121|Eifersucht und Wut ist keine gute Kombination

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Wütend drückte ich ihm das gegen die Brust. War das ihr scheiß Ernst? Sie traf sich mit diesen Wichser?
Zornig ging ich weiter und trat dabei eine Mülltonne um.

~

Seren hatte eine plausible Erklärung dafür. Das musste sie haben.
Diesen Satz redete ich mir durchgehend ein. Um sie nicht sofort umzubringen, beließ ich es und ging nachhause.
Eigentlich wollte ich mich abregen, aber die Ungewissheit, was sie dort mit ihm gemeinsam machte, brachte mich um!

Wieso sollte sie mich anlügen?
Wütend schlug ich gegen den Boxsack und eilte zur Tür. Ich schlug sie auf und verließ den Sportraum um unter die Dusche zu steigen.
Das heiße Wasser prasselte meinen Rücken runter und ich strich meine Haare aus der Stirn.
Von wo tauchte plötzlich dieser Enes auf?
Wieso zur Hölle war er immer noch in Serens Nähe, wenn er jetzt doch genau wusste, dass sie mir gehörte?
Wütend schlug ich gegen die marmorierte Duschkabine.

Das klappte nicht mit dem selbstständigen Besänftigen.
Nach dem Duschen legte ich mich ins Bett und starrte an die Decke.
Seren würde doch nichts tun, was mich verletzen würde. Oder? Nein. Das würde sie mir nicht antun und jetzt erst recht nicht. Wir hatten uns erst neu vertragen.
Aufgewühlt wälzte ich mich herum und seufzte bedauernd.

Wie armselig ich geworden bin.
Ich lag hier in meinem Bett, bekam kein Auge zu, weil ich angelogen wurde und Angst hatte, sie könnte mich betrügen.
Wann war es nur so gekommen?
Ich war doch derjenige, der die Frauen alleine zurückließ und sich ein Scheiß darum kümmerte was sie dachten. Um diese Uhrzeit streifte ich durch die Klubs und schloss mit meinen Jungs Wetten ab, wer die meisten Mädchen in dieser Nacht vögeln würde.
Ich hatte seit über einem Jahr keinen Sex mehr!

Plötzlich piepte mein Telefon und sofort griff ich danach. Wieso griff ich danach, als hätte ich stundenlang nur darauf gewartet?
Hatte ich das?

»Ich liebe dich. Gute Nacht. -Seren«

Mein Magen verkrampfte sich.
Es machte mich wütend, dass sie mir nicht davon erzählte! Wollte sie es geheim halten? Ich ließ die Nachricht stehen und knallte es auf meine Kommode. Wütend zerrte ich an der Decke und zog sie über meine Schulter.
Es dauerte noch Stunden und tausende Gedanken bis ich letztlich einschlief um nur zwei Stunden später wieder aufzustehen.

Durch die zwei Stunden Schlaf wurde ich nur launischer, was meine Absicht, mich zu beruhigen von der Bühne fegte.
Grimmig ging ich runter in die Küche und griff nach einem Apfel. Koray saß ausgeschlafen auf dem Barhocker und verdrückte ein Brötchen.
Lisa drehte sich vom Herd zu uns und lächelte mich an.

„Guten Morgen Herr Aksoy.", grüßte sie mich, doch ich sah sie bloß genervt an und ging wieder.

„Viel Glück bei deiner Klausur!", rief Koray mir hinterher, weshalb ich sofort stehen blieb. Meine Klausur? Ich sah auf meine Uhr und fixierte meinen Blick auf die kleine Leiste der Ziffer. Fuck!
Wie konnte ich das vergessen? Ich schrieb heute noch eine Klausur!
Panisch fuhr ich mir durch die Haare. Der Tag konnte nicht noch besser werden.

Ich griff nach meinem Autoschlüssel und ging durch den Keller in die Tiefgarage. Während ich auf mein Telefon sah, in der Hoffnung, Seren hätte mir noch eine Nachricht hinterlassen, ging ich an den Autos meiner Eltern vorbei zu meinen.

Mein Auto, welches Seren damals zerkratzte und einschlug lag hier unten repariert, doch ich wollte es nicht mehr fahren.
Der einzige Grund weshalb.. Ich wusste auch nicht. Es war wie eine Art mit etwas abzuschließen. Mich vielleicht von dem früheren Kenan zu verabschieden?
Angespannt sah ich die drei Autos vor mir an.
Es dauerte nicht lange und ich entschied mich für das Rote, das Auffälligste.

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