Am nächsten Morgen dreht Ghrian mit Jira an ihrer Seite eine Runde durchs Dorf. Der Wiederaufbau muss organisiert werden. Ghrian verschafft sich so einen Überblick um nachher mit den Wölfen zu beraten. Jira möchte in der Zeit zum Heiler gehen und lernen. Ghrian ist mehr als einverstanden. Jira wirkt richtig glücklich. Er hat etwas gefunden was er kann und das erfüllt sie mit Stolz. Sie wird alleine für ihn Alpha dieses Rudels. Die Wölfe beraten bis spät am Abend. Durch die herben Verluste muss das Rudel umstrukturiert werden. Posten müssen umbesetzt und Ämter neu vergeben werden. Ghrian soll das alles entscheiden aber sie fühlt sich heillos überfordert. Bei fast jeder Entscheidung erbittet sie Bedenkzeit. Der alte Beta knurrt ungeduldig. Für ihn macht es keinen Sinn die Entscheidung aufzuschieben. „Ich will es wenn dann richtig machen." erklärt ihm Ghrian. „Auf eure weise hat es nicht gut geklappt. Das Rudel ist fast ausgelöscht. Ich möchte das Rudel zur Einheit formen so dass uns niemand angreifen kann. Dazu muss ich euch besser kennenlernen." Ghrian schaut den alten Beta bittend an. Er seufzt. Er hätte sich einen starken Alpha gewünscht. Am liebsten dass sein Freund noch leben würde. Traurig schaut er Ghrian an und nickt.
Jira kommt aufgelöst zu Ihnen gesaust. „Ghrian! Komm schnell! Jupiter ist aus dem Rudel ausgestoßen! Seine Mama hat ihn weg geschickt!" Jira ist in Tränen aufgelöst. Sein Gesicht ist fleckig und er muss hicksen. Der Beta schüttelt sich bei dem Anblick des lächerlichen Omega. Er würde ihm am liebsten eine verpassen weil er den Alpha ohne Scheu anspricht. Mate hin oder her, der Winzling sollte seinen Platz kennen! Doch was macht Ghrian? Die springt auf und rennt dem kleinen Kerl hinterher. Ben rollt mit den Augen. So eine bekloppte!
Eine Jägerin des Martis Rudels der mit Ghrian gekommen ist nimmt ihren Platz ein und Ben unterhält sich mit ihr. Das Mädel ist von Ghrian beeindruckt und macht keinen Hehl aus ihrer offenen Bewunderung.
Ghrian und Jira rennen aus dem Dorf. Jira hat mitbekommen wie sich Jupiters Mama an einen der Jäger des Martis Rudels gebunden hat. Der wollte den Fremden Welpen natürlich nicht akzeptieren und hat ihn kurzerhand verjagt. Jupiter ist ganz allein in den Wald gerannt. Jira weiß wo er lang ist doch im Wald muss Ghrian seine Spur erschnüffeln. Als sie ihn finden versucht gerade ein riesiger Bär ihn zu töten. Jupiter kämpft tapfer um sein Leben. Der Bär hebt eine Tatze um Jupiter zu erschlagen als Ghrian ihm an die Kehle springt. Der Bär wischt sie mit der Tatze weg. Als er ihr hinterher schaut um sie zu beißen schlägt Jira seine Zähne in sein Ohr. Der Bär schüttelt sich aber Jira lässt nicht los. Als sich der Bär aufrichtet ist Ghrian wieder da und beißt ihn ins Bein. Jira springt ab und Ghrian lässt los weil der Bär flieht. Jira geht zu Jupiter und hilft ihm auf. Jupiter ist völlig geschockt. Er ist blass und weint. Ghrian zieht ihn in ihre Arme und tröstet ihn. Jupiter schluchzt. „Warum seid ihr hier?" fragt er niedergeschlagen. „Weil ein Bär meinen Beta fressen wollte. Zum Glück hat deine Luna gesehen wie du aus dem Dorf gerannt bist." Jupiter schaut erst Ghrian dann Jira ungläubig an. „Du bist die Luna?!?" fragt er Jira ungläubig. Jira zuckt die Schultern und schaut verlegen. Ghrian sagt: „Jira ist mein Mate und wenn ich Alpha bin ist er Luna, oder?" traurig blickt sie Jupiter an. Es wird ein langer Kampf bis auch nur ansatzweise einige sie und ihren Jira akzeptieren. Jupiter nickt. „Da hast du recht!" grinst er. Dann fragt er freudestrahlend: „Bleibt ihr beim Rudel?" Ghrian lächelt zurück und sagt fröhlich: „Ja!" Der Kleine schaut wehmütig und sagt dann leise: „Passt gut auf meine Mama auf, ja?" er schaut nicht nur Ghrian sondern auch Jira bittend an. „Du kannst selber auf sie aufpassen. Du bist unser Beta!" sagt Jira und streichelt über Jupiters Kopf. Jupiter schaut zwischen den beiden hin und her weil er ihnen nicht glaubt. „Ich bin doch noch zu jung!" sagt er geknickt. „Ich brauche dich aber!" sagt Ghrian. „Ich kenne das Rudel nicht und muss es neu organisieren. Du kennst deine Leute und weißt wer was kann. Bitte sei an meiner Seite und berate mich. Bitte sei mein Beta." Jupiter schluckt. Dann nickt er. „Ich dachte immer Jira würde mal dein Beta. Ihr vertraut euch blind und ihr scheint Freunde zu sein. Ghrian lächelt. „Das ist auch so. Ich habe einen Mate der gleichzeitig mein bester Freund ist. Aber er kennt das Rudel genau so wenig wie ich. Wir brauchen dich um es gut zu machen. Was sagst du? Bist du unser Beta?" Jupiter lächelt und sagt: wenn ich bei euch wohnen darf, meine Mama hat mich weggeschickt. Jira sagt: „Aber natürlich!" und umarmt den Jungen. Jira heilt Jupiters Wunden. Sie gehen gemeinsam ins Dorf zurück und da sie noch kein eigenes Haus haben begeben sie sich wieder ins Haus des Heilers. Dort übernachten sie zu dritt eng aneinander geschmiegt. Ghrian betrachtet lange die beiden kleinen Jungs die sich in ihr Fell kuscheln. Der eine schwarz und inzwischen entspannt. Seine Pfötchen passen zu seinem grazilen Körper. Jira ist so süß! Der andere zwar genau so klein wie Jira aber mit riesigen Pfoten. Er schläft unruhig und weint im Schlaf nach seiner Mama. Ghrian bricht es das Herz ihn so zu sehen. Jira kuschelt sich im Schlaf eng an das weinende Kind und Ghrian leckt ihm die Ohren und die Schnauze.
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Omega
FantasyWas ist wenn du dein ganzes Leben an deine Bestimmung glaubst und dann kommt es ganz anders?