11

3.1K 133 21
                                    

Ich landete bei Leyla. Nachdem ich ewig nicht wusste wo hin ich wollte oder was ich tun wollte hatte ich sie einfach angerufen und ihr gesagt dass ich jemandem zum Reden brauche. Und sie hat gesagt ich soll sofort vorbeikommen also stand ich jetzt vor ihrer Tür und drückte auf den Klingelknopf. Nach kurzer Zeit öffnete eine kleine Frau mit langen braunen Haaren die Tür. Die Ähnlichkeit war unverkennbar. Das musste ihre Mutter sein. Auch sie war bildhübsch und strich sich die Haare nach hinten.

„Du musst Caleb sein, hallo ich bin Carla", begrüßte sie mich, gab mir die Hand und zog mich ins Haus. Es war ziemlich chaotisch aber deshalb fühlte ich mich sofort wohl. Leyla hatte eine ältere Schwester aber soweit ich wusste nicht noch mehr Geschwister, deshalb wunderte es mich, dass hier soviel Spielzeug rumlag. Bis ein heller Labrador in den Raum gelaufen kam und ich kapierte, dass das alles Hundespielzeug war.

Carla zog mich die Treppe hoch klopfte an einem Raum an und sagte etwas auf irgendeiner Sprache die ich nicht verstand (musste Leyla mal fragen was das für eine Sprache war, nichts was ich erkennen konnte) und ließ mich mit einem Lächeln stehen. Die Tür wurde geöffnet und Leyla schloss mich in ihre Arme. Dann zog sie mich auf das große Bett und gab der Tür einen Schubs, die daraufhin ins Schloss fiel. Sie warf sich neben mich und band ihre Haare in einen Zopf.

„Na dann schieß mal los C!", sagte sie. „Um was geht es?"

Ich atmete tief durch. Ich würde ihr alles erzählen. Das brauchte ich. Denn Lindsay war nicht hier und da kam Leyla inzwischen direkt an zweiter Stelle.
Ich seufzte und biss mir auf die Unterlippe.

„Jetzt raus mit der Sprache", sagte sie ungeduldig setzte sich auf und sah mich ernst an.

„Ich hab ein Problem", fing ich an und wippte nervös mit meinem Fuß auf und ab.

„Und zwar?"

„Du kennst ja Harry, und weißt auch bestimmt noch, dass er uns nach Hause gefahren hat."

Sie nickte. „Ja und jetzt wo ich wieder drüber nachdenke...wieso eigentlich? Wir sind doch beide nicht mit ihm befreundet oder so..."

„Nein befreundet nicht", setzte ich an und Leylas Augen wurden groß. Wahrscheinlich dachte sie wir hätten was oder so.

„Er ist mein Stiefbruder", erklärte ich und sah sie an.
Sie stieß Luft aus und legte den Kopf schief.

„Was?", fragte sie dann.

„Naja also nicht ganz unsere Eltern haben nicht geheiratet, aber als ich hier hin gezogen bin? Da bin ich bei ihm eingezogen. Weil unsere Eltern ein Paar sind. Und am Anfang war er auch echt nett ich hatte das Gefühl wir haben eine super Verbindung, aber plötzlich war er so...abweisend und in der Schule dann richtig arschig. Er hat auf den Rückwegen nie mit mir gesprochen und so. Aber in unserer Familie war er immer wie ausgewechselt! Nur zu mir nicht. Immer nur in kleinen Momenten aber...er wollte nicht mal dass irgendjemand mitkriegt, dass wir „Brüder" sind. Und mein Problem ist: Seit ich ihn vom ersten Augenblick gesehen habe fand ich ihn extrem heiß. Und ich glaube ich stehe irgendwie auf ihn und das darf ich einfach nicht! Er ist mein Bruder verstehst du?"

Ich sah Leyla verzweifelt an und sie verzog den Mund zu einem nachdenklichen Gesicht. „Es macht mich fertig wenn er oberkörperfrei im Haus rumrennt oder wenn er mega gut drauf und richtig fürsorglich ist und dann im nächsten Moment wieder so abweisend als würde er mich aus tiefstem Herzen hassen. Heute hab ich ihn gefragt warum er so ist und er hat nur gesagt es läge an mir. Und jetzt fühle ich mich als hätte man mit einem Kartoffelstampfer stattdessen auf mir rumgestampft. Nicht besonders gut."

