ALL I WANT

82|das Spiel des Lebens

„Das beruhigt mich aber!", scherzte ich und sah ihr wütend hinterher,„Anstatt zu sagen du wirst gar nichts trinken kommst du so an." Sie stellte sich zu ihren Eltern, die mit Kenans Eltern sprachen.
Sie alle unterhielten sich freudig und es machte mich, auch wenn ich es nicht einsehen wollte, eifersüchtig!
Es machte mich eifersüchtig, dass sie sich mit seinen Eltern verstand und ich nicht.

~

Kenan zog mich mit sich und wir stellten uns zu Serdar und Ella.
Serdar war ebenfalls in schwarz gekleidet und sah sofort zu uns. Er lächelte und Ella folgte seinem Blick.

„Ich trinke auch nicht versprochen.", sprach Kenan und legte seine freie Hand auf den Stehtisch,„Ich hatte ein Sekt und das wars. Jetzt nur noch Wasser meine Hübsche." Er drückte mir einen Kuss auf die Wange und ich sah flüchtig zu ihm.

„Dankeschön mein Hübscher.", neckte ich ihn und er zog mich näher an sich.
Wir sahen zu den Beiden und sie sahen uns amüsiert an.

„Bah Verliebte.", lachte Serdar und grinste uns beide an. Kenan zog eine Grimasse.

„Eifersüchtig?", fragte er belustigt und Serdar lachte auf.
Ella konzentrierte sich auf ihr rosafarbenes Kleid und strich ihr Tüll glatt.
Ich sah zu den beiden Männern, die brüderlich miteinander umgingen.

„Aber wie!", scherzte Serdar und nahm einen großen Schluck von seinem Sekt.
Kenan nickte zufrieden.

„Solltest du auch.", ließ er ihn bei dieser Aussage stehen,„Schließlich ist sie die Beste und du wirst keine finden die besser als sie ist." Serdar sah ihn herausfordernd an und streckte seine Hand hin.

„Fünfzig Mäuse, dass ich eine Frau finde, die dir die Füße küsst.", stellte er eine Wette auf und Kenan sah ihn überlegend an.
Ich zog eine Augenbraue hoch.

„Abgemacht.", ging Kenan drauf ein und schlug bei ihm ein. Empört sah ich ihn an.
War er gerade ernsthaft eine Wette neben mir über mich eingegangen?
Ich schlug ihm auf die Brust und er zuckte zusammen.

„Weißt du taub bin ich nicht.", informierte ich ihn,„Pisser." Er zog mich noch näher an sich und seine Lippen streiften meine Wange.

„Es gibt niemand besseres als dich.", hauchte er und sein Atem kitzelte an meiner Wange,„Zumindest nicht für mich." Ich verdrehte meine Augen und lachte kurz auf.

„Du bist so romantisch und dann verkackst du es selbst einfach immer und immer wieder.", ließ ich ihn wissen und er lachte auf. Kenan zuckte mit den Schultern.

„Da kämpft das Arschloch in mir wohl gegen den Romantiker.", sagte er locker und griff nach Ellas Sektglas, doch ich sah ihn mahnend an und er ließ es grinsend wieder los,„Spielverderberin." Ich runzelte die Stirn.

„Ella kommst du mal bitte!", rief Kenans Tante und schon ging Ella.
Ich drückte Kenans Arm von mir und rutschte auf die andere Seite zu Serdar.

„Das ist für dich wohl ein Spiel was?", fragte ich interessiert und er sah mich spitzbübisch an.

„Möglich.", spannte er mich auf die Folter und zwinkerte mir zu,„Aber der Preis bist du." Ich schmunzelte, doch verschränkte mein Arme vor der Brust. „Und ich werde das Spiel gewinnen." Ich konnte mein Lächeln nicht zurückhalten, weshalb ich auf den Boden sah um es zu verstecken.
Vollidiot.

„Bruder komm mal!", ertönte plötzlich Emins Stimme und ich sah auf. Er kam von rechts auf Kenan zu und legte seine Hand auf die Schulter von ihm.
Kenan und Serdar sahen ihn beide misstrauisch an.

„Was ist los?", fragte Serdar. Emin sah flüchtig zu ihm. Sein Blick schien nicht sorgenlos, aber auch nicht als würde gerade die Welt untergehen.
Er winkte ab und sah zu mir. Zwinkerte mir kurz zu was ich mit einem Lächeln deutete.

„Dein Vater will nur mit dir reden.", sprach er es klein und Kenan schnaubte genervt auf,„Fünf Minuten. Der Vermittler aus Bayern ist auch hier." Er sah Kenan zwingend an und zog ihn mit. Emin hatte nichts mit diesen Geschäften am Hut.
Er studierte mit Baran gemeinsam Medizin, was mich staunen ließ, dass er dennoch so involviert in diese Pläne schien und das alles nur, weil sein bester Freund mittendrin steckte.
Kenan sah zu Serdar und mir.

„Bleib bei ihr.", forderte Kenan ihn auf und ging Emin hinterher.
Nun stand ich mit Serdar gemeinsam, in einer Welt, die ich bis vor zwei Stunden nicht kannte, an einem Stehtisch und lauschte der klassischen Musik, die im Hintergrund ganz leise auf der Bühne spielte.
Er nahm noch einen Schluck von seinem Sekt und sah mich nicht an.

So viel war passiert, dass ich die Sache mit Serdar außen vor ließ.
Es war mir teilweise auch unangenehm, denn er war mit Kenan befreundet und das sehr gut und lange.
Ich wollte nicht Grund sein, wenn ihre Freundschaft brach und das, wegen einem beinahe-Kuss.
Es wäre doch totaler Schwachsinn, wenn sie sich wegen so einer kleinen Sache streiten würden.

„Ich wusste gar nicht, dass ihr euch vertragen habt.", fing Serdar nach geschlagenen zehn Minuten eine Konversation an.
Ich sah zu ihm auf, doch er sah immer noch ab mir vorbei.

„Zwei Tage jetzt.", antwortete ich und er nickte. Ich sah wieder von ihm ab durch die Menge an Männern in Anzügen und Frauen in unterschiedlichsten Kleidern.
Emin sagte fünf Minuten!
Jetzt waren es elf.

„Wieso er?", fragte Serdar plötzlich. Ich sah wieder zu ihm und er senkte seinen Blick langsam zu mir. Ich sah ihn irritiert an.

„W-Wie meinst du das?", fragte ich mit einer Ahnung, doch wollte es verdrängen.
So eine Unterhaltung wollte ich nicht führen.

„Ich meine.. Du wolltest doch erst mich!", sprach er aufdringlich und drehte sich mit seinem ganzen Körper zu mir,„Kenan hast du gehasst und auf mich standest du! Wieso hat sich das geändert?" Ich sah ihn fassungslos an.
Mein Mund stand mir offen und ich sah in seine grauen Augen, die ich letztes Jahr noch anhimmelte.

Es wird doch noch ein Kapitel Hahahaha
Aber das wars dann auch, hoffentlich
Eine erneute Reise steht an, doch zwischen wem und wie lange und wohin? 😛🚘
Dieses Buch wird glaube ich auch über 100 Kapitel haben. Man.. Ich wollte es ehrlich darunter halten, aber die Ideen hören nicht auf 😂😂