34. Kapitel

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Sie so zu sehen schmerzte. Die starken Emotionen schienen ihm bekannt zu sein. Dennoch konnte er sie keinem Ereignis zuordnen. Niko versuchte derweil alles so zu veranlassen dass ein ehemaliger Mitarbeiter der Organisation Mias Arzt sein würde. Michael wollte einfach dass es ihr wieder besser ging. Die Mission schien ihm so fern. Niko hielt ihm einen Zettel vor die Nase. "Ich hab es geschafft.", stand darauf. Anschließend zerknüllte er ihn und steckte das Papier in seine Jackentasche. "Ich möchte einfach dass sie die Augen wieder öffnet." Michael strich ihr sanft die Haare aus dem Gesicht. "Ihr Zustand ist stabil.", beruhigte Niko ihn genauso wie die Ärzte. Im Hintergrund versuchte ein ehemaliges Mitglied der Organisation inzwischen einen freien Termin in der Radiologie zu bekommen. Der Chip musste entnommen werden, um seine Daten lesen zu können. Anschließend mussten diese nach den notwendigen Informationen durchsucht werden. Die Kapazität des benötigten Speichermediums lies sich schwer abschätzen. Niko hatte sich allerdings im Vorraus darum kümmern können eines herbei zu schaffen und ein Programm zu schreiben welches schon vorher ein paar unbednötigte Daten erkennen und löschen konnte. Alles musste sehr schnell gehen. Der Arzt hatte Bedenken seinen Beruf wegen dieser Sache zu verlieren. Doch die Tatsache dass er so seine Erinnerungen jede Nacht verlor spornte auch ihn an. Ein weiteres Risiko bestand darin dass der Chip beim Unfall schaden genommen haben könnte. Bisher konnte es keiner überprüfen und Mia war noch immer bewusstlos. Von außen wirkte sie ruhig aber Michael konnte sehen wie ihre Augenlider zuckten. Es schien kein ruhiger Dämmerzustand zu sein.

Es war als würde sie den Aufprall immer wieder von neuem erleben. Das zerschellen von Metall und die Bilder von zerbrechendem Glas erschienen kamen ihr immer wieder vor Augen. Sie versuchte andere Gedanken zu finden doch da waren nur einzelne Momente die sie kurz erfassen konnte. So drehte sich alles im Kreis wie in einem Film den man ständig vor und zurück spulte. Doch auf einmal war alles weg. Zuerst spürte sie ihren Körper nicht mehr und schließlich verschwanden die Bilder. Alles bestand nur noch aus einer großen Leere. Das Einzige was sie wahrnehmen konnte war helles Licht dass durch ihre Lider zu ihr drang. Langsam entspannte sie sich. Nun war auch der Schmerz in ihrem Kopf und ihrer Schläfe verschwunden. Sie war frei.

Michael hielt nun schon den fünften Kaffee aus dem Krankenhausautomaten in seinen Händen. Er hatte Mia alleine mit dem Arzt und zwei weiteren medizinischen Migliedern der Organisation sowie Niko gelassen. Sie waren jetzt schon sehr lange da drin. Zwischendurch hatte er sein Ohr an die Tür gelegt, um zu lauschen was sie darin taten. Doch jedes mal war das Gemisch aus Stimmen und piepsenden Geräten nicht zu deuten gewesen. Auf einmal traten mehrere schwarz gekleidete Männer zu ihm in den Flur. Einer zog einen Ausweis hervor. "Wir sind Regierungsbeauftragte und werden Frau Wegener mitnehmen sobald sie das Zimmer verlässt. Was wissen sie über ihren Zustand?" Michael blickte die Männer schockiert an. "Was wollen sie hier? Mia hatte einen schweren Unfall und muss deshalb operiert werden. Warum sollten sie ihre Genesung gefährden indem sie Frau Wegener mitnehmen?" Die Männer wirkten unbeeindruckt. "Weil wir eine Anweisung dazu erhalten haben. Ohne weitere Diskussion öffnete einer der Männer die Tür. Ein anderer zückte schon wieder seinen Ausweis. Michael stürmte hinterher. Vor ihm lag eine sehr blasse Mia die an einige Geräte angeschlossen war. "Bleiben sie ruhig.", bat der Arzt und hob beschwichtigend die Hände. "Sie können die Patientin mitnehmen sobald sich diese von der Narkose erholt hat. Michael bekam Panik. Es konnte gut sein dass die Regierung wusste von Mias Aktion in der Dokumentationssammlung. Sie wollten sie sicher einsperren oder alle ihre Erinnerungen erneut löschen indem sie ebenfalls den Chip entnahmen. Das konnte er nicht zulassen. "Sie hat nichts getan und ist hatte erst einen Autounfall. Lasst sie gefälligst hier solange bis sie wieder gesund ist.", ging er die Männer laustark an. Einer der Assistenten des Arztes packte ihn am Arm. "Jetzt beruhigen sie sich.", versuchte er ihn zurück zu halten. "Wenn sie medizinische Betreuung braucht dann müssen die Ärzte eben mitkommen.", entschied einer der Regierungsmitarbeiter. "Aber der Verrückte bleibt hier.", warf ein anderer ein und schaute Michael vorwurfsvoll an. "Ihr seit hier die Verrückten. Herzlose Männer die alles tun was Ihnen befohlen wird." Michael hob die Faust und wollte gerade auf den Regierungsmitarbeiter losgehen als die beiden Assistensärzte ihn packte und aus dem Zimmer zogen. Der Arzt drückte auf einen Knopf, um Helfer anzufordern. Diese kamen herbei noch während Michael gegen den Griff der beiden Männer ankämpfte. Er schimpfte sie als Verräter während die Schwestern und Krankenpfleger Mia mitsamt den Geräten aus dem Op-Saal schoben. Jetzt fiel ihm auch auf dass Niko nirgends zu sehen war. Dabei war er die ganze Zeit mit im OP gewesen und nicht an Michael vorbei gekommen. Als die Regierungsmitarbeiter fort waren hörte er auf sich gegen die beiden Männer zu wehren. "Wo ist Niko?", fragte er sie stattdessen. "Wir kennen keinen Niko.", logen sie und führten Michael in den Raum. Sie schlossen die Tür hinter sich. "Alle Flure sind Kameraüberwacht.", bemerkten sie. Anschließend tipoten soe etwas auf einem der verbleibenden Geräte ein. Eine Tür wurde sichtbar und öffnete sich. "Bespreche alles weitere mit Niko.", meinten sie. Dieser kam aus dem kleinen Raum. "Ziemlich eng da drin. Eigentlich werden hier ja auch nur Instrumente aufbewahrt.", meinte er. Michael machte es wütend als er bemerkte wie ruhig Niko war. "Alles erfolgreich.", bemerkte dieser dann auch noch. "Erfolgreich?", fragte Michael sauer. "Sie haben Mia mitgenommen.", setzte er hinzu. "Wir sollten erstmal aus diesem Krankenhaus verschwinden und dann erkläre ich dir den weiteren Plan." Niko lief vorraus und die Männer folgten ihm.

Amnesie - Gestohlene ErinnerungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt