21. Kapitel

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Die Tür war fest verschlossen. Draußen ahnte keiner, was drinnen wirklich vor sich ging. Die Überwachungskameras waren abgedeckt. Die Geräte piepten und zeigten Michael dass alles gut war. Er konnte nicht hinsehen. Ihm reichten schon die Geräusche der Operation. Er hatte ihr gesagt er würde bleiben. So tat er es auch. Die ganze Zeit wurde kein Wort gesprochen. Es waren noch andere Ärzte der Organisation gekommen. Sie hatten sich nach und nach dazu geschlichen. Sie assestierten einander. So war es unauffälliger als wenn gleich die ganze Truppe auf einmal gekommen wäre. Zumindest hofften sie es. Irgendwann kam einer der anderen Ärzte zu Michael. "Wir sind gleich soweit.", meinte er. In diesem Moment klopfte es energisch gegen die Tür. Kurz danach wurde die Klinke gedrückt, in dem Versuch sie zu öffnen. "Ich verlange die Ärzte des Steinbergklinikum zu sprechen.", erklang die Stimme von Doktor Moosberg. Der Arzt und Michael erstarrten. "Ich muss wieder zur Operation. Halte ihn kurz hin und dann müssen wir so schnell wie möglich verschwinden.", meinte der Arzt und verschwand. Mittlerweile hämmerte Herr Moosberg mit einer Faust gegen die Tür. Michael musste sich schnell etwas einfallen lassen, sonst würde womöglich bald das ganze Klinikum auf sie aufmerksam werden. Er öffnete die Tür, trat hindurch und stellte sich schützend davor. Herr Moosberg stand mit verschränkten Armen vor ihm. "Ah Dr. Markus Loorbeck. Schön dass sie hier sind. Besonders da ich eben mit ihnen am Telefon gesprochen habe." Michael blieb die Luft weg. Es war alles aufgeflogen. Sie hätten besser planen müssen. Michael öffnete die Tür und zog den Arzt hinein. Dort presste er ihn gegen die Wand. "Sie sind jetzt still.", befahl er und erkannte dabei seine eigene Stimme nicht. Herr Moosberg war einen kurzen Moment zu perplex um zu reagieren. Doch dann wollte er nach seinen Kollegen rufen und stemmte sich gegen Michael. Doch dieser hatte die Arme des Arztes hinter dessen Rücken gekreuzt und hielt sie mit einer Hand fest. Gleichzeitig presste er sich gegen ihn und drückte nun die freie Hand auf den Mund des Arztes.
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uf einmal kam von der Seite einer der Ärzte heran. Er stach mit einer Spritze in den Arm von Dr. Moosberg und entleerte sie. Nun musste Michael nur noch ein paar Momente durchhalten bis der Widerstand des Arztes fiel. Der Mann glitt unter seiner Führung zu Boden und wurde an der Wand angelehnt. "Er wird nun eine Weile schlafen aber wir müssen jetzt trotzdem schnell verschwinden.", erklärte der Arzt der Organisation. Da hörten sie auch schon aufgeregte Stimmen im Gang. "Bringe Mia hier raus und wir versuchen sie zu beruhigen.", meinte er zu Michael. Dieser zögerte keine Sekunde und rannte zu Mia herüber. Einen Moment war er geschockt bei ihrem Anblick. Sie hatte einen frisch vernähten Schnitt an der Schläfe und stand noch vollkommen unter Narkose. Behutsam nahm er sie hoch. Die Tür wurde geöffnet und er rannte hindurch. Immer den Gang entlang. Sie waren vor der Operation alle Ausgänge und die dazugehörigen Wege durchgegangen. Die Theorie war so plausibel gewesen. Doch die Praxis hatte einen ganz anderen Eindruck.

Schockierte Krankenschwestern und Pfleger wichen aus als Michael an ihnen vorbei stürmte. Er nahm die Treppen und willte gerade um eine Ecke biegen, als sich ihm zwei Ärzte in den Weg stellten. Er wollte gleich umkehren doch sie hielten ihn fest. Michael versuchte sich aus ihrem Griff zu winden. Einer der Männer hatte Mia gepackt und wollte sie aus seinen Armen zerren. Dabei stolperte beide zur Seite und Mia prallte mit der frischen Wunde gegen die Wand. Langsam begann Blut aus dem Schnitt zu laufen. Alle drei hielten still vor Schreck. Der Mann ließ Mia los und Michael drückte sie an sich. Er nutzte ihren Schreck und rannte an ihnen vorbei. Doch sie folgten ihm. Einer öffnete die nächst gelegene Tür, am Ende der Treppe. Die beiden hatten Michael eingeholt und zogen ihn in den Raum. Er versuchte nach ihnen zu treten. Die Männer hielten ihn fest. "Wir wollen ihr nur helfen. Euch helfen.", sagte einer von ihnen. Sie befanden sich in einer Art Behandlungsraum. Wieder versuchte einer der beiden ihm Mia abzunehmen. "Ich glaube euch kein Wort." Michael schaute besorgt auf das Blut welches an Mias Schläfe hinunter lief. "Wenn ihr helfen wollt dann versorgt die Wunde während ich sie halte.", wies er sie an. Im Flur waren Rufe zu hören. "Und zwar schnell. Bitte.", fügte er hinzu. Einer von ihnen nickte und holte etwas aus einem Schrank. Er wischte das Blut ab und reinigte die Wunde. Anschließend verschloss er sie durch mehrere Pflaster Strips. Michael wurden die Arme langsam etwas schwer. Er biss dennoch die Zähne zusammen und hielt Mia weiter fest. "Was auch immer ihr vorhabt. Bitte verratet nicht, dass wir euch geholfen haben." Michael schüttelte mit dem Kopf. "Ich kenne nichtmal Ihre Namen." Die beiden rollten eine Liege heran. "Leg sie darauf und flieht damit.", sagte einer von ihnen. "Warum helft ihr mir?", meinte Michael verwundert aber legte Mia dennoch ab. Sie zuckten die Schultern. "Du wirkst nicht, wie einer der einfach Jemand entführt. Außerdem mögen wir Doktor Michaelis. Er hat uns angelernt." Der Neurologe der Organisation hatte sie also angelernt. Die beiden öffneten ihm die Tür und er fuhr Mia hinaus. Durch die Vorbereitung fand er schnell den Notausgang. Dort warteten bereits mehrere Wagen. Michae nahm Mia behutsam von det Liege und stieg in einen von ihnen. Sie blieb die ganze Fahrt über bewusstlos. Zumindest wurden sie nicht verfolgt obwohl ihnen ein Polizei Auto mit Sirene entgegen kam. Es blieb nur zu hoffen, dass es die anderen ebenfalls raus geschafft hatten. In diesem Moment war es einfach erstmal wichtig gewesen Mia zu retten. Wenn sie gefunden worden wäre, hätte es große Folgen gehabt. Sie trug das Forschungsergebnis in sich und sie hätten es ihr sicher nicht gelassen. Michaels Herz schlug immer noch wie wild. Er konnte sich nicht beruhigen und schaute ständig nach hinten, um sicher zu gehen dass sie niemand verfolgte. Zwischendurch kontrollierte er, so gut es ihm eben möglich war, ob es Mia gut ging. Er fühlte ihren Puls und achtete auf ihre Atmung. Alles war in Ordnung. Sie atmete ruhig und ihr Herz schlug langsam aber stetig. Michael war gespannt darauf, wie es sein würde wenn sie wach war. Ob alles funktionierte und sie sich wirklich erinnern konnte. Gleichzeitig fühlte er Angst, hatte Horror Szenarien in seinem Kopf, was alles schief gehen könnte. Er schüttelte den Kopf. Es galt positiv zu denken. Sie hatten viel Arbeit in die Forschung gesteckt und Mia war eine starke Frau. Da musste einfach alles gut gehen.

Amnesie - Gestohlene ErinnerungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt