Unvolunteer pregnant woman

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Als Mary am nächsten Morgen von Sonnenstrahlen gekitzelt wurde und ihre Lippen zu einem Kussmund formte, wartete sie vergeblich auf einen Kuss von Elyas. Seine Bettseite war leer. Das Bett war gemacht und das reine weiß des Lakens schien eiskalt und verletzend zu sein. Mary ließ seufzend den Kopf ins Kissen fallen. Ist das etwa seine Art Schluss zu machen?

Nachdem sie einige wenige Tränen dem eiskalten, weißen Kissen unter sich geschenkt hatte, stand sie auf. Sie musste sich jetzt sofort Kaffee machen, sonst würde sie auf Arbeit aus allen Wolken fallen. Als sie die Schlafzimmertür etwas zu heftig aufschlug, da sie genervt davon war, allein zu sein, bemerkte sie, dass auf dem Boden Rosenblätter waren. Etwas erschrockend tapste sie den Weg aus Blättern, welcher zum Bad führte, entlang. Sie öffente die Tür und es roch nach frischen Rosen.

Hey Mary-Babe. Ich musste dringend zum Flughafen. Wurde gestern nacht angerufen, als du geschlafen hast. Soll irgendeinen Werbespot für Magnum drehen. Musste mal eben nach Spanien. Tut mir Leid. Bin heute abend wieder da. Ich liebe dich - Elyas.

Er nannte sie Mary-Babe? Sie musste kichern und sah dann zu der Badewanne. Sie war gefüllt. Das Wasser war zart rosé und einzelne Rosenblätter und -blüten schwammen darauf. Mit dem Finger fasste sie in das Wasser. Es war noch ziemlich warm, Elyas musste kochendes Wasser hinein gelassen haben, damit es hält. Er ist so unglaublich süß zu ihr. Sie zog sich aus und setzte sich dann in das Rosenbad.

Während sie sich etwas im Wasser treiben ließ und ihre Seele nach Spanien baumelte, bemerkte sie, dass ihr urplötzlich schlecht wird. In einem Satz erhebt sie sich aus der Wanne, öffnet den Toilettendeckel und erbricht. Verdammt! War sie etwa alergisch auf Rosen? Das konnte nicht sein. Wieder kroch es in ihrer Speiseröhre hoch und so sehr sie auf versuchte es zu unterdürcken, es klappte einfach nicht. 

Sie griff nach ihrem Handy und suchte in ihren Kontakten die Nummer ihres Chefs. Fast hätte sie ihn angerufen, doch sie war stumm. Sie hätte nicht reden können und sie musste selbst ein wenig über ihre nicht vorhandene Schlauheit grinsen. Dann begann sie zu tippen: "Kann leider nicht zur Arbeit. Erbreche. Mary-Ann Orlans." Sie tippte auf senden und spürte, wie schon wieder etwas ihren Hals hinauf kommen wollte. Sie unterdrückte das Gefühl und wartete auf eine Antwort von ihrem Chef.

Sie legte sich auf die Couch und machte sich ein gemütliches Gemach, als dann endlich ihr Handy vibrierte. "Chef: Alles klar. Bist du schwanger? ;)" Erst lachte Mary über diese Aussage, doch während sie so in die Decken gekuschelt lag, fing sie doch an darüber nachzudenken. Vor 2 einhalb Monaten hatte sie Elyas kennengelernt und vor circa 2 einhalb Monaten haben sie auch das 1. Mal miteinander geschlafen. Je länger Mary darüber nachdachte, desto verrückter machte sie diese Nachricht und nach wenigen Minuten sprang sie auf und rannte ins Bad.

Sie durchwühlte den Mülleimer. Wo waren diese verdammten Pillenpackungen, wenn man sie mal brauchte? Zum Glück schrieb Mary immer oben rechts die Monate hin, zu welchem die Verpackung gehörte. 'Januar März Mai Februar' Endlich hielt sie die richtige Packung in den Händen. Ihr Atem stockte und ihr Herz drohte mit seinen unregelmäßigen Schlägen nun ganz auszusetzen. 'Wenn ich an diesem Tag keine Pille genommen habe und mir nun schlecht ist, bedeutet das, dass ich vielleicht...' Sie brach den Gedanken ab, bevor sie vollkommen verrückt wurde. Jetzt war alles egal. Sie musste sofort in die Apotheke.

"Guten Tag, kann ich Ihnen helfen?" Mary schüttelte mit dem Kopf und rannte fast in Richtung des Regals, in dem die Schwangerschaftstests standen. "3,50€, bitte." Mary lächelte freundlich, nickte zum Abschied und rannte dann mit dem Test in der Hand zum Auto.

Auf der Toilette sitzend, wartete Mary angespannt auf das Ergebnis. Sie blickt zwischenzeitlich immer kurz aus dem Fenster, nur um dann wieder angespannt auf diesen verdammten Test zu starren.

Die Tür klackte und Elyas fröhliche Stimme rief: "Schatz! Ich bin schon eher da!! Schatz?" Mary schmiss den Schwangerschaftstest schnell in irgendeine Ecke des Bads und rannte dann zur Tür. "Baby!", schrie Elyas begeistert und zog sie in eine innige Umarmung. "Na Süße. Wie gehts? Ich bin eher da, hab mich für dich beeilt. Hast du meine Bemühungen schön genossen, ja?" Er war ganz und gar aufgebracht. Mary küsste ihn nur und er warf seine Tasche und Jacke in eine Ecke. "Was machen wir jetzt?", fragte er ganz hitzig und Mary deutete mit dem Kinn auf die Couch. "Oh nee oder? Schon wieder chillen?" Mary überlegte kurz und hielt sich den Bauch. Wie wird er wohl darauf reagieren, dass sie schwanger ist? "Hast du Bauchweh?" Etwas irritiert sah Mary ihn an, nickte dann jedoch zustimmend. Er hatte die Geste falsch interpretiert. 

Sacht drückte Elyas Mary die Wärmflasche in die Hand. "Tee?", murmelte er fürsorglich. Mary nickte nur und starrte auf die Soap. Natürlich musste es um eine ungewollte Schwangerschaft gehen und Mary stand auf. Sie ging langsam aufs Bad zu und Elyas fragte: "Oh scheiße. Ist dir schlecht? Hast du Durchfall? Oder beides?" Marry nickte und schüttelte den Kopf gleichzeitig und rannte auch sofort zum Klo, als die Tür ins Schloss fiel. Warum musste es nur so kompliziert sein, wenn man stumm ist? 

Nachdem sie sich den Mund abgewischt hatte, suchte sie nach dem Test. 'Verdammt! Immer noch nicht fertig.' Sie legte ihn in das Spiegelschränkchen. Fast schleichend verließ sie das Bad und Elyas stand schon an der Tür. Mary sprang vor Schreck einen Meter zurück und er schob sich sanft an ihr vorbei. "Muss auch mal.", murmelte er.

Mary legte sich wieder auf die Couch und wartete auf Elyas. Als die Tür heftig aufschlug und Elyas vor Wut kochend heraustrat, sah sie ihn unschuldig und fragend an. Er kam mit großen Schritten auf sie zu und warf ihr den Schwangerschaftstest auf den Bauch. "Und wann hattest du vor mir das zu sagen?", schrie er, "Ich bin so enttäuscht, Mary!" Sie sah fragend von Elyas zum Test und zurück. "Ja Mary! Er ist positiv." Zitternd nahm sie den Test in die Hand und sah die 2 gekreuzten Striche an. "Nein.", murmelte sie ganz leise zu sich. "Oh doch Mary! Und ich weiß nicht, was ich davon halten soll!"

Ihr 1. Wort.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt