„Weil du mich hierher gebracht hast.", erläuterte ich meine Dankbarkeit und lächelte ihn an, was er erwiderte und mir einen Kuss auf die Wange gab.
Ich stand mit ihm gemeinsam auf und sprang auf einen festen Stein im Wasser.
Wir redeten und lachten und Kenan musste mich, wie sonst auch, beleidigen, woraufhin ich wütend war und er mir süße Dinge zuflüsterte bis ich ihm verzieh.~
Ich ging umher und sah etwas rotes zwischen dem ganzen Grün leuchten. Sofort näherte ich mich den Beeren, die sich wie eine Schale um einen Kern bildete mit einer Öffnung.
Sofort drehte ich mich zu Kenan, der in das Wasser sah.„Kenan schau mal!", rief ich, doch das Wasser war zu laut, dass er mich nicht hören konnte. Ich drehte mich wieder zu den Beeren und riss einige ab.
Nachdenklich sah ich auf die rote Beere und suchte weiter nach anderen Blüten oder Beeren, doch hier befand sich nichts außer diese roten.
Es war schließlich auch November, was mich wundern ließ, dass diese Beeren noch standen. Es waren auch nicht allzu viele. Vielleicht waren es die letzten.Ohne groß darüber nachzudenken pellte ich die rote Hülle von dem Kern ab und nahm sie in den Mund. Die Frucht war unglaublich süß und teilweise schleimig, doch es war auszuhalten dank dieser Süße.
Ich hatte diese Beeren schon einmal gegessen, als ich klein war. Meine Mutter war kurz davor mich ins Krankenhaus zu fahren aus Angst es könnte giftig sein, doch mein Vater wusste, dass diese Beeren nicht giftig waren.
Dann aßen wir sie gemeinsam, was meine Mutter fast umbrachte.Ich grinste kurz auf und pellte weiter, doch sah betrübt darauf.
Wie konnten wir nur von solchen Tagen zu solchen, wie heute, gelangen?
Ich aß die Frucht und warf noch eine hinterher ohne es abgepellt zu haben.
Obwohl wir uns nicht verstanden vermisste ich sie. Vor allem Baran. Er war nicht einmal zuhause und jetzt war ich weg.
Eine weitere Beere fand den Weg in meinen Mund und noch eine hinterher während ich weiterhin damit beschäftigt war eine andere zu pellen.Bestürzt seufzte ich und warf die abgepellte Beere in meinen Mund um aufzustehen. Ich ging wieder zu Kenan und erzählte ihm von den Beeren, aber der Herr war es nicht gewohnt etwas von der Natur zu essen.
Nach einigen Stunden gingen wir zurück in das Bungalow und ich kochte Kenan alles was er wollte, doch natürlich mit seiner Hilfe.
Schließlich musste er lernen.„Schneid doch die Paprika!", regte ich mich auf, doch er sah hilflos auf die gewaschene Paprika auf dem Schneidebrett.
„Wie denn? In Streifen oder Würfel?", fragte er ratlos. Ich fuhr mir entsetzt über mein Gesicht. Wie konnte man so unfähig sein?
„Würden Streifen jetzt passen?", fragte ich und er schüttelte ganz langsam den Kopf, woraufhin ich nickte,„Dann sind es natürlich Würfel!" Er äffte mich leise nach und ich warf ihm einem bösen Blick zu, dass er sofort verstummte und anfing die Paprika in Würfel zu schneiden.
Ich rieb mir meinen Bauch und atmete schwer aus während ich das Fleisch anbraten ließ.
Mir wurde schlecht.
Vielleicht sollte ich nicht mitessen. Es lag bestimmt an dem Geruch, dabei war es sehr angenehm.Nachdem das Essen fertig war setzten wir uns und aßen auf.
Ich aß langsam und nahm immer ein Schluck Wasser bevor ich weiter aß. Mir wurde übel und ich atmete tief durch. Sofort griff ich nach dem Glas und trank das Wasser leer.
Kenan sah mich skeptisch an.„Alles gut?", fragte er und ich nickte.
„Mir ist nur ein bisschen übel.", erklärte ich und lehnte mich zurück. Mein Blick schweifte auf meinen Teller, den ich bis zur Hälfte leer aß. Langsam sah ich wieder zu Kenan, der mich besorgt ansah.
„Worüber hatten wir gesprochen?", lenkte ich alles wieder auf unser Thema,„Ach stimmt! Ich denke Lara ist nur so wegen dir und Emin. Ihr wart bestimmt totale Arschlöcher und das hat auf sie abgefärbt." Er schluckte und sah mich leblos an.
„Lara ist von Natur aus so wie sie ist. Ich habe gar nichts damit zutun!", redete er sich gut,„Schau dir Ella an. Ich bin seit achtzehn Jahren ihr Cousin und sie ist ein braves, ruhiges Mädchen." Ich nickte ungläubig.
Ella war wirklich so, aber das hatte sicherlich nichts mit ihm zu tun.„Liegt vielleicht daran, weil sie nicht hier gewohnt hatte und deinen Blödsinn nicht miterlebte.", sagte ich und er runzelte die Stirn. Mir fiel wieder etwas ein, was ich Kenan schon so lange fragen sollte, aber nie die Zeit dazu fand.
„Ich habe eine Frage.", sagte ich und er lachte,„Wieso lachst du?" Er legte sein Besteck hin.
„Wieso sagst du mir, dass du etwas fragen willst? Wer tut sowas?", fragte er und ich verdrehte meine Augen,„Na los dann frag mal." Ich lehnte mich vor.
„Wieso heißt Ella auch Aksoy?", fragte ich und seine Mundwinkel sanken,„Also ihre Mutter ist doch deine Tante oder nicht? Wieso trägt sie nicht den Nachnamen von ihrem Vater?" Er trank ein Schluck und sah nachdenklich umher.
„Hatte sie.", erzählte er und sah mich wieder an,„Bis vor zwei Jahren noch, aber ihre Eltern hatten sich getrennt, sie haben beide diesen Nachnamen wieder angenommen und der Bastard, der ihr Vater sein soll hat sie alleine gelassen. Er ist einfach gegangen ohne Ella auch nur irgendetwas zu sagen. Seine Nummer geändert und soweit sie weiß hat er das Land verlassen. Sie hat gar keinen Kontakt mehr zu ihrer Vaterseite." Mit sowas hatte ich wirklich nicht gerechnet. Gerührt sah ich ihn an. Das arme Mädchen. Ich hatte sie auch noch so erniedrigt als sie hierher kam, dabei hatte sie schon Schmerzen.
„Deswegen hat es mich so wütend gemacht, dass du sofort auf sie losgegangen bist ohne irgendetwas zu wissen.", fügte er hinzu und beschämt sah ich zu ihm,„Aber das ist egal. Ella hat dir verziehen und ich sowieso." Ich kratzte mich am Nacken und wusste nicht was ich sagen sollte.
Ich war wirklich ein Monster.Als ich meinen Mund öffnete um etwas zu sagen kam das Gefühl der Übelkeit wieder hoch und ich rannte sofort in den Flur, in das Badezimmer.
Ich lehnte mich über die Toilette und würgte, doch konnte mich nicht übergeben. Angestrengt hielt ich die Klobrille fest und zitterte überall.„Seren? Seren alles gut? Was ist los? Wieso ist dir schlecht?", fragte Kenan panisch und strich meine Haare zurück. Ich würgte erneut, doch konnte mich nicht übergeben.
Langsam lehnte ich mich zurück, gegen die Wand und öffnete meine Augen.„Komm steh auf.", sagte Kenan besorgt und half mir dabei mich an das Waschbecken zu stellen, damit er mein Gesicht waschen konnte. Ich sah schwarze Punkte vor Augen und fühlte mich so schwach, dass ich mich gegen ihn lehnte.
„Ich weiß nicht wieso das passiert.", flüsterte ich wimmernd und er trug mich auf beiden Händen in das Schlafzimmer um mich auf dem Bett abzulegen.
Er strich über meine Haare und legte sich neben mich.„Sollen wir in ein Krankenhaus fahren?", fragte er besorgt und seine Angst war rauszuhören, als auch zu sehen.
Ich schüttelte den Kopf und hielt seine andere Hand fest.„Das vergeht wieder.", flüsterte ich und kuschelte mich an ihn,„Vielleicht nur die Migräne." Ich schloss meine Augen und spürte Kenans Blick auf mir.
„Du hast doch gar keine Migräne.", flüsterte er zurück. Das stimmte.
Ich hatte keine Migräne.Jetzt wissen wir weshalb Ella Aksoy heißt.
Seren geht es nicht so guuuuuut
Wir kommen den 100 Kapitel immer näher Ahhhhh!!
Ich habe was geplant und hoffentlich passt es, dass in 2 Kapitel zu stopfen. Ach was rede ich da.. Wenn ich es will klappt es eh nicht 😂🙄
DU LIEST GERADE
ALL I WANT
Teen Fiction1. Teil: all I hate [ehemals voller Leidenschaft] 2. Teil: all I want [ehemals voller Hoffnung] HIER 3. Teil: all I need [ehemals voller Sehnsucht] 4. Teil: all I love [ehemals voller Liebe] *SEHR SEHR schlau erstmal den 1. Teil zu lesen bevor man h...