Als ich abends nach Hause ging war ich richtig gut gelaunt. Leyla und ich hatten noch zusammen Muffins gebacken und es hatte echt Spaß gemacht.
Ich musste gleich dringend mal Lindsay anrufen und ihr alles erzählen.Pfeifend schloss ich die Haustür auf und erinnerte mich daran total verliebt zu wirken.
Ich hatte Glück, es schien keiner bemerkt zu haben, dass ich wieder da war.
Doch kurz vor meinem Zimmer fing mich Harry ab.
„Alter was sollte das heute?", fragte er.„Du hast mich an den Baum gefesselt gelassen! Bist du noch ganz dicht oder so?" Ich verdrehte die Augen. „Komm so schlimm war das jetzt auch nicht", sagte ich selbstbewusst und drehte mich genervt um. Genau wie ich es mit Leyla geübt hatte. Nicht drauf eingehen, nicht zeigen, dass ich gegangen war weil ich verletzt gewesen war.
Es schien zu funktionieren, Harrys Gesichtsausdruck veränderte sich leicht. „Wieso bist du abgehauen?", fragte er. „Und jetzt sag nicht weil ich-„
„Ich wollte zu Leyla", unterbrach ich ihn. „Und komm, ich dachte du könntest sowas ab."
Damit wollte ich mich an ihm vorbeidrücken, aber er hielt mich auf.
„So oft wie ihr mit einander rumhängt könnte man meinen ihr würdet nicht nur so tun als wärt ihr ein Paar."
„Woher weißt du das?", fragte ich und sah ihn geschockt an. Danke an den Schauspielkurs den ich mit Lindsay gemacht hatte. Er kaufte mir alles ab.
„Ääh, du hast es mir erzählt?", sagte er. „Heute Morgen? Weißt du noch? Dass ihr das macht wegen Brian?"„Achso. Richtig das." Jetzt schob ich ihn wirklich zur Seite und verschwand in meinem Zimmer. Perfekt. Noch ein paar Mal sowas, in der Schule offensichtlich ein Paar sein und dann würde ich ihn erzählen, dass wir das auch wirklich waren. Ich grinste. Der Plan würde funktionieren.
Leyla war ein Genie. Falls Harry nämlich nicht schwul war (was er definitiv nicht war, also im normalen Fall), wollten wir bei ihm „Brudergefühle" wecken. Leyla würde mich sitzen lassen wenn ich am meisten verliebt war und er sollte mich in den nächsten Club mitschleifen, damit es mir besser ging. Wie man das halt so machte.
Soweit der Plan. Ich würde damit klarkommen, wenn Harry nicht an mir interessiert wäre, sich aber so verhalten würde wie am ersten Tag und das die ganze Zeit über. Das war alles was ich erreichen wollte. Dass er mich mochte. Eine Freundschaft. Ich wollte doch eigentlich eh gar nicht mehr. Nur weil er heiß war? Pfff. Da wäre ich ja auch in Noah Centineo gleich verliebt. Ich sollte aufhören mir das immer einzureden.
Am nächsten Tag war Harry nicht da. Er traf sich mit seinen Freunden. Aber ich hatte keine Lust auszugehen also kam Leyla rüber und wir sahen uns zusammen Disneyfilme an. Ich hatte beschlossen keine Geheimnisse mehr vor ihr zu haben. Dafür war die viel zu perfekt als Freundin.
Wir lagen also gemütlich auf meinem Bett rum und sahen gebannt zum Fernseher, auf dem gerade Bernhard und Bianca auf dem Albatros flogen, als die Tür aufging und John darin stand.
„Oh Caleb du hast Besuch!", sagte er überrascht. „Hi, ich bin John, isst du mit uns?", wandte er sich dann an Leyla. Sie nickte.
„Ja sehr gerne. Ich bin Leyla, Calebs...eine Freundin", sagte sie dann und warf mir einen vielsagenden Blick zu. Ich lächelte, zog sie in meine Arme, sagte aber nichts weiter sondern blickte einfach zu John und nickte ihm zu. „Wir kommen gleich. Ist Harry wieder da?"
„Nein, aber ich meine er ist unterwegs." John grinste, zwinkerte mir zu und zog dann die Tür zu. Ich gab Leyla einen Kuss auf die Wange.
„Du bist die Beste. Er hat uns schonmal alles geglaubt."
„Und Harry wird das auch", sagte sie entschlossen und stand auf.
Wir gingen Hand in Hand ins Esszimmer und setzten uns nebeneinander hin. Harry war noch nicht da aber nach einigen Minuten öffnete sich die Tür und sein brauner Haarschopf erschien im Türrahmen.
„Hey, bin zurü-was macht die denn hier?" Erstaunt sah er zu Leyla und auf unsere verschränkten Hände unter dem Tisch, die wir in dem Moment „peinlich berührt" losließen und auf unsere Teller sahen. Perfekt inszeniert.
„Harry bitte", sagte John und sah seinen Sohn an.
„Klar sorry, hey Leyla alles klar?", fragte er dann und setzte sich auf seinen Platz mir gegenüber. Er sah mich nicht an.Das ganze Abendessen verlief relativ entspannt, ich sah Harry so wenig es ging an und er ignorierte mich genauso und unterhielt sich mit unseren Eltern.
Leyla und ich warfen ab und an mal was ein, flüsterten aber sonst eher zu zweit.
„Ähm, Ley du hast da was in den Haaren", sagte ich und musste lachen, weil eine Spaghetti sich der Länge nach in einer Haarsträhne verfangen hatte.
„Wo?", fragte sie und ich merkte dass wir nach meinem kleinen Lacher die Aufmerksamkeit von meinen Eltern und Harry hatten. Als ich seinen Blick auffing, sah er schnell weg auf sein Handy.
„Warte ich mach sie weg", grinste ich und fing an die Nudel zu befreien, die wirklich ziemlich klebrig war.
Plötzlich sprang Harry so schnell auf, dass sein Stuhl mit einem kratzenden Geräusch über den Boden streifte und schließlich mit einem lauten Knall umfiel. Er wich allen Blicken aus, murmelte ein „ich fahr zu Larissa, bin dann mal weg" und ignorierte dass John ihm hinterherrief, dass er morgen Schule hatte und es schon ziemlich spät war.
Was war denn mit dem los? Wahrscheinlich hatte Larissa ihm geschrieben. Sollte ich ihn einfach fragen? Von Bro zu Bro? Um unsere „Bruderbeziehung" zu verbessern? Das was ich erreichen wollte? Wollte ich das erreichen? Ja! Verdammt, ja Caleb das ist alles was du willst. Nicht mehr. Wirklich nicht.
Leyla sah mich von der Seite aus an. Der Blick gefiel mir nicht. Es war ein wissender Blick. Sie wusste genau was in mir vorging. Ich machte mich wieder daran die Nudel aus ihren Haaren zu kriegen und als wir mit dem Essen fertig waren verabschiedete sie sich dann auch. Und ich ging völlig fertig ins Bett.
Ich wollte nur noch schlafen.
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Naaa wie gehts euch so?
Was glaubt ihr warum verhält Harry sich wie er sich verhält?
Shoppt ihr Ceyla? Oder passt Laleb besser? Wie auch immer 😂
In einem Monat ist Valentinstag fällt mir gerade auf. Den werde ich wohl alleine mit Netflix verbringen haha...
lg luna 🌅 (fragt nicht warum ich einen Sonnenuntergang dahin gesetzt habe...)
Was zur Hölle ist mir der Schrift passiert? Wtf, ich krieg das nicht mehr weg. Na egal. Byeeee.
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driving me fuckin' crazy.
Roman pour AdolescentsCaleb ist schwul. Das weiß er jetzt, hat sich gerade damit abgefunden und es seinen Freunden erzählt. Und dann muss er umziehen, weil seine Mutter sich neu verliebt hat. Nur was passiert, wenn der Sohn des neuen Mannes, also sein Stiefbruder leider...