bleiben? ", fragte Tanja Maite, die es sich auf der Couch bequem gemacht hatte und sie winkte ab. "Keine Sorge. Ich habe mir ein Hotelzimmer gemietet, damit ich euch nicht auf den Senkel gehe. " Sie grinste bei den Worten und übertrieben entrüstet wehrte Patrick ab:"Du nervst doch niemals! " Gina liebte diese Frotzeleien. Diese Unbeschwertheit. Hier fühlte sie sich wohl. Joey legte einen Arm um sie und sagte:"Die beiden können nicht mit aber auch nicht ohne einander. Es gibt immer Krach, aber sie vertragen sich auch gleich wieder. " Bewundernd sah sie die beiden an, die sich mit kleinen Beleidigungen ärgerten. "Du Joey? ", sie wandte sich ihm zu und er sah sie fragend an. "Danke. Für alles! " Bescheiden, aber erfreut winkte der ab, aber er erschrak, als Tränen in ihre Augen stiegen. "Ich habe eure Fürsorge und Liebe doch gar nicht verdient! Ihr seit so ohne Vorurteile. Aber dafür so voller Freude und Nächstenliebe. " Die ersten Tränen liefen Gina über die Wangen und ohne ein Wort zu sagen, zog Joey sie in die Arme und drückte sie fest. Gina klammerte sich an ihn und hauchte ihm dann ins Ohr:"Danke das es dich gibt." Joey's Herz ging bei diesen Worten ganz weit auf und er unendlich gerührt. Patrick bemerkte die Tränen seiner Freundin und sprang erschrocken auf. "Gina, was ist los? " Die löste sich unter Tränen lächelnd von dem älteren Bruder und beruhigte ihn:"Ich wollte mich eigentlich nur bei ihm bedanken. Und dann kamen mir die Tränen. " Joey grinste seinen jüngeren Bruder an und feixte:"Eigentlich bin ich auch ein guter Partner für die junge Dame. " Der zeigte ihm den Vogel und zog Gina an sich. Gina kicherte, als er noch bedeutungsvoll einen Arm um ihre Hüfte legte. Sie fand diese leichte Eifersucht umwerfend süß und sie zwickte ihn in die Seite. "Eifersüchtig auf den eigenen Bruder. Du bist unglaublich! " Doch Patrick warnte sie lächelnd, dass er auch unfreundlich werden konnte, wenn jemand sie falsch angucken würde und Gina's lächeln verschwand. Sie befreite sich aus seinem Arm und verließ schweigend das Wohnzimmer. Alle sahen ihr hinterher, bis Patrick sich aufstöhnend gegen die Stirn schlug. "Ich Idiot! Ich mach auch wirklich alles falsch! " Damit lief er hinter seiner Freundin her und ließ die anderen alleine zurück. Maite sah verwirrt zu Joey, der bloß abwinkte. Aber auch er war ein wenig sauer auf Patrick. Ohne zu überlegen, erinnerte er Gina immer wieder unbewusst an ihre Vergangenheit oder sagte Sachen, die in die gleiche Richtung gingen, wie Russ sie behandelt hatte. Joey war das noch nicht passiert, er überlegte sich  seine Worte immer ganz genau. Er wusste, wie labil Gina war und wollte sie auf keinen Fall ängstigen.

"Gina? ", zögernd streckte Patrick den Kopf zur Tür herein und fand Gina auf dem Rücken liegend auf dem Bett. Stumm starrte sie an die Decke. Er schob sich ganz durch die Tür und lief zu ihr. "Hey, es tut mir leid was ich gesagt habe. Ich habe nicht nachgedacht ", murmelte er und sie wandte den Kopf. In ihren Augen war Enttäuschung zu erkennen. "Warum machst du es immer wieder? ", sagte sie leise und Patrick senkte den Kopf. Gina sprach leise weiter und es war fraglich, ob sie zu ihm oder zu sich selbst sprach. "Und warum glaube ich dir jedes Wort? Warum kann ich dir nie böse sein. "

"Ich weiß nicht ", brachte Patrick tonlos hervor und da fuhr Gina in die Höhe und warf sich an seine Brust. "Weil ich dich liebe! Vollidiot! ", er lachte und drückte sie an sich. "Ich liebe dich auch! " Damit hob er sanft ihr Gesicht an und legte seine Lippen auf ihre.
Joey horchte an der Tür, von dem Pärchen und wunderte sich, warum er nichts hörte. Vorsichtig öffnete er die Tür einen Spalt breit und lugte hinein. Als er die beiden auf dem Bett sitzen und sich liebevoll küssen sah, lächelte er und schloss die Tür wieder lautlos. Er wünschte dem jungen Paar alles gute und das die ewige Angst vor Gina's Vergangenheit endlich aufhören würde. Beide sollten glücklich leben. Beschwingt lief er die Treppe hinab und zog Tanja fest an sich. Die quiekte erschrocken auf, lachte dann aber und kuschelte sich an ihren Mann, den sie so liebte.

Gina löste sich kurz von Patrick und grinste plötzlich. Der sah sie etwas irritiert an und sie erklärte:"Wir haben deine Weihnachtstour schleifen lassen! " Stöhnend ließ er sich nach hinten fallen und jammerte:"Erinnere mich auch noch daran! " Sie lachte und warf auf seinen Bauch, was ihn gleich noch einmal aufstöhnen ließ. "Alter Mann, das tut mir leid, aber du musst bald auftreten ", lächelte sie und strich über seinen Bauch. Der fuhr hoch. "Alter Mann? Hab ich mich verhört? " Es lag tatsächlich etwas gekränktes in seiner Stimme, was sie aber kichern ließ. Er schüttelte sie ab und drückte ihre Schultern in die Matratze. Sein Blick war mörderisch, aber seine Mundwinkel zuckten. Erst kam Angst in Gina auf, doch dann grinste sie und er zischte:"Nenn. Mich. Nie. Wieder. Alt! " Damit warf er sich auf sie und begann sie durchzukitzeln, was sie aufkreischen ließ. Beide rollten sich kichernd und lachend auf dem Bett herum, bis sie mit einem lauten Poltern auf dem Boden landeten. "War das deutlich genug? ", grinste Patrick, mit glühenden Wangen und Gina strich sich die zerrupften Haare aus der Stirn. "Ja ja. Ich hab verstanden, young man. " Er nickte zufrieden und rappelte sich auf. "Na komm, wir gehen wieder zu den anderen. Ich soll ja üben. " Er zog eine Grimasse, aber Gina sprang sofort auf die Füße und zog ihn hinter sich her.