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Dass sich Ghrian als Amor betätigt hat hat ihr noch einmal viel Sympathie eingebracht. Nur Hannes ist seit dem nicht mehr gut auf sie zu sprechen. Hannes versucht ständig Fehler bei Ghrian zu finden. Jupiter bekommt mit wie Hannes über Ghrian lästert und hält ihm vor: „Du kannst Ghrian auch ansprechen wenn sie was deiner Meinung nach falsch macht. Sie würde dir zuhören! Aber hinter ihren Rücken Lästern geht gar nicht!" Hannes ist sauer. Er haut dem Babybeta eine runter aber Ben ist zur Stelle und bestraft Hannes. Der zischt wütend ab und rennt in den Wald. Grian ist bei Jira als Ben Jupiter vorbei bringt. Ben berichtet was Hannes getan hat und Ghrian läuft hinter Hannes her. Sie folgt seiner Spur. Hannes ist direkt in die Fänge eines Bären gelaufen. Er kämpft verzweifelt gegen den großen Kerl. Ghrian greift den Bär an. Sie hat inzwischen echt gut raus wie man diesen Tieren weh tut. Sie hat den Bär rasch in die Flucht geschlagen. Hannes kann kaum noch atmen. Der Bär hat ihn übel erwischt. Ghrian trägt Hannes vorsichtig heim. Zu Hause kümmern sich der Heiler und Jira um den Verletzten. Jupiter sitzt entsetzt dabei und hält die Hand von Hannes. Es dauert Stunden ihn wieder zusammen zu flicken aber Jira kann sich gut konzentrieren. Seit dem er regelmäßig zu essen bekommt braucht er auch nicht mehr ganz so viel Schlaf. Als Hannes fertig ist fällt die Anspannung von Jira und er fällt um. Ghrian fängt ihn auf und legt ihn sanft in das Nachbarbett von Hannes. Jupiter legt sich zu Jira und ist fast augenblicklich eingeschlafen. Ghrian wacht in dieser Nacht an Hannes Bett der unter starken Alpträumen leidet.
Am nächsten morgen ist Ghrian wie gerädert. Hannes hat die Nacht halbwegs überstanden. Sein Blick ist dankbar. Jupiter und Jira haben abwechselnd auf Ghrians Schoß gesessen weil sie Alpträume oder Angst hatten. Auf drei Wölfe aufzupassen ist definitiv zu viel denkt sich Ghrian. Sie freut sich als der Heiler kommt und verabschiedet sich von dem Kranken.
Ghrian will gerade aufbrechen da schiebt sich eine kleine zarte Hand in ihre. Jira schaut sie treuherzig an. „Ich würde gerne mit dir kommen" sagt er ganz schüchtern. Ghrian lächelt ihn an und sagt: „Dann komm." Sie gehen gemeinsam durchs Dorf. Es ist ein schöner Morgen, kalt aber klar. Die Sonne ist gerade aufgegangen und es verspricht ein sonniger Tag zu werden. Ghrian schnuppert in die Luft und sie würde am liebsten weit rennen. An solchen Tagen ist sie früher mit Oma um die Wette gerannt. Ghrian legt einen Arm um Jira. Sie braucht ihren Freund jetzt. An einem Ort zu bleiben fällt ihr schwer. Doch als sich sein Arm um ihre Hüfte legt kommt ein neues Gefühl und verdrängt den melancholischen Gedanken an früher. Es fühlt sich an wie tausend Schmetterlinge in ihrem Bauch. Die flattern wild umher. Ghrian schaut Jira an und sagt: „Ich bin glücklich dass ich bei dir bin." Jira strahlt verschämt zu ihr hoch. Er hat sich noch immer nicht daran gewöhnt dass Ghrian ihn wie ebenbürtig behandelt. Eigentlich hätte Ghrian was sagen müssen wie ‚es ist schön dass du mir gehörst' oder so. Aber dass sie bei ihm ist klingt als ob sie ihm gehören würde. Jira legt seinen Kopf an ihre Schulter. „Ich gehöre dir!" sagt er leise. Ghrian küsst ihn auf seinen Wuschelkopf und sie murmelt: „Und ich gehöre dir! Ohne dich kann ich nicht sein Jira. Ich liebe dich." Jira wird rot und schaut sie an. Aus ihren wunderschönen grünen Augen spricht nichts als Liebe. Kein Begehren, kein Verlangen kein Besitzen wollen, einfach nur tiefe und ehrliche Zuneigung und Liebe. Jiras Herz macht einen Hüpfer und er stellt sich auf die Zehenspitzen um sie zu küssen. Er gibt ihr einen zarten Kuss in den er all seine Liebe für sie legt. Jira würde für sie sterben und das weiß Ghrian. Sie will dass er weiß dass sie es auch für ihn täte. Sie gehen gemeinsam in ihr Haus und Ghrian legt sich hin um zu schlafen. Irgendwie geht das nicht. Erst als sich Jira zu ihr legt und sie seinen warmen Atem an ihrem Hals spürt und er seinen zarten Körper an ihren drückt kann sie sich entspannen und einschlafen. Als sie aufwacht schläft Jira auch. Er sieht so niedlich aus wenn er schläft. Stundenlang hat sie ihm schon beim Schlafen zugesehen und sie kann einfach nie genug davon bekommen. Sein zarter Mund ist leicht geöffnet so dass sie seine weißen Zähne sieht. Die Wangen sind zart gerötet und seine Augen bewegen sich hinter den Lidern. Ghrian streichelt ihm ein paar Haare aus dem Gesicht und küsst ihm sanft die Nasenspitze. Jira macht die Augen auf und lacht sie an. Dann legt er seine Arme um ihren Nacken und zieht sie in einen Kuss der immer verlangender wird. Jira liebt Ghrian. Er liebt ihre Augen, ihre Haare, ihre Haut ihr Lachen, wenn sie mit ihren Händen seine Haut streichelt dann fängt er Feuer. Jira küsst sie leidenschaftlich. Er ist so unendlich dankbar und glücklich dass sie ihn auch liebt und dann noch auf eine so wundervolle Art und weise die ihm fast den Verstand raubt. Sie ist seine Sonne, sein Licht seine Luft zum Atmen. Sie gibt ihm Liebe, Essen und eine Aufgabe. Er ist nicht mehr Prügelknabe sondern Luna eines echten Rudels. Er wird von vielen akzeptiert und er kann seine Gaben entdecken. Es hätte es nie für möglich gehalten aber er kann was. Er ist gar nicht zu nichts nütze. Jira ist so stolz auf sich wie noch nie und das ist ganz alleine Ghrians Verdienst. Er liebt seine Frau einfach aus tiefster Seele. Sie tut ihm so gut. Er versteht zwar nicht so genau was sie an ihm findet aber sie liebt ihn trotzdem. Ihm soll es recht sein.
Ghrian liebt dieses sanfte Kerlchen. Sie liebt seine leise Art. Sie liebt es wenn er sich nachts an sie kuschelt uns sie nicht alleine ist. Sie vermisst ihn schon wenn er nicht in ihrer Nähe ist. Sie ist so stolz in welch kurzer Zeit er sich vom völlig verschreckten geprügelten Underdog sich zur heilenden Luna gemausert hat. Er ist so sicher wenn er am Krankenbett steht. Wie der erfahrene Heiler und der kleine Jira gestern Hand in Hand den schwer verletzten Hannes versorgt haben hat ihr imponiert. Er ist dem älteren durchaus ebenbürtig gewesen. Er hat natürlich den älteren viel gefragt aber er wirkte dabei kein bisschen unsicher, eher wissbegierig und gelehrig. Jira ist in seinem Element angekommen und darüber freut sich Ghrian enorm. Sie müsste nur noch ihr Fernweh in den Griff bekommen und dann wäre ihr Leben perfekt.

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