Teil 10

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Ghrian
Ich bin unkonzentriert und mir entkommen drei Kaninchen und ein Reh. Frustriert schleiche ich durch den Wald. Ich gehe lieber wieder in Jiras Richtung. Nicht dass dem Kleinen was passiert während ich weg bin. Jira liegt auf dem Boden und schluchzt. Sein kleiner Körper wird von Weinkrämpfen geschüttelt. Ich verwandle mich und gehe zu ihm. Ich berühre ihn sacht an der Schulter und er fährt erschrocken auf. Als ich in sein verweintes Gesicht sehe wird mein Herz schwer. Er vermisst bestimmt sein Rudel dass er so weint weil er mit mir wandert. Jira fällt in meine Arme und weint dort weiter. Ich streichle ihm ganz sanft den Kopf und den Rücken. Ich möchte doch nicht dass er traurig ist. Ich will ihm so vieles sagen. Aber ich traue mich nicht. Ich will ihm sagen was er mir bedeutet. Ich traue mich nicht. Ich will ihm sagen dass es okay ist wenn er um sein Rudel weint. Ich kann es nicht. Ich schweige und halte den schluchzenden Jira und streichle ihn. Erst als Jira sich ein bisschen beruhigt finde ich meine Stimme wieder. „Jira, warum weinst du?" Ich schließe die Augen weil ich Angst vor der Antwort habe.

Jira
Ich weine mir die Augen aus. Plötzlich berührt mich jemand an der Schulter. Ich habe denjenigen gar nicht kommen hören. Panisch richte ich mich auf. Ich hab nun doch wieder Angst dass mein letztes Stündlein geschlagen haben könnte. Es ist Ghrian! Gott sei Dank es ist Ghrian. Sie kniet vor mir und ihr Blick ist traurig. Ich weiß nicht warum ich mich das traue aber ich werfe mich in ihre Arme. Ich möchte ihre Nähe spüren, ich will nicht alleine sein. Ich will nie mehr von ihr getrennt sein, ich will nicht zu meinem Rudel zurück. Ich heule ihr meine Verzweiflung entgegen und sie schließt mich in ihre Arme und streichelt mich. Sie krault meinen Kopf, meinen Nacken, meinen Rücken. Ich schluchze. Sie hält mich fest an sich gedrückt. Ich kann ihre Brüste an meinen spüren. Ihr Bauch kitzelt beim Atmen an meinen. Mein Weinkrampf hat aufgehört. „Jira, warum weinst du?" Soll ich es wagen ihr mein Herz auszuschütten?
„Bitte schick mich nicht weg!" Das ist denke ich die Quintessenz meines Kummers. Von ihr getrennt weil sie es will. Ich traue mich nicht sie anzuschauen. Schon kommen mir neue Tränen. „Willst du denn nicht nach Hause?" fragt sie ich schüttle den Kopf und schaue sie nun doch an. Darf ich ihr als Omega wirklich meine Wünsche nennen? „Ich will bei dir bleiben." Ghrian zieht mich in eine feste Umarmung dass mir fast die Luft weg bleibt. Dann lässt sie mich los und schaut mir glücklich strahlend in die Augen. „Jira, ist das wahr? Du willst wirklich bei mir bleiben?" sie scheint darüber glücklich zu sein aber überrascht. Ich nicke. Dann schaue ich ihr fest in die Augen. „Ich will bei dir bleiben. Ich liebe dich." Ich weiß nicht was mich geritten hat ihr meine Liebe zu gestehen aber jetzt ist es raus und ich kann es nicht mehr zurück nehmen. Ghrian schaut mich entsetzt an. Ich senke meinen Blick. „Ich weiß dass ich mein männlichen Mate bekomme." sage ich tonlos. Doch Ghrian hebt meinen Kopf

Ghrian
„Bitte schick mich nicht weg." diese Worte lassen mein Herz kurz aussetzen damit es anschließend mit doppelter Geschwindigkeit gegen meine Brust klopfen kann. Oh, mein Gott! Jira will bleiben! Ich fasse mein Glück kaum. Mein kleiner, süßer Jira will bleiben. Ich bin sprachlos. Es kann nicht sein. Ich muss ihm die Möglichkeit lassen nach Hause zu gehen. „Willst du denn nicht nach Hause?" frage ich ihn und bete dass er es nicht will. Jira schüttelt seinen Kopf und schaut mir dann in die Augen. Wenn er wüsste was sein Blick in mir auslöst. „Ich will bei dir bleiben. Ich liebe dich." Ich traue mich nicht mehr zu atmen. Das Glück schwillt langsam. Ich habe Angst dass ich gleich aufwache und es war alles nur ein Traum. Jira liebt mich. Ich schaue ihn nur an und liebe ihn. Doch Jira senkt den Blick. „Ich weiß dass ich nen männlichen Mate bekomme." Jira sagt das so enttäuscht und unglücklich dass ich Angst habe dass er gleich sein Geständnis zurück nimmt. Ich hebe sanft sein Gesicht und küsse ihn. Seine Lippen fühlen sich so weich an und er schmeckt so gut. Jira hat die Augen geschlossen und atmet nicht. So wird er nicht lange küssen können. Ich unterbreche und lächle ihn an. Ich lege meine Stirn gegen seine und schaue ihn tief in die Augen. „Ich dich auch!" Jira lächelt jetzt auch und schaut glücklich zu mir hoch. Ich wage einen zweiten Kuss und Jira schließt wieder seine Augen. Er hält den Atem an und lehnt sich gierig in den Kuss. Dieses Mal stoppe ich ihn nicht sondern umgreife seinen Nacken um ihn enger an mich zu ziehen. Jira japst nach Luft als wäre er am ertrinken. Ich küsse ihn auf seine Nase. „Du darfst beim Küssen atmen. Durch die Nase am besten." Jira schaut mich mit seinen riesigen Augen an. Er lächelt verschämt und stürzt sich dann wieder auf meine Lippen. Ich lächle bei der Attacke. Jira ist ein frecher Omega. Aber ich liebe ihn so wie er ist. Ich liebe seine zarten Lippen zu küssen und ich freue mich das er eben so grossen Spass daran hat wie ich. Nach einer Weile lecke ich mit der Zunge über seine Lippen und bitte um Einlass. Jira öffnet zunächst mal seine Augen und schaut mich groß an. Er bemerkt dass ich ihn beim Küssen beobachte. Er öffnet leicht seine Lippen und ich lecke seine Lippen von innen ab. Ich sauge ein wenig an seiner Unterlippe und zwicke ein bisschen seine Oberlippe. Jira ist so zart. Überall. Ich muss mich zusammenreißen um ihn nicht zu verletzen. Als ich mich ein wenig zurück ziehe hab ich die Rechnung ohne Jira gemacht. Jira wird nun fordernder und hängt sich an meine Lippen er knutscht als würde ich weggehen wenn wir jetzt aufhören. Ich fange an meinen kleinen Gefährten zu streicheln. Seinen Nacken, seine Seiten. Hmm, an den Seiten jagt es ihm Schauer über den Körper. Deshalb streichle ich ihn da mit den Fingerkuppen ganz zärtlich. Jira stöhnt und windet sich. Dann greift auch er zu und traut sich mir wenigstens den Nacken zu kraulen. Ich liebe seine Berührungen. Ich knurre wohlig als er mir zart die Haare um seine Finger wickelt. Er zieht zart meinen Kopf in seine Richtung. Ich könnte Jira in diesem Moment auffressen vor Lust.

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