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Die Krieger kommen im Lunadorf an. Das Dorf ist heftig zerstört und nicht nur der Alpha ist bei dem Angriff tödlich verletzt worden. Der Schock keinen Alpha mehr zu haben wirkt lähmend. Er hatte noch keine Gefährtin  und erst recht keinen Sohn der jetzt das Rudel führen könnte. Sein Beta liegt schwer verwundet beim Heiler und ist noch nicht aus seiner Ohnmacht erwacht. Jira hilft dem Heiler und seinem Gehilfen bei den zahlreichen Verletzten. Er wäscht Wunden aus, legt Verbände an und lindert Schmerzen indem er heilende Worte spricht. Der Heiler wundert sich mit welcher Macht Jira Schmerzen nehmen kann. Irgendwann erkennt er dass Jira zur Luna geworden ist.  Jira selber ist sich seiner heilenden Kräfte gar nicht bewusst.
Ghrian organisiert derweil mit den Kriegern des Martis Rudels die neue  Verteidigung. Jupiter ist schwer begeistert dass Ghrian zurück gekehrt ist. In seinen Augen keimt Hoffnung auf. Hoffnung dass er und sein Rudel dich noch überleben können. „Danke dass du uns rettest!" strahlt er Ghrian an. Er ist die Verbindung zwischen Ghrian und dem Luna Rudel. Jupiter kennt alle und Ghrian kann über ihn die richtigen ansprechen. Sie braucht nicht lange nachzufragen wer welchen Rang bekleidet und welche Aufgabe er hat. Obwohl er noch so jung ist kennt Jupiter sein Rudel einfach gut. Die Verteidigung steht dank ihm rasch. Wenn das wilde Rudel noch einmal auftauchen sollte dann würden sie auf unerwarteten Widerstand stoßen. In der Nacht ist es so weit: die wilden greifen an und  rechnen nicht mehr wirklich mit Gegenwehr. Ghrian und ihre Leute zerfleischen sie regelrecht. Den Kopf der Bande schnappt sich Ghrian um ihn zu befragen. Doch der Wolf bringt sich lieber selber um als sich befragen zu lassen. Ghrian ist entsetzt. Auch die anderen Wölfe reagieren geschockt. Es ist nichts ungewöhnliches dass sich Werwölfe gegenseitig überfallen und umbringen. Es gilt das Recht des Stärkeren. Wer gewinnt dem gehört das Dorf bis jemand kommt der stärker ist. Wie man stärker bleibt ist jedem selbst überlassen. Ob aus eigener Kraft oder Solidarität spielt keine Rolle. Wieso hat sich der Wolf umgebracht? Ghrian denkt lange über diesen mysteriösen Umstand nach.
Ghrian hat plötzlich ein Rudel. Sie ist ein Alpha und der Stamm braucht einen. Niemand ist darüber glücklich. Der Stamm nicht weil sie ein weiblicher Alpha ist und sie nicht weil sie noch nie ein Rudel hatte und mit der Situation überfordert ist.
Jupiters Mutter beschimpft bei jeder Gelegenheit Ghrian: „Wie kannst du es wagen als Missgeburt dich einfach als unser Alpha zu präsentieren?" schreit sie Ghrian auf dem Fest an das aus Freude über den Sieg gefeiert wird. Jupiters Mama steht schäumend vor Wut vor der riesigen weißen Wölfin. Ghrian schaut lässig auf die kleine Wölfin hinab. Normalerweise müsste sie ihr jetzt einen Schlag mit der Ofote verpassen und die freche Kleine Wölfin wäre Geschichte. Aber Ghrian will nicht drauf hauen. Nicht auf schwächere und nicht dafür dass sie ihren Mut zusammen nehmen und ihre Meinung sagen. Egal wer für den Hass verantwortlich ist den Jupiters Mutter in sich trägt, sie wird den Hass nicht aus ihr herausprügeln. Ghrian schaut sie deshalb fragend an. „Wer sagt denn dass ich der neue Alpha eures Stammes bin? Ich bin eine wandernde Wölfin. Ich war zufällig bei den Marti Wölfen als euer Hilferuf kam. Ich bin euch zu Hilfe geeilt. Nicht mehr und nicht weniger." Für Ghrian ist die Dache klar: sie wird mit Jira morgen weiter ziehen. Ghrian wundert sich. Wo steckt ihr Gefährte eigentlich? Sie geht ihn suchen und findet ihn in den Häusern der Heilung. Dem zankenden Lärm auf der Festwiese schenkt sie keine Beachtung mehr. Ghrian findet Jira wie er gerade dem Beta weckt. Jira schenkt dem großen Wolf Energie. Die Energie des Mondes fließt durch den kleinen hindurch. Jira ist ganz unter dem Zeichen des Neumondes geboren. Deshalb ist sein Fell auch so dunkel. Kein Mond war damals am Himmel zu sehen. Nicht einmal die schmalste Sichel. Kein Mondlicht erhellt deshalb sein Fell und er kann keine Mondkraft für sich nutzen. Aber er kann sie weitergeben. Er steht für den Neuanfang, den Beginn eines neuen Zyklus. Wem er Energie schenkt dem Schenkt er die Energie des abgeschlossenen alten Zyklus sowie die unendliche Kraft des kommenden Zyklus. Seine Patienten heilen nicht nur, sie fühlen sich nach seiner Behandlung wie neu geboren. So auch jetzt der Beta. Er grinst den kleinen Kerl dankbar zu und grüßt Ghrian. Sie erwidert seinen Gruß und wendet sich an Jira: „Ich würde gerne aufbrechen. Möchtest du laufen oder soll ich dich tragen?" Ghrian hat damit gerechnet dass Jira ihr fröhlich folgt, so wie er es bisher immer getan hat. Aber Jira fängt fast an zu weinen. Dann nickt er und flüstert matt: „Trag mich." Er lässt den Kipf hängen und sieht einfach nur unglücklich aus. Ghrian geht auf ihn zu und schließt ihn in seine Arme. „Was bedrückt dich mein Liebling?" Jira schmiegt sich in ihre Arme und weint. „Er braucht ein Rudel. Er hatte gehofft dass ihr bleibt." sagt plötzlich der alte Heiler der hinter ihnen gearbeitet hat. „Jira ist ein guter Junge und er liebt dich sehr. Er liebt dich mehr als sein Leben. Pass auf dass er es nicht für dich gibt, denn du könntest ohne ihn nicht glücklich sein." „Das weiß ich!" bellt Ghrian und schlingt ihre Arme fester um ihren Mate.Der Heiler lächelt sie an und unterwirft sich in dem er Blick und Kopf senkt. „Das ist gut dass du das weißt. Jira ist kein Wandernder Wolf. Er wird selbst dein langsames Tempo nicht mithalten können. Und du wirst ihn nicht ewig tragen können. Bitte bleib beim Rudel. Jira kann dir zeigen wie man sesshaft lebt. Bitte!" Der Heiler schaut sie flehend an. Ghrian wundert sich. Sie lässt die Arme fallen und setzt sich auf ein Bett. Sie vergräbt ihr Gesicht in ihren Händen und weiß nicht was sie tun soll. Genau diese Unsicherheit spricht sie aus: „Ich hatte noch nie ein Rudel. Ich bin das einsame Wandern gewohnt. Wie kann ich hier bestehen wenn mich die meisten eh als Missgeburt sehen?" Der Heiler lächelt ihr zaghaft zu. „Jeder Alpha kämpft stets gegen den Unmut seines Rudels. Mal ist er zu streng, dann zu lasch, mal kämpft er zu viel dann ist er ein Weichei das den Kampf scheut. Egal was ein Alpha tut er wird es nie dem ganzen Rudel recht machen.
Bitte bleib trotzdem und lerne mit der Ablehnung zu leben." Ghrian nickt. „Ich probiere es für Jira. Der braucht ein zu Hause." Ghrian schaut zu ihrem Mate und der strahlt sie ungläubig an. Dann fliegt er in ihre Arme und küsst sie voller Leidenschaft.

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