Wütend fasste sie sich an den Kopf. Fasst hätte sie mit ihm geredet und ihr eigenes Gelübte für ihn aufgegeben. So weit hatte er sie schon gebracht, doch damit soll nun endlich Schluss sein. Mary ist der festen Entscheidung Elyas nun endlich zu vergessen. Sie würde seine (sowieso nervigen) Anrufe ignorieren und nie wieder zu seiner (kleinen stinkenden) Wohnung fahren. Niemals würde sie (den ekligen) Mann wieder anfassen oder auch nur an (diesen verfluchten) Kerl denken. Es war endgültig aus und vorbei.
Ihr Handy vibrierte und sie starrte angespannt auf den leuchtenden Bildschirm. Sie hatte nicht erwähnt, dass sie auch seine (unglaublich süßen) WhatsApp Nachrichten ignorieren würde. Auch hatte sie nicht erwähnt, dass sie in seine (unglaublich perfekte und nach ihm wohlriechende) Wohnung LAUFEN könnte. Und auch hatte sie sich selbst nicht verboten, mit diesem (unglaublich heißen, attraktiven und unwiderstehlichem) Mann zu reden. Sie machte sich eine Tasse Kaffee, setzte sich auf ihr Sofa und begann die lange Nachricht von Elyas zu lesen:
Hallo Mary. (Ich hab gefühlte Stunden überlegt, wie ich diese Nachricht einleiten soll und glaub mir, mir ist wirklich nichts besseres eingefallen. Sei mir nicht böse und denk dir einfach einen perfekten Anfang aus - einen der so perfekt ist wie du.)
"Fehler sind da, um daraus zu lernen. Ich habe viele gemacht und aus jedem gelernt. Verzeih mir! Bekomme ich nochmals eine Chance, wie ich sie einst hatte?" (Ich weiß, es ist nur ein labbriger Spruch aus dem Netz, aber ich bin für sowas nicht geschaffen. Ich kann nur streiten, so wie es scheint.)
Mary. Du musst mir glauben. Ich habe dich nie im Leben verletzen wollen. Warum auch? Verletze ich dich, so verletze ich auch mich. Ich fühle das, was du fühlst. Ich hab geweint und weine während ich wie wild auf den Tasten meines Handys rumschlage, weil ich weiß, wie schlecht es dir gehen muss. Ich habe dich beschuldigt mich zum Sex gezwungen zu haben. Und das hast du nicht. Auch wenn ich mich nicht daran erinnern kann - ich würde in jeder Lage mit dir schlafen wollen, also brauchst du mich gar nicht dazu zu zwingen ;) (kleiner schlechter Scherz am Rande)
Das einzige Problem ist, dass ich dich sogar jetzt schon vermisse. Du bist so einzigartig und deine Stummheit macht dich erst Recht zu einem besonderen Menschen. Wenn ich könnte, würde ich jede Sekunde meines Lebens damit verbringen, dich anzusehen. Deine blonden Haare fallen perfekt, egal wann. Wenn du morgens aufstehst und sie etwas verwuschelt sind von deinem Schlaf, dann siehst du trotzdem aus wie ein wunderbarer Engel. Wenn du einen Zopf bindest, so streng wie es nur geht, und mich dann anlächelst, fühle ich mich, als würde ich schmelzen. Doch am schönsten sind sie, wenn du sie offen trägst und sie in sanften Wellen über deine Schultern fallen. Dein Körperbau ist perfekt. Du bist eine wunderschöne Frau mit eleganten Kurven. Du zerbrichst nicht, wenn man dich berührt, aber hast auch keinen Gramm zu viel auf den Hüften. Du bist und bleibst die erste Frau, die ich in meinen Tshirts sehen will, einfach weil du so unbeschreiblich perfekt bist. Deine engen Jeans, deine Shirts und Kleider - ich verliebe mich in jedes einzelne, wenn DU sie trägst.
Ich weiß, dass wir nur beste Freunde sind.
Wenn Herzen laut brechen würden, würde durch den Krach, den Marys Herz gerade verursacht hätte, das Haus einstürzen und in Japan ein weiteres Erdbeben stattfinden.
Aber mit dir zusammen zu sein, hat etwas magisches an sich. Wenn wir weiterhin so gut befreundet sein wollen, sollten wir aufhören stets miteinander zu schlafen oder uns zu küssen. Denn um ehrlich zu sein, habe ich ein Problem...
Geliebte Mary-Ann... Du bist für mich in jedem Falle mehr als nur eine beste Freundin. Dein Lächeln verzaubert mein Herz in eine Art Trommel auf der du die ganze Zeit über mit deiner Schönheit einschlägst. Sobald ich deinen Geruch vernehme, dich ansehe oder berühre, dann schlägst du schneller auf es ein und es hat kaum Zeit, eine Pause zwischen den Schlägen zu machen. Es ist ein schönes Gefühl. Deine Nähe verursacht Dinge in mir, von denen ich geglaubt hätte, es würde sie nur in kitschigen Filmen oder guten Büchern geben. Dieses Kribbeln im Bauch. Die weichen Knie. Der Verstand, der in der Nähe der Person zu nichts mehr taugt. Ich bin von Kopf bis Fuß in dich verliebt und wenn du auch nur ansatzweise das selbe fühlst wie ich, dann öffne mir bitte die Tür. Ich sitze davor und warte.
In Liebe, dein Elyas.
Mary schluckte den letzten Tropfen Kaffe und lief dann vorsichtig zur Tür. Er nimmt sie doch auf den Arm. Er kann doch nicht wirklich vor ihrer Tür sitzen und darauf warten, dass sie seine Nachricht liest.
Als sie die Tür öffnet, fällt ein vollkommen verweinter und verzweifelter Elyas in ihre Wohnung. Noch während er auf dem Boden liegt, ruft er: "Mary!" So viel Glücklichkeit und Freude hatte sie noch nie gehört, wenn jemand ihren Namen ausgesprochen hatte. Sie musste lächeln und starrte vollkommen errötet den Boden an. "Mary ich... willst du meine Freundin sein?" Sie blickte in seine Augen, welche sie einsern und doch mit Tränen darin anstarrten. Sie antwortete nicht - wie immer. Aber sie nickte mit dem Kopf. Überglücklich nahm Elyas sie in seine starken Arme. "Du hast gelogen!", schrie er. Sie sah ihn verwirrt an. "Du hast gelogen, als du sagtest, dass wir nur beste Freunde sind. Du liebst mich Mary-Ann. So wie ich dich liebe!" Sie lachte.
Ich habe meine eigenen Regeln schon 1000 Mal für ihn gebrochen, also ist es nun auch keine Schande. Ich liebte ihn seit der ersten Sekunde und nun muss ich es mir eingestehen. Er macht mich so glücklich und lässt mich für kurze Zeit meiner Vergangenheit vergessen. Solange er nicht meine Familie kennenlernen will, werde ich auch immer glücklich sein. Doch wer hätte ahnen können, was alles noch passieren wird?
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Ihr 1. Wort.
FanfictionElyas trifft in einer Bar auf eine mysteriöse Frau. Zwischen ihnen herrscht von Anfang an eine starke Bindung. Beide fühlen sich zueinander hingezogen, doch wie soll eine Beziehung funktionieren, wenn einer der beiden nie spricht?