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Lautlos schleichen die zwei Wölfe durch den Wald. Obwohl Ghrian weiß wie Schnee ist wirkt sie zwischen den Blättern wie ein Schatten. Den kleinen Jira sieht man nicht wenn er sich nicht bewegt. Das Reh hat keine Chance. Jira springt es an und als es sich umdreht um zu fliehen steht da Ghrian und beißt ihm die Kehle durch. Ghrian reißt das Tier auf. Das leckere Fleisch duftet herrlich. Jira setzt sich auf seinen Hintern und leckt sich die Lippen. Ghrian schaut ihn an und Jira senkt den Blick und legt sich platt hin. Ghrian geht auf ihn zu und stupst ihn auffordernd an. Sie will dass er mit ihr zusammen frisst. Sie dürfte auch immer mit Oma gemeinsam fressen und es macht ihr viel mehr Spass zu zweit zu fressen. Jira ist das immer noch nicht gewohnt. Er hat sein Leben lang zu letzt die Abfälle oder gar nichts zu essen bekommen. Ungläubig schaut er daher Ghrian an. Sie leckt ihm liebevoll die Schnauze und stupst ihn dass er mit ihr geht. Jira steht unsicher auf und dann geht er mit ihr zum Reh. Es liegt schon appetitlich zerteilt auf dem Boden. Jira schaut Ghrian unsicher an aber sie bedeutet ihm zu fressen. Jira macht sich über die Eingeweide her. Das war häufig seine Nahrung wenn er mal was abbekommen hat. Natürlich nicht den Magen aber ein bisschen Darm dürfte er zwischendurch schon mal kauen. Ghrian legt ihm das Herz vor die Schnauze. Jira schaut ungläubig. Das Herz ist meist das erste was sein früherer Alpha gefressen hat. Selbst seiner Frau hat er davon nichts abgegeben. Als sie einmal bei einem Tier das sie selber gerissen hatte gewagt hat das Herz zu fressen hat er sie dafür umgebracht. Jira schaudert bei dem Gedanken. Wird Ghrian ihn auch zerfleischen wenn er das Herz des Rehes frisst? Unsicher schaut er zu Ghrian. Sie reibt ihren Kopf an seinem um ihm zu zeigen dass er keine Angst haben muss. Jira traut sich und beißt in das Herz. Es ist köstlich! Der metallische Geschmack des warmen Blutes schmeichelt seiner Zunge. Der Muskel ist zart und weich. Jira schließt die Augen und schmatzt laut. Neben ihm knacken Knochen. Ghrian frisst gerade ein Bein des Rehs. Als Jira das Herz aufgefuttert hat liegt ein Stück der Lende vor ihm. Ghrian hat es für ihn ausgelöst. Jira staunt. Er hat noch nie so leckere Sachen zu fressen bekommen. Er schlägt seine Zähne in das leckere Fleisch und genießt es indem er laut schmatzt und leise stöhnt. Ghrian schaut ihm belustigt zu während sie Knochen zerbeißt. Jira frisst so viel von dem leckeren Fleisch dass sein Bauch ganz dick ist. Satt und zufrieden lässt er sich auf den Waldboden fallen. Von dem Reh ist bald nicht mehr viel übrig. Ghrian stupst Jira als auch sie satt ist. Ghrian wandelt sich und sagt: „Lass uns ein bisschen weiter weg gehen damit auch die anderen fressen können." Jira wandelt sich und fragt erstaunt: „Welche anderen?" Er hat noch nie andere Wölfe in Ghrians Nähe gesehen.
Ghrian lächelt ihm zu und nimmt ihn an die Hand. Satt und langsam gehen sie ein Stück und setzen sich dann unter einem Baum. Jira kuschelt sich an Ghrian und sie schmust ihn zart. Irgendwann stupst sie ihn zart und zeigt zum Kadaver. Ein paar Aasfresser haben sich versammelt und fressen die Reste. Jira legt wieder seinen Kopf an ihre Brust und streichelt ihren Bauch. „Du bist nicht gerade voll gefressen, oder?" fragt er sie leise. Sie lächelt und streichelt ihn ein bisschen und fragt: „Wie kommst du da drauf?" „Weil dein Bauch ganz flach ist." sagt Jira und schaut vertrauensselig zu ihr hoch. Sie lächelt ihm zu und küsst ihn. „Oma hat mir die Achtung vor dem Leben bei gebracht. Wir haben immer für die schwächeren was übrig gelassen. Teilen ist gut: da hat man Gesellschaft." Jira kuschelt sich in ihre Arme und überlegt etwas. Dann sagt er plötzlich. „Dich will ich mit niemandem teilen!" Grian lacht und drückt ihn fest an sich. „Das will ich hoffen! Du bist mein Mate! Dich teile ich auch mit niemandem." Ghrian streichelt Jira und der kuschelt sich eng an sie. Bald ist er eingeschlafen. Ghrian beobachtet den kleinen wie er schläft. Dann wandelt sie sich und zieht den schlafenden Jira auf ihren Rücken. Sie muss langsam aus diesem Gebiet raus ehe die Wölfe sie finden sie hier wohnen. Ghrian läuft ganz vorsichtig. Als Jira aufwacht fängt Ghrian an zu rennen. Sie liebt es mal wieder ihre Muskeln zu fordern. Jira krallt sich in ihrem Fell fest und Ghrian läuft kraftvoll einige Kilometer. Sie könnte ewig so weiterrennen. Irgendwann hört sie Jira schluchzen. Sofort hält sie an und wandelt sich. „Was ist los?" fragt sie Jira. „Au, mein Po!" jammert der kleine. Ghrian schämt sich. Sie entschuldigt sich mehrfach bei dem kleinen. Er weint zwar und es tut ihm sein Hintern sehr weh aber dass sich Ghrian bei ihm entschuldigt ist ihm unangenehm. Sie gehen Hand in Hand Weide durch den Wald. Ghrian kennt eine Höhle in der sie öfters mal mit Oma übernachtet hat. Es ist noch früh am Nachmittag und Ghrian schlägt vor dass sie sich ein paar Beeren suchen. Jira schaut unglücklich. Und Ghrian versteht dass ihr kleiner Mate einfach nicht mehr kann. Sie ignoriert ihren knurrendem Magen und kuschelt mit ihm. Irgendwann sagt er: „Du brauchst was zu essen. Wir sollten los." er hat Ghrians Magen gehört und er weiß dass die Wölfe aus seiner Familie ständig auf irgendetwas herumkauen. Da Ghrian eindeutig ein Alpha ist wird sie jetzt einen riesigen Hunger haben. Jira selbst ist noch papp satt. „Hast du keinen Hunger?" fragt Ghrian weil sie sich kaum vorstellen kann dass man nach zwei kleinen Fleischbröckchen zum Frühstück am Abend immer noch satt sein kann. Doch Jira schüttelt den Kopf. „Ich bin noch richtig satt. Aber ich komme gerne mit Beeren für dich suchen." Jira steht auf und verzieht nur ein bisschen das Gesicht. Er folgt Ghrian weil er auf keinen Fall alleine bleiben möchte.  Sie finden einige Sträucher und Ghrian futtert viele Beeren. Die schönsten gibt sie Jira damit er auch noch etwas isst. Sie kann sich beim besten Willen nicht vorstellen mit wie wenig Nahrung ihr Omega bisher ausgekommen ist.

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