Teil 12

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Er gab mir eine so feste Ohrfeige, wie ich es noch nie erlebt hatte.
Jonas schlug mich oft. Das war seine Art um mit seinen Aggressionen zurecht zu kommen.
Ich glaubte an das Gute im Menschen, hatte deshalb nie etwas dagegen gesagt.
Doch dieser Schlag war so fest, dass ich das Blut in meinen Ohren pochen hören konnte. Meine Wange brannte förmlich. Mit offenem Mund schaute ich ihn an, während sich meine Augen mit Tränen füllten. Seine Miene war eiskalt. Er schien es nicht zu bereuen.
„Du verdammte Schlampe hast mich betrogen, hattest Sex mit einem anderen Mann. Bin ich nicht gut genug?"
Seine Zähne rieben aufeinander, seine Augenbrauen zornig zusammengezogen.
„Nein, Jonas...", brachte ich mit zitternder Unterlippe hervor. „Lass es mich doch bitte erklären."
„Erklären willst du? Was willst du denn da erklären?"
Er stand direkt an der Bettkante, bereit mir noch eine zu verpassen.
Ich hatte Angst, hatte wirklich panische Angst vor meinem eigenen Freund. Mein Puls raste wie verrückt, während mein Gehirn versuchte die Kontrolle zu behalten.
„Ich liebe dich, Jonas!"
„Du liebst mich?", sagte er auf einmal gefährlich leise. „Du liebst mich also, hmm?" Dann kniete er sich aufs Bett, kam mir immer näher, während ich versuchte von ihm wegzurutschen.
„Dann beweis es mir. Beweis mir, dass du mich liebst." In seinen Augen funkelte etwas auf. Er griff meinen Knöchel, ehe ich von ihm weichen konnte. Zog ihn näher zu sich, sodass ich meine Knie nicht mehr an meine Brust ziehen konnte. Zog mich so weit zu sich, dass ich mich nicht einmal mehr anlehnen konnte und jetzt mit dem Rücken auf der Matratze lag. Und dann plötzlich sah ich wieder sein Gesicht direkt über meinem. Mit einer Hand stützte er sich neben meinem Körper ab, während er mit der anderen Hand meine Haare aus dem Gesicht strich.
„Beweis mir, dass du mich liebst", flüsterte er mir ins Ohr. „Lass uns wahre Liebe machen und vielleicht - ganz vielleicht - verzeihe ich dir dann."
Sein Körper erdrückte mich unter seinem Gewicht. Ich bekam keine Luft mehr, mein Herz raste und alles in mir streikte.
Seine nassen Lippen legten sich auf meine. Seine Zunge quetschte sich gegen meine.
Mit allen Mitteln versuchte ich die aufkommende Panikattacke zu unterdrücken.

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