Der Zug tuckert langsam aus dem Bahnhof heraus in den letzten Augusttag diesen Jahres. August...Carina ist vor 6 Tagen 34 geworden. Daran denke ich, während die Sonne durch das Fenster in mein Gesicht scheint. Ich sitze alleine, hänge meinen Gedanken nach, vereinzelte Geschäftsleute sitzen mit Laptops im Abteil verstreut.Carinas Geburtstag erinnert mich an ihren 29. Geburtstag, damals war ich in der 12. Klasse.
Naja, es war nicht ihr richtiger Geburtstag gewesen, sie hatte an einem Samstag Geburtstag gehabt, aber der Montag danach.
Ich glaube so sehr körperlich von ihr angezogen wie an diesem Tag war ich selten gewesen, jedenfalls in ihrer direkten Gegenwart.
Es war das eine, von Carina in einer nicht ganz angemessenen Weise zu denken, wenn ich sie nicht direkt vor Augen hatte, es war anders wenn sie vor mir war und meine Gedanken durchdrehten.
An diesem Montag brachte sie einen selbstgebackenen Erdbeerkuchen mit.
Jetzt im Nachhinein frage ich mich, ob sie für jeden ihrer Kurse einen Kuchen gebacken hat.
Sie verteilte die Kuchenstücke nach der Stunde und ich glaube, wir haben ihr auch ein Geburtstagslied auf Französisch gesungen, aber sicher bin ich mir da nicht.
Sie musste auch noch in das Klassenbuch eintragen.
Ich setzte mich auf einen der Tische in der ersten Reihe, Carina saß auf ihrem Stuhl hinter dem Lehrertisch.
Auf einer Serviette hielt ich das Stück Kuchen, sie hatte sich auch eins abgeschnitten.
Wir waren allein.
Die Augustsonne schien warm durch das offene Fenster und erinnerte an die bereits vergangenen Sommerferien.
Langsam aßen wir unsere Kuchenstücke und außer meiner Bemerkung über die Köstlichkeit sprachen wir ausnahmsweise nicht.
Aber Carina trug auch nicht ein, also konnte ich auch nicht weg. Und natürlich bat ich sie nicht darum, sich damit zu beeilen.
Denn diese Stille war nicht angespannt, sondern vollkommen ruhig und geborgen.
Nachdem Carina ihr Stück aufgegessen hatte, stand sie auf und ging zum Waschbecken, um ihre Hände kurz abzuspülen.
Die Tücher zum Abtrocknen waren wie immer leer, also schüttelte sie ihre Hände schwungvoll aus.
Dabei hob sie ihre Arme in einem bestimmten Winkel, sodass ich durch die Öffnung der T-shirt Ärmel ihren BH sehen konnte.
Ich wollte wegsehen, doch ich war wie festgefroren. Es war nur ein winziger Moment.
Der BH war aus mitternachtsblauer Spitze und mit Schnörkelornamenten verziert und mein Puls stieg schlagartig in die Höhe, mir schoss das Blut in die Wangen, in meinen Ohren begann es zu rauschen.
Vor meinem inneren Auge tauchte das Bild von Carina nur in diesem BH auf und ich konnte es einfach nicht zur Seite drängen.
Es war viel greifbarer dadurch, dass sie direkt vor mir stand.
Carina ließ sich wieder auf dem Stuhl nieder und zog betont langsam das Klassenbuch zu sich.
„Ich sollte wohl eintragen, du wartest schon so lange, tut mir Leid", sagte sie, aber es klang keinesfalls entschuldigend, sondern irgendwie flirtend.
Spielte sie mit mir?
Sie beugte sich über das Klassenbuch und trug im Schneckentempo ein.
Um mich von dem Bild der entkleideten Carina abzulenken, starrte ich angestrengt ihre Haare an.
Doch auch das erwies sich nicht als förderlich.
Denn sofort stellte ich mir vor, wie es wäre mit meiner Hand von ihrem Nacken aufwärts zu streichen und die Hochsteckfrisur zu lösen, bevor ich sie für einen innigen Kuss an mich ziehen würde.
Mir entwich fast ein leises Keuchen, also konzentrierte ich meinen Blick auf ihr Gesicht.
Dass dies keine gute Idee war, war offensichtlich. Ich fuhr mit meinen Augen die Rundung ihrer Augenbrauen nach, folgte der Linie ihrer Nase, betrachtete ihre schmalen Lippen, die ich unwillkürlich auf mir spüren wollte.
Selbst ihre Brille - ich stellte mit vor, wie ich sie ihr absetzten würde, damit ich Carina besser küssen könnte.
Mittlerweile musste ich mir auf die Lippe beißen, damit ich nicht unkontrolliert aufstöhnte.
Carina war immer noch nicht fertig mit eintragen, scheinheilig kontrollierte sie was sie geschrieben hatte.
Dann schaute sie auf.
„Hat heute jemand gefehlt?", fragte sie mich.
Ich beantwortete ihre Frage und sie wandte sich wieder dem Eintragen zu, während mein Blick an ihr hinunterglitt und an ihrem Dekolleté hängen blieb.
Sie trug ein gewöhnliches T-shirt, nicht wirklich ausgeschnitten, doch durch ihre nach vorn gebeugte Haltung und meine erhöhte Position, gewährte sie mir tiefe Einblicke.
Ich liebte ihr Muttermal über dem Schlüsselbein abgöttisch und auch die vielen sommersprossenartigen Verfärbungen auf ihrem Dekolleté hatten es mir angetan.
Meine Gedanken entzogen sich erneut meiner Kontrolle und ich stellte mir vor dort entlangzustreichen...
Zum Glück fragte Carina mich wieder irgendwas und zwang mich so, den Gedanken nicht weiter zu verfolgen.
Anschließend schrieb sie weiter und ich richtete meinen Blick auf ihre Hände, einfach damit ich aufhörte, sie in Gedanken zu entkleiden.
Bei ihren Händen konnte ich doch nun wirklich nichts unschickliches mehr denken, dachte ich, doch ich hatte falsch gedacht.
Sofort stellte ich mir vor, wie ihre Hände mich umfassten und näher zogen, wie ich spürte, wie ihre Hände über meinen Körper strichen...
Endlich war Carina mit eintragen fertig und ich erregter als je in meinem Leben zuvor.
Es klingelte zur nächsten Stunde.
Carina hatte die gesamte Pause gebraucht.
„Oh", machte sie und ein erschrockener und schuldbewusster Ausdruck schlich sich auf ihr Gesicht.
Ehrlich besorgt sagte sie: „Jetzt hattest du gar keine Pause"
Ich lächelte verschmitzt.
„Das macht doch nichts, Frau Abke"
Ich griff mir das Klassenbuch und ließ sie hinter mir herstarren, während ich aus dem Raum ging.Die bloße Erinnerung an dieses Ereignis lässt mich lächeln und ich erröte, heute genauso wie damals.
Wie unschuldig ich doch war.
Nicht, dass sich da viel verändert hat, aber naja ich bin auch nicht mehr 17.
Ich freue mich auf Carina, ich freue mich wie ein kleines Kind, auf ein großes Schokoladeneis.
Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass die Fahrzeit nach Köln kaum noch eine Stunde beträgt.
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You were my first love [lehrerinxschülerin]
Teen FictionAva ist 22, lebt in Paris, ist glücklich verlobt - ihr Leben könnte gerade nicht besser sein. Wären da nicht die Erinnerungen, die sie heimsuchen, Gedanken, die sie unterdrückt. Gedanken an ihre erste große Liebe, die sie auch nach Jahren noch nich...