Kapitel 13

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Hermine:

Die nächsten Tage waren für mich super komisch. Percy hatte mich geküsst und ich ging ihm ständig aus dem Weg, weil ich nicht wusste, wie ich reagieren sollte.

Es hatte mich halt völlig unerwartet getroffen. Dann war da noch, dass ich Probleme hatte Emotionen zu zeigen. Außer Harry, Arschgeige Ron und zwei drei weiteren hatte ich nie wirklich Freunde gehabt.

Und mein letzter Freund hatte mich nach Strich und Faden nur benutzt. Da war die Angst, dass ich wieder nur benutzt werden würde. Zwar traute ich Percy dies nicht zu, Ron traute ich es aber auch nicht zu.

In den Einzelstunden mit Piper und ihm versuchte ich ihn so gut es ging zu ignorieren und ihn nicht anzusehen. Was ich allerdings bemerkte war, dass Percy trauriger wirkte.

Nach einer Stunde verschwand er sehr schnell, aber Piper blieb zurück und sah mich mörderisch an. Sie zog ihr Messer und kam auf mich zu
"Was hast du mit Percy gemacht?" Fragte sie mit einer mörderischen Stimme und mir lief es eiskalt den Rücken runter.

"Gar nichts. Ich schwöre." Verteidigte ich mich. Mittlerweile hatte das Messer den Weg zu meinem Hals gefunden. Hätte ich es gekonnt, ich hätte einmal tief geschluckt, wenn ich es gekonnt.

"Erzähl mir nichts. Seit du mit Percy in der Bibliothek geredet hast ist er immer trauriger geworden. Also. Was. Ist. Passiert?"

Sie wusste, dass ich mit Percy geredet hatte. Anscheinend war sie aber nicht bis zum Ende geblieben
"Also wir haben geredet und dann hat er mich am Ende kurz geküsst."

Piper Augen weiteten sich
"Was hast du geantwort?"
"Ähh, nichts?"
Die keuchte schockiert auf
"Deshalb ist er so traurig. Wieso hast du ihm nichts gesagt?!"

Ich erzählte ihr meine Bedenken. Sie hörte sich alles an, auch wenn sie innerlich zu brodeln schien
"Und deshalb hast du ihm nichts erzählt? Du hast den vielleicht besten Freund aller zeiten abgewiesen, weil du angst hast er könnte dich verletzten. Percy ist der loyalste Mensch den ich kenne. Er fiel für annabeth in die Hölle. Freiwillig. Nur um sie nicht alleine zu lassen."

Ich schluckte wieder
"Ja, aber ich möchte nicht als Annabeth ersatz dienen, sondern als ich. Ich möchte, dass er mich meinetwegen liebt und nicht weil ich Annabeth ähnel."

Ihre Antwort war eine schallende Ohrfeige, die sicherlich das ganze Schloss hörte.
Entsetzt legte ich meine Hand auf die Wange.

"Ich bin eine Tochter der Liebesgöttin. Ich spüre es wenn ich wahre liebe vor mir sehe. Percy liebt dich. Zum teil auch weil du Annabeth ähnelst. Aber neben dem Mut und eurer Klugheit habt ihr nicht mehr viel gemeinsam. Du gehst jetzt zu Percy und sagst ihm wie du fühlst. Ich spüre dass du ihn magst. Aber egal wie du dich entscheidest, du wirst es jetzt tun.

Sollte ich dich nachher finden ohne dass du deine Aufgabe erfüllt hast, dann schützt dich kein Zauber vor meinen Messer."

Ich nickte
"Er ist jetzt auf seinem Zimmer. Und nun geh."
Ich nickte eilig und überlegt auf dem Weg zu seinem Zimmer wie ich antworten sollte.

Ich war noch ganz in meiner inneren Diskusion, da stand ich auch schon vor seiner Tür. Etwas unsicher klopfte ich an ohne die Antwort zu wissen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnete sich die Tür und Percy kam zum Vorschein. Er sah müde aus und tiefe Augenringe zeichneten sich unter seinen Augen ab. Da war mir aber sehr viel entgangen.

"Hermine? Wad ist denn? Kann man mit mir jetzt doch wieder reden?" Fragte er mit einem etwas unfreundlichen Unterton, aber ich konnte es verstehen.

"Percy bitte. Ich möchte mit dir reden."
Er grummelte etwas unverständliches auf griechisch, ließ mich aber eintreten.

Sein Zimmer sah eigentlich ganz ordentlich auf. Nur vereinzelt lag etwas auf dem Boden.
"Also, worüber mochtest du denn reden?" Seine Stimme holte mich in die Realität zurück.

Ich holte tief Luft
"Ich möchte mich bei dir entschuldigen. Ocj möchte mich dafür entschuldigen, dass ich nicht geantwortet habe."

Noch bevor ich weiterkam lachte Percy humorlos
"Das nicht antworten habe ich als eine Antwort gedeutet. Du kannst dir vorstellen welche."

Obwohl er es zu verbergen versuchte hörte ich die Trauer und das Bedauern
"Nein Percy, so war das nicht gemeint. Ich musste mir erst selbst darüber klar werden, ob ich dich mehr mag oder nicht. Bitte versuch zu verstehen, dass mein letzter Freund mich nur benutzt hat."

Er sah mich forschend an und instinktiv fragte ich mich, wie viele Geheimnisse er wohl so schon erfahren hatte. Doch er schwieg zu alledem was ich als Zeichen auffasste, dass ich weiter reden sollte.

"Außerdem hatte ich Angst, dass ich nur ein Annabeth ersatz wäre."
Jetzt wurden seine wunderschönen meergrünen Augen sanfter
"Du bist kein Annabeth ersatz. Ihr ähnelt euch zwar, aber gleichzeitig seid ihr auch so verschieden."

Ich lächelte
"Ja, das habe ich jetzt auch bemerkt. Ich hoffe, dass du mir noch einmal eine Chance geben kannst." Jetzt konnte ich nur noch Daumen drücken.

Er trat nun vor mich
"Das du mir nicht geantwortet hast hat mir wehgetan. Ich bin ebenfalls ein Risiko eingegangen. Ich habe meine Gefühle quasi in deine Hände gelegt."

Jetzt war der Punkt gekommen, an dem ich keine Hoffnung mehr hatte.
"Aber gefühle wären keine Gefühle, wenn sie rational wären. Ich kann sie nicht ändern. Und meine Gefühle haben sich nicht verändert."

Jetzt sah ich ihm wieder in die Augen und in mir stieg Hoffnung auf
"Ich bin bereit es zu versuchen, du auch?" Fragte er mich und hielt mir die Hände hin.

Ohne zu zögern nahm ich sie und dann küssten wir uns zum zweiten Male. Dieses Mal war es aber besser als beim letzten mal. Dieses mal war ich mir sicher was meine Gefühle betraf.

Doch da war nich etwas anderes. Der Kuss war besser als jeder den ich mit Ronald hatte. Hier fühlte es sich....richtiger an. So als würde die Person es auch tatsächlich so meinen. So als hätte ich vor mir eine Person, die tatsächlich mit mir zusammenleben wollte.

Eine Person, der man sich anvertrauen konnte. Und ich hatte dieses mal das Gefühl, dass Percy der richtige ist und ich sein Vertrauen nicht noch einmal missbrauchen würde.

Percy Jackson: Die letzte ZufluchtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt