Teil 8

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Ghrian
Mein Jira kann kaum laufen. Seine schrecklichen Fleischwunden setzen ihm arg zu. Er humpelt neben mir her dass es mir schier das Herz zerreißt. Ich bitte den Alpha dass wir hier bleiben dürfen. Der ist nicht begeistert, dennoch erlaubt er uns eine Nacht im Schutz seines Rudels zu schlafen. „Eine Nacht für die Höflichkeit." knurrt er. Ich bedanke mich erleichtert und gehe mit Meinem kleinen Gefährten zu Jupiters Mama die uns heute Nacht in ihrem Haus hat. Jupiters Mama ist entsetzt dass sie sowohl einen weiblichen Alpha als auch einen männlichen Omega beherbergen soll. Sie setzt mir das Abendessen vor. Es gibt Chili con carne. Sie setzt mir den Teller vor und ich soll anfangen zu essen. Mein kleiner Jira sitzt gut gelaunt neben mir. Er ist aufgrund seines Blutverlustes noch etwas blass und geschwächt aber der Heiler meinte dass Jira nach einem guten Abendessen wieder auf den Beinen sein sollte. Ich nehme mir den Teller, nehme etwas Suppe auf den Löffel und koste. Das Chili ist köstlich. „Hmm, lecker!" lobe ich Jupiters Mama. Sie freut sich sichtlich über das Lob. Dankenswerterweise verlässt sie nun die Küche. Wäre sie geblieben hätte ich nicht das tun können was ich jetzt mache. Ich schiebe Jira den nächsten Bissen in den Mund. Jira schaut mich mit seinen unverschämt großen braunen Augen erstaunt an. „Iss, mein Liebling. Du musst wieder zu Kräften kommen." Da wir alleine sind darf er nach mir essen. Wäre Jupiters Mutter geblieben hätte sie nach mir essen dürfen. Für Jira wäre dann kaum noch was übrig geblieben. So kann ich ihn füttern. Jira isst genüsslich das Chili. Nach nicht einmal einem halben Teller streckt er sich wohlig und schaut mich schläfrig an. „Ich bin satt." nuschelt er. Ich lege meinen Arm um ihn und ziehe ihn zu mir. Jira legt seinen Kopf auf meine Schulter und schläft ein. Ich schlinge das restliche Chili runter. Ich hab echt Kohldampf.
Dann trage ich Jira vor den Kamin. Als ich ihn ablege wacht er kurz auf. Ich nehme den Salbentigel um Jiras Narben zu behandeln. Jira sträubt sich zunächst. „Bitte lass mich deine Wunden behandeln." überrede ich ihn. Er rollt sich auf den Bauch und lässt es zu. Als ich die Salbe verstaut habe beuge ich mich zu Jira und küsse ihn sanft das Ohr. „Wechsel die Gestalt. Das ist bequemer." rate ich ihm. Jira schaut mich lieb an und gehorcht sofort. Ich Wechsel ebenfalls zu Wolf und ich lege mich wie ein Hörnchen um meinen kleinen Gefährten. Jira steckt seine Schnauze in mein Fell und schläft schnell wieder ein. Ich bewache den Schlaf meines Lieblings. Ich lausche seinem Atem und lecke ihm die Schnauze als er offenbar einen Alptraum hat.

