Teil 29

2.1K 71 2
                                    

„Was ist denn eigentlich passiert?", fragte Wincent. „Habt ihr euch gestritten?"
Ich schaute ihn an, wusste nicht was ich sagen sollte. Plötzlich kullerte eine Träne aus meinem Auge.
Ich sprang auf, wischte mir die Tränen von der Wange. Panik kam in mir auf und ich konnte nicht still bleiben. Ich spürte, dass mir alles zu viel wurde.
„Hey, Shari, sorry. Es geht mich nichts an. Ich wollte nur fragen." Er nahm meinen Arm, wollte mich beruhigen, doch ich zog ihn von ihm weg.
Immer mehr Tränen rollten meine Wangen herunter. Ich ging hin und her, versuchte mich irgendwie zu beruhigen.
Auf einmal schlang Wincent seine Arme um mich und drückte mich an sich. Ich wollte, dass er mich losließ, bekam Platzangst und versuchte mich aus seinen Armen zu befreien, doch es ging nicht.
Plötzlich hatte ich keine Kraft mehr. Meine Panikattacke war verschwunden. Meine Knie sackten zusammen. Wincent fiel mit mir auf den Boden, zog mich zwischen seine Beine eng an sich heran. Ich fühlte mich sicher.
„Ist okay", sagte er sanft und ruhig. „Alles ist gut."
Nichts war gut, aber das konnte er ja nicht wissen. Mittlerweile hatte ich mich beruhigt.
„Wenn du nicht willst, dass er dich anruft, blockier ihn doch einfach", meinte Wincent. „Aber vielleicht solltest du ihn vorher wissen lassen, dass es dir gut geht."
Das war es. Ich könnte ihn einfach blockieren und dann war ich ihn los. Für diesen extrem einfachen Einfall bekam Wincent eine Umarmung von mir.
„Und wenn du mir irgendwann erzählen willst, was los ist, bin ich immer für dich da. Wann immer du willst, okay?"
Ich schaute ihn an und nickte. Ich schätzte sein Angebot, doch ich war noch nicht bereit. Ich musste kleine Schritte gehen, anders würde ich es nicht schaffen. Und für heute war es schon ein ganz großer Schritt, von Jonas wegzukommen.

just for tonightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt