Fuck Marry Kill {EXO}

Die Vergangenheit [1]

Minhyuk

"Ich glaub ich hab mich entschieden", murmelte Minhyuk leise und starrte wie gebannt auf einen Jungen, der drei Reihen schräg rechts von ihm saß.
"Hör auf zu starren, als wäre er Beute!", knurrte seine Banknachbarin ihm zu.
"Ach, Hyuna, sei still!", zischte Minhyuk zurück. "Du musst dir ja keine Sorgen mehr machen!"
Hyuna lehnte sich zurück. "Ich bin halt gut und hab alle FMKs schon erledigt."
Minhyuk verdrehte die Augen. "Ich hab noch ein halbes Jahr Zeit!"
"Mhm..." Sie sah ihn skeptisch an. "Worauf wartest du eigentlich noch?! Nur du und Jackson habt euer FMK noch nicht erfüllt! Wir warten alle auf euch! Aber Jackson hat seins eh gleich, weil er und Mark so gut wie zusammen sind. Keine Ahnung, warum die so ewig brauchen... nur DU hast noch zwei deiner FMK zu erfüllen! Schick dich mal!"
"Shhh! Ist schon gut...!", fuhr Minhyuk sie augenverdrehend an.
In diesem Moment kam der Lehrer rein und unterbrach ihr Gespräch.
"So, ich hab euch heute etwas anzukünden. Wir brauchen Freiwillige, die in der Bibliothek aushelfen. Jemand von euch Interesse?"
Es blieb still im Klassenzimmer und jeder schien an etwas anderem interessiert zu sein.
Der Lehrer seufzte. "Keiner?"
"Ich." Jemand meldete sich.
Minhyuks Augen weiteten sich leicht, ehe seine Hand auch in die Höhe schoss.
"Hoseok und Minhyuk! Vielen Dank!"
Der Lehrer sah die beiden erleichtert an. "Kommt bitte nach der Stunde zu mir."

"...das wäre mir eine große Hilfe, vielen Dank", meinte der Lehrer strahlend.
Minhyuk konnte sich selbst verfluchen.
Er hatte sich nur gemeldet, weil Hoseok es getan hatte.
Aber warum dachte er überhaupt daran?
Er hatte schon ne Freundin, mit der er sein 'M' erfüllte.
Und die hatte ein IQ, das glich dem eines Toast.
Aber das machte sie zugleich auch so niedlich.
Obwohl ihre Naivität und Gutgläubigkeit manchmal echt nervig sein konnte- Minhyuk liebte sie trotzdem.
Er warf einen kurzen verstohlenen Blick zu Hoseok, der dem Lehrer aufmerksam zuhörte.

Ich will ihn nur ins Bett kriegen. Das ist alles.

Er seufzte leise.
Das brachte er, vor allem auch als Abwechslung zu seiner Freundin.
Nicht, dass er sie nicht liebte oder an einem Seitensprung interessiert wäre- ganz im Gegenteil.
Doch manchmal... brauchte man auch mal mehr Spannung im Leben.
Und da kam ihm der Fluch ganz gelegen, da er sein F ja irgendwie erfüllen musste.
Als der Lehrer dann gefragt hat und Hoseok sich gemeldet hat, hatte er ganz aus dem Bauch reagiert.
Doch jetzt durfte er seine ganzen Nachmittage in der Bibliothek verbringen.
Er sah es jetzt schon kommen- seine anderen Freunde werden ihn auslachen.

Sie waren ein Freundeskreis von sechs Leuten. Genau die, die vom Fluch betroffen sind.
Aber sie nahmen den Fluch ziemlich locker- was sich daran merken ließ, da die anderen all ihre FMKs innerhalb von 5 Monaten erfüllt haben.
Okay, Jackson fehlt nur noch M und Minhyuk fehlten F und K, aber sonst war alles schon erledigt.

Der Lehrer drückte Hoseok den Schlüssel in die Hand und bedankte sich nochmal.
Dann packte er seine Tasche und verschwand.
Hoseok drehte sich zu Minhyuk.
"Kann ich deine Nummer haben?"
"Bitte WAS?!" Entgeistert sah Minhyuk ihn an.
Wow, Hoseok wurde doch als DEN Jungen abgestempelt, der keinen an sich ran ließ. Doch dass er so offensiv nach der Nummer von ihm fragen würde...
Hoseok verdrehte nur die Augen.
"Für die Bibliothek. Damit wir ausmachen können, wann wir das machen."
Minhyuk zuckte nur gleichgültig mit den Schulter.

Phew, ich dachte schon... aber eigentlich ist es doch ganz gut, wenn er sich nach meiner Nummer erkundigt, oder? Das zeigt in gewisser Weise Interesse...

Sie tauschten ihre Nummern aus und Hoseok packte den Schlüssel ein.
"Stört es dich, wenn ich ihn nehme?"

Wen will er durchnehmen-?

Minhyuk schüttelte schnell den Kopf.
Er sollte damit aufhören.
Auch wenn er eine Freundin hatte, die er liebte, konnte er den Player- oder auch Fuckboy in sich nicht unterdrücken.
Er fuhr sich durch die Haare und lächelte ihm mit seinem typischen Mädchen-und-Jungs-umwerfendem Smirk an.
Doch Hoseok schien das gar nicht zu beeinflussen, der wendete sich seelenruhig seiner Jacke zu, zog sie sich an und trat aus der Tür.
"Du, Minhyuk?", setzte er dann zögernd an.
"Hm?"

Hab ich ihn etwa so schnell schon an der Angel?! Dabei wollte ich doch gar nicht so schnell schon fischen-

Hoseok haderte immer noch, als sie aus dem Gebäude waren, dann drehte sich mit leicht zusammengekniffenen Augen zu Minhyuk um.
"Ihr... ihr seid auch zu sechst... oder?"
"Huh?!" Irritiert erwiederte Minhyuk seinem Blick.
"Ach, vergiss es. Ist sicher nur ein Zufall."
Und damit ging er ohne sich umzudrehen auf seinen Nachhauseweg.
Minhyuk blickte ihm nur verdutzt hinterher.

Er verwirrt mich.

Dann setzte er seinen eigenen Weg fort.
"Was meinte er damit?", murmelte er leise mit sich selbst. "Was meinte er mit dem... auch?"