Leyla sah mich immer noch nur an. Dann schloss sie mich in eine Umarmung.

„Oh, C, du Armer! Wenn ich mit Brian in einem Haus leben müsste wäre ich auch fix und fertig. Gut, das ist jetzt ein schlechter Vergleich weil ich mit ihm zusammen war und er mich nur benutzt hat um-und ich rede schon wieder nur von mir obwohl es hier um dich geht, alles klar. Wie können wir dir denn helfen?"

Ich blickte hilflos zu ihr und sie verwuschelte mir die Haare.

„Keine Ahnung?", sagte ich weil sie mich fast fragend ansah.

„Hm", machte sie. „Also...ist da denn was zwischen euch beiden? Oder geht das nur von dir aus?"

„Naja. Harry ist wohl kaum schwul...den ganzen Mädchen nach zu urteilen..." Ich seufzte.

„Das kannst du nicht wissen", sagte Leyla. „Und das meinte ich nicht. Ich meinte ob...es Momente zwischen euch gab. Momente in denen er vielleicht, keine Ahnung, mal anders geguckt hat oder so?"

„Hä?"

„Himmel, gibt es eine Chance, dass du irgendeinen Einfluss auf ihn hast?"

Ich sah sie nur an und überlegte.

„Ja", sagte sie dann. „Du hast gesagt er meint es liege an dir, also irgendeinen Einfluss scheinst du auf ihn zu haben. Fragt sich nur ob der positiv oder negativ ist..."

„Ähm. Also gestern auf der Party. Ich hab n Filmriss und weiß es nicht mehr so richtig nur eine ganz dunkle vage Erinnerung...aber wir sollten uns ja küssen, in der Kammer...und als er mir das erzählt hat, ich hab ihn gefragt heute, ist er irgendwann richtig sauer geworden. Ich weiß nicht was das bedeuten soll, aber ich hab das Gefühl er hat mir nicht alles erzählt und außerdem auch, dass ich vielleicht betrunken Sachen gesagt habe die ich besser nicht hätte sagen sollen..."

Ich sah unsicher zu Leyla. Sie lächelte leicht. Und mitleidig. Dann nahm sie mich wieder in den Arm.
„Zum Beispiel?"

„Keine Ahnung! Wie gut er aussieht oder so. Was weiß ich, ich sag wenn ich betrunken bin öfter mal Dinge, die ich danach bereue."

„Also du stehst auf ihn? Da bist du dir sicher?"
„Ich weiß nicht", sagte ich frustriert und atmete tief durch. „Doch ja", sagte ich dann. „Ich bin mir sicher."

So eine Scheiße. Aber es stimmte nunmal. Ich stand auf ihn. Er löste irgendetwas in mir aus und ich...wollte das nicht. Aber ich stand auf meinen Stiefbruder.

„Ich hab eine Idee", sagte Leyla und grinste.
„Und zwar?", fragend sah ich sie an.

„Wir könnten ihn eifersüchtig machen. Falls da auch nur das kleinste bisschen Gefühl in ihm steckt passt das schon. Wie gestern auf der Party. Wir zwei. Und gleichzeitig haben wir den schönen Nebeneffekt, dass Brian vielleicht sieht was er verpasst."

Ich überlegte. Die Idee an sich war ganz gut, nur...
„Es kann sein, dass ich ihm heute morgen erzählt habe, dass wir das gestern nur gefaked haben um Brian eifersüchtig zu machen." Ich hatte Angst vor ihrer Reaktion aber sie schien nicht mal sauer, nur leicht überrascht.

„Das ist doch noch besser. Wir machen einen auf Paar und du erzählst ihm so unauffällig wie möglich, dass wir uns dabei verliebt haben. Gestern. Das glaubt er dir bestimmt. Und wenn er es glaubt, dann glaubt Brian es auch." Sie sah mich fragend an.

„Also?"

Ich grinste.

„Ich bin dabei."

*******************************
Ob das so eine Gute Idee ist???

Wie fandet ihr das Kapitel?

Wünsche, Meinungen, Kritik?

Ich hab so keine Lust auf Schule, aber die Ferien sind ja leider vorbei...

Xx luna

driving me fuckin' crazy.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt