Teil 12

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Ghrian
Ich bin unersättlich. Jira zu küssen ist einfach angenehm. Aber irgendwann bekomme ich doch Hunger. Ich habe seit gestern Abend schon nichts mehr gegessen. Also frage ich Jira ob wir jagen gehen sollen. Als Omega hat ihn sein Rudel nie in die Jagdkunst eingeführt. Er scheint sich deswegen zu schämen und wird rot als er es mir erzählt. Er ist so niedlich wie er da so vor mir sitzt. Ich frage ihn ob ich es ihm beibringen soll und Jira ist außer sich vor Freude. Ich muss über meinen kleinen Gefährten schmunzeln.
Auch in Wolfsgestalt benimmt er sich wie ein übermütiger Welpe. Ich spiele eine Weile mit ihm. Dann müssen wir uns aber ernsthaft mit der Jagd beschäftigen wenn wir heute noch etwas in den Magen bekommen wollen.
Jira ist ziemlich schnell außer Atem. Ich passe mich seinem Tempo an und wir gehen langsam durch den Wald. Als ich ein Kaninchen wittere bedeute ich ihm stehen zu bleiben. Jira bleibt stocksteif stehen. Er macht das echt gut. Ich kann das Kaninchen in seine Richtung hetzen. Das Kaninchen bemerkt ihn erst im letzten Augenblick. Es erstarrt in Panik vor Jira und der schaut genau so panisch das Kaninchen an. Mein armer kleiner Schatz hat noch nie getötet. Ich schüttle das Kaninchen tot und beeile mich Jira zu trösten. Ich weiß genau was in ihm vorgeht. Als Oma mich als Welpe das erste mal dazu aufgefordert hat zu töten konnte ich es nicht. Ich habe es nicht übers Herz gebracht die Maus zu töten. Ich wollte kein Wolf mehr sein und habe mich fürchterlich aufgeregt. Oma musste mich damals echt lange suchen und hat mir auch wochenlang gestattet mich von Gemüse zu ernähren. Ich muss unweigerlich Lächeln als ich mich daran zurück erinnere. Ich küsse Jira um ihm zu zeigen dass alles gut ist. Er ärgert sich sehr über sich selbst. Ich finde es süß dass er zugibt dass er vor dem Kaninchen Angst hatte. Ich erzähle ihm von meinem ersten Mal auf der Jagd und er schaut mich ungläubig an. Ich beruhige ihn indem ich meine Stirn an seine lege und ihm erkläre dass wir die Jagd und das Töten erst lernen müssen. Jira reagiert sehr niedlich und umarmt mich. Er versteckt sein Gesicht an meinem Hals. Er scheint mir inzwischen völlig zu vertrauen. Ich liebe diesen zarten kleinen Jungen. Ich kann nicht anders ich muss ihn einfach streicheln. Nach einer Weile merke ich dass er mir an meinem Hals knutscht. Es erregt mich wie er da so an mir saugt. Ich schließe die Augen und lasse mich von ihm verwöhnen. Ein wohliges stöhnen entfleucht meiner Kehle. Mein ganzer Körper reagiert auf Jiras Berührungen. Meine Brustwarzen werden hart und ich werde feucht. „Oh Jira!" stöhne ich ihm ins Ohr. Er setzt sich auf meinem Schoß und knutscht weiter meinem Hals. Ich fühle wie er sein erregtes Glied gegen meinen Bauch presst. Ich würde ihn lieber an einer anderen Stelle spüren aber dazu müsste ich ihn komplett von mir runter schubsen. Wie ich Jira kenne, würde er dann wieder in seinen Schüchternmodus wechseln. Ich wechsle die Strategie und streichle ihn an seiner erogenen Zone.
Doch dann höre ich die anderen Wölfe. Die Arschgeigen die Jira halb zerrissen haben sind wieder da. Sie freuen sich dass sie uns umzingelt haben. Ich stelle Jira hinter mich und bin bereit ihn zu verteidigen. Ich werde heute töten. Wenn sie an meinen Jira wollen dann müssen sie mit ihrem Leben bezahlen. Der Kleine ist mein Gefährte! Er ist mein Mate! Die Wölfe sind tatsächlich bereit ihr Leben zu geben um an den Kleinen zu kommen. Ich bin entsetzt mit welch blinder Wut sie angreifen. Selbst als ich einige tödlich  verletzt habe ebbt der Angriff nicht ab. Lange werde ich ihnen nicht mehr stand halten können. Sie haben mich schon heftig erwischt. Selbst der Beta mischt sich in den Kampf. Ich bekomme langsam Panik. Was werden sie wohl mit Jira machen wenn ich versage? Ich will es mir nicht ausmalen! Ich töte den Beta mit einem Genickbiss. Der Alpha hat darauf scheinbar nur gewartet und geht mir an die Kehle. Doch just in dem Moment wo er zubeißen will zischt ein schwarzer Schatten unter mir her und beißt ihn in den Vorderlauf. Der Alpha lässt überrascht von mir ab und wendet sich dem Angreifer zu. Ich ergreife meine Chance und beiße ihm ebenfalls ins Genick. Sein Nacken ist noch zäher als der seines Beta und ich muss kräftig schütteln um ihn zu töten. Zum Glück fliehen die Wölfe jetzt. Ich hätte auch nicht mehr lange kämpfen können. Erschöpft lasse ich mich auf die Erde plumpsen. Jira kümmert sich liebevoll um mich und leckt mir meine Wunden.
Dann hebt er mich auf und dieses Mal trägt er mich. Er ist so klein dass er komplett unter mir verschwindet aber er trägt tapfer mein Gewicht. Meinen Vorderlauf kann ich nämlich gar nicht nutzen. Jira trägt mich zurück ins Dorf. Er geht mit mir zum Hause des Heilers.
Im Haus des Heilers herrscht Hochbetrieb. Das halbe Rudel ist verletzt. Die Wölfe haben alle tiefe Bisspuren wie nach einem heftigen Kampf. Der Alpha ist nicht wirklich davon angetan uns wieder zusehen. Er schimpft und möchte dass wir uns sofort aus seinem Dorf entfernen. Doch Jira bettelt und fleht ihn an. „Bitte bitte helft ihr! Sie hat fast ihr Leben geopfert um mich zu retten. Da war ein wildes Rudel von Werwölfen und sie hat ganz alleine gegen sie gekämpft." Jira weint. „Wir hatten auch das Vergnügen!" Knurrt der Alpha. „Sie haben anscheinend nach euch gesucht und uns angegriffen weil ihr hier wart." Jira schaut ihn flehend an. „Bitte, helft uns trotzdem. Wir wollten das nicht." sagt er treuherzig. „Nein!" knurrt der Alpha. „Wir können uns einen weiteren Angriff nicht erlauben." „Aber Ghrian hat sowohl den Alpha als auch den Beta im Kampf getötet. Es sind vielleicht noch 6 von ihnen geflohen aber sie sind jetzt kopflos und können bestimmt nicht mehr angreifen." versucht Jira verzweifelt zu erklären. „Bitte helft uns!" Der Alpha überlegt. „Einverstanden. Aber der Assistent behandelt sie. Unser Heiler hat zu viel zu tun. „Danke!" sagt Jira und die Tränen laufen weiter seine Wangen hinab. Wir bekommen ein Lagerplatz zugewiesen und der Junge Wolf der anscheinend der Assistent ist gibt Jira schon mal eine Salbe mit der er meine Wunden behandeln soll. Um mein Vorderbein will er sich kümmern so bald er Zeit hat. Jira verteilt die Salbe auf meinen Wunden und ich merke wie ich heile. Jira küsst jede meiner Wunden und ich muss bei jedem Kuss Lächeln. Als nur noch mein gebrochener Arm übrig ist kommt der Heiler. Er nimmt meinen Arm und zieht daran. Er legt den gebrochenen Knochen wieder aneinander. Dann gibt er mir eine Flüssigkeit zu trinken. Die brennt etwas in meiner Kehle. Der Heiler hält eine kurze Weile meinen Arm und ich merke wie die Knochen verheilen. Jira schaut mit weit aufgerissenen Augen dem Heiler zu. Er streichelt mir den Kopf und zittert. Ich glaube er meint dass die Prozedur schmerzhaft sei. Doch der Vorteil eines Alphas ist dass man einfach nicht so schmerzempfindlich ist und viel schneller heilt. Zugegebenermaßen knirscht es sehr eklig als der Heiler meinen zerbrochenen Arm gerade zieht. Angenehm ist anders aber es tut nicht so weh dass ich ohnmächtig werden müsste oder so. Jira tut mir leid wie er fassungslos neben mir steht und gegen die aufsteigende Übelkeit kämpft.
Der Alpha ist nicht mehr anwesend als der Heiler mit mir fertig ist. Wir legen uns einfach wieder auf den uns zugewiesenen Platz. Jira und ich schlafen als Wölfe weil das wärmer ist. Ich Schlinge mich um Jira der mir praktisch in den Pelz kriecht. Ich schließe die Augen doch wirklich schlafen kann ich nicht. Jira dagegen ist sofort eingeschlafen. Er zuckt manchmal im Schlaf und wenn er weint lecke ich ihm die Schnauze und er beruhigt sich. Gerade als ich eingenickt bin wacht er panisch auf. Ich lecke ihm beruhigend über das Gesicht und er stopft anschließend seinen ganzen Kopf in mein Fell und schnauft tief. Ich lege meine Kopf auf ihn und stecke meine Nase in sein Fell. Ich schließe meine Augen und genieße seinen Duft.
Am nächsten Morgen wecke ich ihn sanft indem ich seine Ohren lecke. Jira gähnt mit weit aufgerissenen Maul und eingerollter Zunge. Dann schnuffelt er sich wieder in meinen Pelz. Ich richte mich auf und jaule erschreckt auf als ich mein Vorderbein belaste. Es tut höllisch weh und fühlt sich an als wären dort tausend Nadeln drin. Jira schaut mich erschrocken an und winselt.

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