Teil 3

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Eine noch etwas frische Meeresbrise wehte um meine Nase, als ich um 5 Uhr morgens die Tür zu meinem Balkon aufmachte.
Der Jetlag hatte mich voll und ganz im Griff, doch so konnte ich immerhin den Sonnenaufgang über dem Meer sehen.
Unser Hotel lag ganz im Süden Balis und so hatte ich aus meinem Zimmer einen perfekten Blick über den indischen Ozean.
Und weil ich jetzt eh schon wach war, beschloss ich ins Meer zu gehen. Schon immer wollte ich einmal bei Sonnenuntergang schwimmen gehen, tja und Sonnenaufgang war ja fast das gleiche.
Die Hotelanlage sah im hellen noch viel schöner und prachtvoller aus als gestern im Dunkeln, als ich angekommen war. Die aufgehende Sonne tauchte alles in goldenes warmes Licht.
Tatsächlich traf ich nur sehr vereinzelt Leute mit Handtüchern und Wasserflaschen an, die aus dem Fitnessbereich kamen. Am Strand war ich abgesehen von ein paar Wasservögeln komplett alleine. Die Wellen rauschten sanft und entspannend und trugen immer mehr Sand mit sich ab.
Ich trug nur meinen Bikini und ein langes weites Tshirt, welches ich achtlos im Sand liegen ließ, ehe ich ins Wasser hüpfte.
Erstaunlicherweise war das glasklare Wasser wärmer als draußen. Nicht einmal am Mittelmeer war das Wasser so angenehm.
Außerdem war das Wasser viel weniger salzig und man konnte sogar seine eigenen Füße auf dem Boden sehen. Ein Paradies für alle Wasserratten wie mich.
Generell war alles, was ich bisher von Bali gesehen hatte wunderschön. Die vielen Bilder im Internet hatten mich nicht enttäuscht und ich konnte nur zu gut nachvollziehen, warum es jedes Jahr so viele Touristen hierher zog.
Angenehmes Klima, wunderschöne Strände, wunderschönes Meer, viel Grün und noch dazu nicht so teuer wie die Malediven oder Seychellen im indischen Ozean.
Hier ließ es sich durchaus leben und ich konnte mir nur zu gut vorstellen ein paar Tage die Seele baumeln zu lassen.
Und genau das tat ich auch. Die nächsten Tage verbrachte ich abwechselnd am Pool beziehungsweise am Strand oder machte einen Trip über die Insel. Ich lernte eine mir völlig fremde Kultur kennen und lieben.
Als ich am letzten richtigen Tag meinen Koffer packte, entdeckte ich allerlei asiatische Mitbringsel. Von lockeren Chillerhosen über Korbtaschen bis hin zu silbrig glänzenden Porzellanelefanten.
Ich war noch nie so tiefenentspannt, sodass ich merkte, dass mir der Urlaub wirklich mehr als gut getan hatte. In meiner freien Zeit hatte ich kaum an meinen Freund, an meinen Stress zuhause gedacht, hatte einfach die Zeit zum Entspannen genossen.
Doch mittlerweile war der letzte Abend angebrochen. Das letzte Mal, dass ich mich abends bekochen lassen konnte. Das letzte Mal, dass ich kostenlose Drinks bekommen würde. Der letzte Abend im Paradies.

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