Teil 15

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Gegen 9 Uhr klingelte Sophies Handy. Mein Freund.
„Jonas", sagte Sophie nur dumpf. Sie hatte ihn nie sonderlich leiden können. Sie war nie eins dieser Mädchen gewesen, die mich darum beneidet hatten mit einem aus der 12. Klasse zusammen zu sein. Im Gegenteil, sie hatte mich vor ihm gewarnt und ich dumme Kuh hatte nicht auf sie gehört.
„Nein, ich weiß nicht, wo sie ist", sagte Sophie und schaute mich mit zusammengekniffenen Augenbrauen an.
Ich konnte Jonas am anderen Ende der Leitung nicht hören.
„Ich würde es dir sagen, wenn ich wüsste, wo sie wäre."
Dann legte sie auf.
„Shari, was ist hier los? Warum versteckst du dich vor ihm?", fragte sie mich.
Hastig stand ich auf, war wieder nahe einer Panikattacke.
Ich hatte mein Handy zuhause liegen gelassen. Natürlich fragte er sich wo ich war. Natürlich suchte er mich. Und natürlich fragte er zuerst meine beste Freundin.
Schnell räumte ich meine Tasse in die Spülmaschine und zog meine Boots wieder an. Ich musste hier weg. Ich musste zurück nach Hause, auch wenn sich alles in mir dagegen sträubte. Ich wusste ich musste einfach.
„Shari, nein! Stop!" Sophie riss meinen Arm an sich.
Sie konnte nichts dafür, aber das war wie ein Déjà-vu. Mir stiegen Tränen in die Augen, wenn ich an Jonas Griff dachte. Wie er mich festhielt und ins Bett drückte, sodass ich nicht weg konnte, sodass ich mich nicht einmal richtig bewegen konnte.
„Lass mich los", schrie ich sie an, während die Tränen über meine Wangen rollten. Sie hob sofort abwehrend die Hände. Ich nutzte den Moment um aus der Wohnung zu flüchten.
Sie konnte nichts dafür. Sie wollte nur gut. Aber ich hatte Angst, hatte panische Angst sobald mich jemand berührte. Und das war alles Jonas Schuld. Mein Freund zu dem ich gerade auf dem Weg war.

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