Jira
Mein ganzer Rücken brennt und ich kann vor Schmerzen kaum Laufen. Ich humple neben Ghrian her. Als die zum Alpha geht habe ich Angst. Der Alpha schaut mich immer an als sei ich eine Missgeburt. Doch mit dem gleichen Blick bedenkt er nun auch Ghrian. Ich bin sprachlos. Ich schaue nur auf die Erde. Ghrian bettelt förmlich beim Alpha dass wir eine Nacht bleiben dürfen. Er stimmt knurrend zu. Die Nacht für die Höflichkeit. Ich bin erleichtert dass ich heute nicht mehr laufen muss. Ghrian nimmt mich an der Hand und wir gehen gemeinsam zum Haus von dem kleinen Jungen den sie gerettet hat. Ich liebe meine Alpha. Sie ist so nett zu mir. Ich darf neben ihr gehen und sie berührt mich. Ich halte mich an ihr ganz fest. Ich weiß ja nicht ob sie mich mag aber ich genieße einfach jede Sekunde die ich in ihrer Nähe sein darf.
Die Herrin des Hauses hat gekocht. Sie scheint keinen sehr hohen Rang zu besitzen. Sie bedient meine Alpha. Meine Alpha lobt das Essen. Das ist unglaublich. Ein Lob von einem Alpha zu bekommen muss die Wölfin  sehr glücklich machen. Aber anstatt ihr beim Essen zuzusehen verlässt sie den Raum. Das ist ein Affront gegenüber meiner Alpha! Wenn ich stärker wäre würde ich jetzt dieser unhöflichen Person hinterherlaufen und sie zur Vernunft bringen! Ich wundere mich dass Ghrian sie nicht anknurrt. Ghrian schiebt mir plötzlich einen Happen in meinen Mund. Aber das geht doch nicht. Entsetzt schaue ich zu ihr. Sie blickt mich mit ihren tief grünen Augen freundlich an und sagt: „Iss, mein Liebling. Du musst wieder zu Kräften kommen." Ich bin völlig verwirrt. Seit wann darf ein Omega vor seinem Alpha etwas essen? Aber wie hat sie mich genannt?!? Liebling?!? In meiner Brust schwillt das Glück. Mag sie mich vielleicht auch? Ich habe Angst dass ich mir das nur einbilde aber sie hat es doch wirklich gesagt? Ich kaue mein Chili genüsslich. Ghrian hat recht. Es schmeckt göttlich. Kaum habe ich geschluckt schiebt sie mir den nächsten Löffel in den Mund. Ich schließe meine Augen und fühle mich wie im Himmel. Ich sitze hier geborgen in den Armen der schönsten Frau der Welt und darf ihr Essen genießen. Ich esse bis ich platze. Dann Strecke ich mich weil ich so müde bin. „Ich bin satt." sage ich noch bevor mich die Müdigkeit übermannt.
Ich merke wie sie mich hochhebt und vor dem Kamin ablegt. Ich will eigentlich nur weiter schlafen da bemerke ich dass sie mich eincremen will. Entsetzt weiche ich zurück. Es ist ja schon ungewöhnlich dass sie mir fast ihr ganzes Essen gegeben hat aber dass sie nun auch noch meinen Körper versorgen will das geht dann doch zu weit. Sie ist doch ranghöher. Warum hält sie sich nicht an die Regeln? Doch Ghrian schaut mich ganz lieb an: „Bitte lass mich deine Wunden versorgen." Sie formuliert ihren Befehl als Bitte. Habe ich eine Wahl? Alles was sie mir sagt muss ich tun. So sind die Regeln. Aber sie bittet. Habe ich wirklich eine Wahl? Ich traue mich nicht das hier und heute auszuprobieren. Ich lege mich auf den Bauch dass sie an meine Rückseite kommt. Sanft reibt sie meine Schulter , meinen Rücken und meinen Po ein. Ihre Berührungen bewirken Explosionen der Lust in mir. Ich wünschte sie würde nie damit aufhören. Doch all zu schnell endet ihre Massage und Ghrian küsst mein Ohr. Ich reiße die Augen weit auf. Gut dass ich auf den Bauch liege. Mein Glied ist schon unangenehm prall und der Kuss hat nicht dafür gesorgt dass ich entspannen kann. Darf ich Ghrian vielleicht zurück küssen? Doch ehe ich meinen Kopf heben kann um es zu probieren sagt sie mir: „Wechsel die Gestalt. Das ist bequemer." sofort erfülle ich ihren Wunsch. Ich bin ja auch naiv und bescheuert dass ich denken könnte dass sie dich von mir küssen lassen will. Sie will bestimmt einen Alpha zum küssen und keinen winzigen Omega. Ich rolle mich zusammen und merke wie sich Ghrian an mich schmiegt. Ich kann der Versuchung nicht widerstehen und stecke meine Schnauze in ihr Fell. Sie duftet so herrlich. Ob mein Mate auch so gut riecht? Bestimmt nicht. Niemand kann so gut duften wie Ghrian. Bestimmt bekomme ich einen stinkenden hässlichen und gemeinen Mate. So wie halt alle anderen Werwölfe auf der Welt sind.

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