Safe Hands

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Als sie nach 2 Tagen entlassen wurde, lief sie wie durch Watte. Patrick tat alles für sie und schützte Gina vor den Paparazzi, die es auf sie abgesehen hatten. Gina wusste nicht, was schlimmer war. Allein Zu sein, oder von 100 Menschen belagert zu werden.

Als sie endlich bei dem Haus ankamen, rannte sie direkt rein, die Treppe hoch und in ihre Wohnung. Erst als die Tür krachend ins Schloss fiel, atmete Gina auf. Endlich sicher. Achtlos warf sie ihre Tasche in eine Ecke, ihre Schuhe flogen hinterher. Langsam lief sie durch die Wohnung und entdeckte Rex' Körbchen, was Gina die letzte Fassung raubte. Sie brach vor dem Korb in Tränen aus und ließ sich zu Boden sinken. Ihre schluchzer glichen schreien. Sie hatte Rex geholt, damit er sie beschützte! Jetzt war er tot! "Nein! Nein nein nein nein nein nein!",schrie sie ihre gesammelte Verzweiflung aus sich heraus und krümmte sich auf dem Boden zusammen. Das Joey und Patrick gegen die Tür schlugen und Gina's Namen ängstlich riefen, bekam sie gar nicht mit. In Gina's Kopf war so ein lauter Sturm. Ihr ganzer Körper tat weh und sie bekam kaum Luft, so viel Schmerz war in ihr.

Irgendwann schaffte sie es aufzustehen und torkelte ins Bad. Sie wollte nur noch alles vergessen. Erst als sie im warmen Schaum ihrer geliebten Badewanne lag, schien es ihr langsam etwas besser zu gehen, denn der Druck auf ihrer Brust wurde leichter. Sie schloss die Augen und döste ein.

Irgendwann, nach Stunden verließ sie ihren Rückzugsort widerstrebend und schlich wie eine alte Frau zur Couch. In eine Decke gekuschelt starrte sie vor sich hin.
Sie hatte einen Neustart gewollt. Sie wollte alles hinter sich lassen und ein normales Leben führen. Stattdessen hatte sie gleich mehrere Leben zerstört und ihren Hund in den Tod laufen lassen. Was war sie für ein Monster?

Die nächsten Tage verbarrikadierte sie sich in ihrer Wohnung. Patrick hatte mehrere Male angerufen und geklingelt, sie hatte es ignoriert. Sie konnte es einfach nicht. Wenn sie ihn ansah, dann wurde alles noch schlimmer. Gina wusste, dass sie ihm damit weh tat. Aber er lebte. Und so sollte es bleiben!
Als ihr Kühlschrank nicht mal mehr ein trockenes Brot zu bieten hatte, musste Gina der Wahrheit ins Auge blicken. Sie muss wohl in die Höhle des Löwen und daraus. Seufzend klappte sie ihren Laptop mit den Anzeigen von Wohnungen zu und zog sich an.
Mit Schal und Sonnenbrille gerüstet stand sie in schließlich im Flur und wog ab. Sollte sie? Sollte sie nicht?
Gina's Herz stolperte und wieder einmal wünsche sie sich ihren Rex zurück. Sie konnte das! Sie schaffte das!
Unendlich langsam drückte Gina die Klinke ihrer Tür herunter und öffnete sie einen Spalt. Ein Blick hindurch. Gesichert. Sie zitterte am ganzen Körper, als sie ins Treppenhaus trat.
Gina erwartete, dass jeden Augenblick ein Reporter oder Russ sie ansprang, aber nichts passierte. Nach 10 Minuten habe sie es geschafft und stand vor dem Haus. Weit und breit war niemand zu sehen und Gina rannte zu ihrem Wagen, als:"Gina!" Ihr Herz blieb stehen. Er sah sie nicht! Er sah sie nicht! "Gina, hey!" Gina kniff die Augen zu, dann drehte sie  sich in Zeitlupe um. Kein geringerer als Patrick eilte auf sie zu. Sein bloßer Anblick trieb ihr die Tränen in die Augen und Gina starrte zu Boden.
Patrick kam vor ihr zum Stehen und sah sie stumm an. Sag was!, schrie Gina ihn innerlich an, aber ihr zitternder Mund blieb geschlossen. "Gehst du einkaufen?"
Verwirrt blinzelte Gina und hob den Blick zu Patricks Gesicht. Sie hatte erwartet, dass er sie anschrie. Sie fragte, was los sei und ob es ihr gut ginge. "Ähm...ja...",kam es leise von ihr und Patrick schien nach einem Gesprächsthema zu suchen. Er sah schlecht aus. Fast wie damals, als er mit einer Vergiftung auf Gina's Couch beinahe den Löffel abgegeben hatte.
Deswegen konnte sie es sich nicht verkneifen, zu fragen:"Hast du selbstgepflückte Pilze gegessen?"
Gina's Stimme war leise und sie wich Patrick intensivem Blick aus. Patrick lachte leise. "Seh ich so beschissen aus?" Gina nickte und musste schmunzeln. "Ich vermisse dich...",sagte er leise und Gina schloss die Augen. Sie konnte nicht. "Ich..ich muss los. Sonst bekomme ich nichts mehr. Bald ist Weihnachten..."
Mit den Worten wollte sie sich umdrehen und der Situation endlich entfliehen, aber Patrick nahm ihre Hand. Sie sah ihm in die Augen und schluckte. Seine tiefblauen Augen sind fast schwarz und haben einen traurigen Ausdruck. "Bitte...komm nachher hoch..."
Gina kämpfte mit sich. Am liebsten hätte sie Patrick gepackt und geküsst, aber sie hatte sich ein Versprechen gegeben. Also stockte sie und flüsterte dann beinahe:"Ich kann nicht..ich...ich muss noch mal weg..."
Damit drehte sie sich um und stieg in den Wagen. Ihr Herz schrie sie zusammen, was für eine blöde Kuh sie wäre, aber Gina fuhr los, ohne Patrick weiter zu beachten.

Eine Stunde später schleppte sie die zig Tüten ächzend die Treppen hoch. Wieso hatte sie mit "Vorräten" den halben Laden gekauft...? Mit letzter Kraft erklomm sie die letzten Stufen, als ihr Blick auf ein paar Schuhe fiel. Nein...nicht schon wieder...
Gina hob den Blick und sah in Patricks Gesicht. "Denkst du, ich lass mich so schnell abfertigen?",fragte Patrick und lächelte.

So, ein neues Kapitel für euch...ich finde es furchtbar. Vielleicht könnt ihr mal eure ehrliche Meinung darüber sagen😟

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