Kapitel 11

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Harry POV

Ich hatte Angst vor der Stunde am nächsten Tag. Ich wollte nicht, dass Percy noch mehr schaden anrichtete, aber auf der anderen Seite hatten es sich meine Schüler selber zuzuschreiben.

Hätten mir Piper oder Percy doch nur erzählt, dass sie von den anderen angegangen worden sind. Ich verstand, dass die beiden dies nicht taten, damit wir keinen falschen Eindruck erhielten was unsere Lehrlinge anging, aber sie wurden nun so oder so bestraft.

Völlig in meinen Gedanken versunken merkte ich nicht, dass der erste Schüler in den Raum trat. Ich blickte auf und sah Percy und etwas war seltsam. Seine Augen waren blutunterlaufen, als ob er die ganze Nacht geweint hätte, doch seine meergrünen Augen waren anders. Es sah so aus, als ob er mit seinen Geistern der Vergangenheit Frieden gemacht hätte.

So....ausgeglichen hatte ich ihn noch nie erlebt. Ich hätte ihn am liebsten gefragt, aber ich wollte nichts negatives wieder aufwirbeln. Dann kam Piper in den Raum.

Sie sah Percy mit zusammengekniffenen Augen an, als ob sie etwas spüren würde. Doch als sie ihm in die Augen sah wich sie kurz zurück. Sie wusste also auch nicht was mit Percy los war. Interessant. Wahrscheinlich würde Hermine nachher mit ihm sprechen müssen. Die beiden standen sich ungewöhnlich nahe. Vielleicht war da sogar mehr.

Bei Piper und mir war das anders. Also Sie war natürlich hübsch, Klever, mutig, hatte eine tolle Persönlichkeit und verhielt sich immer richtig, aber mehr als Freundschaft war da auch nicht.

Zumindestens sagte ich mir das so.

Dann kamen die restlichen Schüler und alle machten einen großen Bogen um Percy und Piper. Sie gingen sogar so weit, dass sie sich auf den Boden setzten, um nicht in der Nähe der beiden sitzen zu müssen.

Das ging doch zu weit
"Keiner von euch setzt sich auf den Boden. Ihr habt eine Minute euch einen ganz normalen platz zu suchen. Tut ihr dies nicht ziehe ich bei jedem 20 Punkte ab. Also: los gehts."

Die meisten schienen die Punkte abzug egal zu sein, weswegen ich noch etwas draufsetzten musste.
"Außerdem bekommt ihr drei Wochen lang Nachsitzen bei Professor McGonagall, jeden abend."

Dies bewegte sie dann endlich sich wie normale Menschen hinzusetzen.
Doch Percys Gesichtsausdruck hatte sich nicht verändert. Weiterhin sah ich diese pure Zufriedenheit.

Piper war noch immer misstrauisch, aber mir konnte es recht sein, denn ich konnte meinen Unterricht ohne Probleme anfangen und durchziehen.

Am Ende ging alles ohne Probleme von Statten und alle Schüler gingen ohne zu Knurren.
Percy und Piper bat ich kurz noch dazubleiben, aber anscheinend hörte Percy es nicht und er ging aus dem Raum.

Piper sah ihn Kopf schüttelnd hinterher, aber ich war schon etwas sauer. Immerhin war ich ein Lehrer hier.

"So habe ich percy nicht mehr erlebt seit Annabeth noch lebte."
Diese Aussage überraschte mich
"Wie war Percy denn vor du weißt schon."

Piper überlegte
"Mutig und stark war er schon immer. Doch seit Annabeths tod ist er nichtmehr so entspannt, nicht mehr so zu scherzen aufgelegt. Früher war er der liebling im Camp. Er war ein Vorbild für die Jungen, ein Freund für unsere Generarion und ein Schimmer Hoffnung für die Älteren. Wenn er so viel schlimmes überleben kann, dann können wir das auch.

Selbst jene die ihn nicht sonderlich gemocht haben wie die Kinder des Ares, Clarisse, respektierten ihn und folgten ihm. Gleichzeitig war er immer bescheiden und selbstlos. Das perfekte Vorbild. Ich bin froh, dass er mein Freund und Bruder ist."

Ich war, ohne es zu wollen, etwas neidisch.
Mich hatte man mal bewundert wegen etwas, woran ich keinen Anteil hatte. Nach dem Tod Voldemorts blieb eigentlich alles still. Jeder erwartete, dass ich Gewinne.

Bei percy war das anders. Er schaffte das Unmögliche und wurde geliebt.
"Wie war seine Familie?"
"Seine Mutter, Sally, ist die beste Person der Welt. Sie ist fürsorglich und weiß einfach was gesagt werden muss. Dann bäckt sie auch noch so herrlich leckere blaue Cookies.

Seinen ersten Stiefvater habe ich nicht kennen gelernt, aber ich habe von Gabe Ugliano gehört. Er hat Percy misshandelt. Sein neuer Stiefvater, Paul, ist ein sehr guter Mann."

Ich konnte den Schmerz etwas nachfühlen immer misshandelt zu werden, auch wenn es bei mir mehr psychisch als physisch war.

Dann redeten wir etwas über uns. Ich erzählte ihr meine Geschichte und sie die ihre. Es war ein schönes Gespräch. Endlich konnte ich mal jemanden meine Version der Dinge erzählen, ohne große Ausschmückung.

Gerade als sie gehen wollte fiel mir meine ursprüngliche Frage ein
"Was glaubst du, warum Percy so glücklich ist?"

Piper drehte sich noch einmal zu mir um
"Es gibt nur eine Erkläung. Er muss Annabeth gesehen haben. Nur so kann er sie Geister der Vergangenheit besiegt haben."

Damit ging sie und ich blieb genau so ratlos zurück wie vorher auch.

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Piper POV

Ich suchte Percy. Ich musste wissen was jetzt passiert war. Niemand kann seine Trauer in einer Nacht verarbeiten. Ich suchte und suchte und fand ihn am See. Er saß am Bootssteg und hatte seine Füße ins Wasser getaucht.

Ich setzte mich neben ihn und wartete. Doch ausgerechnet er brach die Stille nicht. Deswegen brach ich das Schweigen. Ich konnte nicht fassen, dass Percy eine größere Geduld als ich bewiesen hatte.

"Man Percy, was ist denn los? Hör auf alle auf die Folter zu spannen."
Er sah mich ernst an
"Alles begann gestern, nachdem ich auf mein Zimmer gegangen bin. Ich wollte eigentlich schlafen, aber plötzlich hörte ich stimmen. Sie waren verzerrt und trotzdem bekannt.
Ich folgte den Stimmen in den Wald hinein."

Er brach einfach so ab, aber ich hatte das Gefühl, dass er dies absichtlich tat, nur um mich auf die Folter zu spannen
"Man Percy, jetzt rück schon endlich raus mit der Sprache. Du musst etwas gesehen haben. Etwas, was dich geheilt hat. Jetzt komm schon." Quengelte ich.

Percy lachte und mein vernichtender Blick ließ ihn nicht verstummen.
Schließlich beruhigte er sich weit genug um wieder mit mir zu reden
"Versprichst du mir, dass du das geheim halten wirst?"

Ich nickte.
"Also, im Wald..."

Cliffhanger nr 2. Bis zum nächsten mal
Fkrswyrg

Percy Jackson: Die letzte ZufluchtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt