2. 12.

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"Also Jungs, was haltet ihr davon, wenn wir uns heute Abend mal wieder rauschleichen, feiern gehen und natürlich Weiber aufreißen?", fragt Nick und klingt dabei völlig begeistert von dieser Idee.
"Ich wusste ja schon immer, dass du bescheuert bist, aber das ist eine selten dämliche Idee. Wir sind in einem Kriegsgebiet, deswegen waren wir so lang nicht mehr feiern. Das geht hier nunmal nicht. Auch wenn das echt verlockend klingen würde."

"Na dann holen wir die Party eben zu uns. Soweit ich weiß hat der Supermarkt eine Stadt weiter noch offen und heiße Schnitten haben wir hier auch", erklärt Nick und blickt zu Stella, einer schlanken Blondine mit Kurven, mit der er seit längerem etwas am laufen hat, wärend er sich genüsslich über die Lippen leckt.
Lachend schüttel ich den Kopf, aber werde dann wieder ernst.
"Ohne mich Jungs. Ich bin nicht so in der Stimmung zum feiern."
Mit diesen Worten stehe ich auf und verlasse den Speisesaal, da ich eh bereits aufgegessen habe.

Zwei Stunden später stehen die Jungs vor meiner Tür und versuchen mich zu überreden doch zu ihrer Party zu kommen. Sie haben wohl die Erlaubnis des Corporals eine Art Feier anlässlich Weihnachten zu veranstalten, da die meisten Soldaten morgen früh fliegen. Allerdings ist meine Laune im Keller, weil ich nicht nach Hause darf und ich würde eh nur am Rand rumstehen und in Gedanken bei Lina auf den Boden starren, weshalb ich ablehne und sie fortschicke.

Schlecht gelaunt ziehe ich mir meine Trainingssachen an und gehe in den Trainingsraum, um ein paar Waffenübungen zu machen, aber hauptsächlich um mich abzureagieren.
Der Corporal hat sowohl eine Frau,als auch Kinder, also wieso kann er mich nicht verstehen?
Er selbst fliegt alle ein bis zwei Monate zu seiner Familie und ich darf nichtmal jetzt?  
Nichtmal nachdem ich acht Monate in dieser Hölle gekämpft und einen ganzen Trupp geleitet habe.
Wütend schieße ich auf die Pappfiguren, allerdings bin ich so unkonzentriert, dass ich kaum treffe. Ich wäre im Ernstfall eh unbrauchbar, da ich eben nicht treffe. Meine Gedanken sind bei meiner Familie und bei meiner wunderschönen Freundin.

Ich wechsle den Trainingsraum und erblicke Damian, welcher auf einen Boxsack einprügelt, er schien wohl den selben Plan wie ich gehabt zu haben.
Langsam gehe ich auf ihn zu, stelle mich hinter den Boxsack, halte diesen fest und sehe ihn an.
"Hey Kumpel"
"Hallo Jonathan, lass mich raten du darfst auch nicht Nachhause?"
Knapp nicke ich und presse meine Lippen aufeinander.
"Anscheinend haben alle Sergeants diese Nachricht bekommen. Wir hatten alle schon gepackt und dann kam der Corporal und wir durften wieder auspacken. Ich traue es mir gar nicht das meiner Frau zu sagen, sie hat sich so gefreut, außerdem soll unser Baby laut Geburtstermin zwischen den Feiertagen kommen. Ich wollte unbedingt dabei sein, aber nein, dieser scheiß Job muss mir einen Strich durch die Rechnung machen."
"Scheiße", brumme ich, aber wende mich dann wieder entschlossen zu ihm.
"Ich werde dafür sorgen, dass du zu deiner Frau kommst. Ich gehe zum Corporal."

Verbissen stampfe ich aus dem Zimmer direkt in das Büro des Corporals.

"Jonathan was willst du hier, wieso klopfst du nicht?!"
"Weil es nicht warten kann. Was soll das?! Alle Sergeants müssen also hier bleiben. Verdammt wir haben alle eine Familie. Damians Frau bekommt jetzt ihr Kind ohne ihn! Was bitte planen sie weswegen wir nicht gehen dürfen? Das Lager ist geheim und wird wohl kaum angegriffen werden und einen Angriff auf die gegnerische Base werden sie über Weihnachten ganz bestimmt auch nicht durchführen, also wieso gönnen Sie uns keine Ruhe!?", schnell habe ich mich in Rage geredet und tippe mit meinem Finger bedrohlich auf die Brust des Corporals.
"Sergeant Dearing, sie haben hier einen Vertrag unterschrieben und mir zu gehorchen. Ich hoffe das ist ihnen klar. Ich verstehe das sie sauer sind, aber kein Sergeant hat diesen Posten unverdient. Ihr seid die besten Kämpfer und werdet hier immer gebraucht."
"Denken sie echt wir werden so gut bleiben wenn wir uns nicht konzentrieren können vor lauter heimweh?"
"Sie haben ja Recht und an ihrer Stelle wäre ich auch sauer, aber ich kann sie nicht 2 Wochen weglassen."
"Dann eben nur eine, aber ich bitte sie...", pure Verzweiflung macht sich in mir breit.
"Gut, eine Woche. Sie sprechen sich aber mit den anderen ab, sodass immer mindestens ein Sergeant da ist."
Überglücklich umarme ich ihn, aber löse mich schnell wieder. Grinsend rufe ich alle Sergeants zusammen und verkünde die guten Neuigkeiten.

Das war das Kapitel für heute, ich hoffe es gefällt euch. ♡

Bombs of Christmas ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt