106|ein verwirrendes Gespräch

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Das Ziehen am Kragen des Mannes und das Pressen meiner Lippen auf seine.

~

Sobald meine Lippen auf seinen lagen schreckte ich auch sofort zurück.
Gott was tat ich da?
Erschrocken legte ich meine Hand vor den Mund und auch er sah mich verblüfft an.

„Ich weiß jetzt nicht auf was für einem Stand ich bei dir bin.", stellte er klar und ich sah sofort nach links ob Kenan das sah.
Was redete ich da noch?
Kenan schupste mich schon vom Barhocker ging zu dem Mann rum und zog ihn am Kragen auf die Beine. Mein Herz raste und Kenan holte mit seinem Kopf aus und gab ihm eine Kopfnuss.
Ich schreckte hoch und der Mann fiel zurück. Kenan sah mich wütend an und zog mich an der Hand aus dem Klub hinaus.

Wie konnte ich das nur tun?
Schweigend sah ich Kenan an, der mich über den leeren Parkplatz zog.

„Ich werde dich nie auswendig kennen.", knurrte er und ich blieb stehen, das auch er es tat,„Sobald ich denke du wirst Nein sagen, sagst du Ja! Und sobald ich denke du sagst Ja sagst du Nein!" Er drehte sich zu mir um und blieb nur wenige Zentimeter vor mir stehen.

„Bist du jetzt zufrieden?", fragte er zornig,„Du hast diesen Hund geküsst und alles ist gut?" Ich presste meine Lippen aufeinander und ballte Fäuste.

„Wieso tust du mir das an? Jetzt küsst du auch noch dieses Mädchen?", rief ich ihm entgegen. Verwundert sah er mich an und hob seinen Kopf wieder an.

„Was? Ich habe die doch nicht geküsst! Sie hatte anscheinend was im Auge und ich sollte nachsehen! Meine Lippen waren eine Faustbreit von ihr entfernt, aber deine? Zwischen deinen und seinen hätte nicht einmal Luft gepasst! Und das ist gasförmig!", erklärte er sich und sah mich entsetzt an.
Ich starrte ihn an.

Hatte er wirklich nicht?
Bedrückt sah ich auf den Boden. Kenan seufzte und legte seine Hände um meine Schultern.

„Alissa hat mich geküsst, du musst mir glauben.", sagte er und ich sah langsam wieder zu ihm auf,„Du verlangst Ehrlichkeit, Loyalität und Treue von mir. Ich verlange Vertrauen. Ohne Vertrauen wird das nämlich nicht funktionieren." Ich trat ein Schritt zurück, dass seine Hände von meinen Schultern kamen.

„Ich soll deinen Worten glauben anstatt meinen Augen?", hakte ich nach und er nickte. Ich sah empört umher und er zog mich am Kinn, dass ich ihn ansah.

„Vertrau mir und alles wird gut. Glaub mir all das würde besser laufen.", flüsterte er mir zu und nahm wieder eine normale Lautstärke an,„Diese Frau und ich hatten uns nicht geküsst. Alissa hat mich geküsst und das tut mir wirklich leid. Aber du küsst diesen Mann hier bei vollem Bewusstsein. Loyalität Seren! Das wolltest du doch. Dann gib es zurück." Mit mulmigem Gefühl sah ich von ihm ab.

„Aber ich verzeihe dir.", sagte er,„Wir vergessen einfach, dass du einfach jemand anderen küsst und alles ist wieder gut." Ich seufzte und sah zu ihm auf.

„Tut mir wirklich leid Kenan ich-..", wollte ich mich für alles was geschah entschuldigen, doch das Zucken seines Mundwinkels ließ mich wieder zur Vernunft kommen.
Was tat ich hier bitte?

Sofort schlug ich seine Hand weg und sah ihn entsetzt an. Der verpasste mir doch eine Gehirnwäsche!

„Warte nein! Ich entschuldige mich nicht! Wir beide sind getrennt, da kann ich machen was ich will! Das mit Alissa ist passiert als wir noch zusammen waren.", merkte ich an. Er nickte mit sarkastischem Ausdruck und erhobener Unterlippe.

„Nein das akzeptiere ich nicht.", sagte er. Ich sah ihn verwirrt an. Was?

„Wie? Was akzeptierst du nicht?", fragte ich nach und er zeigte auf uns.

„Das!", sprach er und ich legte meinen Kopf schief,„Wir sind noch zusammen. Hast du Pech! Sag was du willst, es passiert das was ich will und das ist, dass wir zusammen bleiben und nur zu deiner Info.. Wir sind noch zusammen." Ich sah ihn entsetzt an. War das sein Ernst?

„Ich habe Schluss gemacht.", erklärte ich ihm langsam, doch er schüttelte wie ein kleines Kind den Kopf,„Hä aber wieso bist du nicht sauer? Nein ich check dich nicht!" Er zuckte mit den Schultern.

„Ist wohl eine schlechte Nebenwirkung der Liebe.", meinte er ahnungslos. Ich sah nachdenklich zu ihm hoch.
Er zwinkerte mich spielerisch an und ich verschränkte grinsend die Arme.

„Ich möchte nachdenken Kenan. Du konntest mich einfach ignorieren, weil du nachdenken wolltest. Jetzt sage ich dir, dass ich es will.", erklärte ich und er nickte zufrieden. Dabei breitete er seine Arme aus und sah umher.

„Okay. Aber wir sind noch zusammen stimmt's?", hakte er noch nach und ich nickte verwirrt. Kenan grinste und Erkan tauchte neben mir auf. Er sah uns beide abwechselnd an und schien unsicher bei dem zu sein, was er sagen will.

„Ich fahre sie. Dankeschön dafür, dass du jetzt erst auftauchst.", sagte er in voller Ironie und nahm meine Hand.
Er zog mich wieder mit sich und ich sah nach hinten zu Erkan, der uns verwirrt ansah.
Ich konnte seine Lage verstehen, denn auch ich war es.

Plötzlich fand ich mich in Kenans Auto wieder, welches vor unserer Haustür parkte. Ich schnallte mich ab und wollte aussteigen, doch er legte seine Hand um meine und ich sah wieder zu ihm.
Er öffnete das Handschuhfach und zog eine silberne Kette hinaus.
Meine Kette.

Mit offenem Mund starrte ich sie an. Sie war doch kaputt. Ich hatte sie abgerissen und auf den Boden geworfen. Wie konnte sie dann heile in seiner Hand bleiben?
Ich sah zu ihm auf und er streckte sich zu mir rüber um sie mir um zu binden.

„Ziehst du diese Kette noch einmal aus, erschieße ich dich.", drohte er mir und ich verdrehte meine Augen, doch legte sofort meine Hand um sie als er losließ,„Gute Nacht. Träum von mir." Ich stieg aus und er fuhr davon als ich vor der Haustür stand.
Ehe ich hineinging drehte ich mich nochmal um und sah auf die leere, dunkle Straße.

Was war gerade passiert?

Da wars das auch mit der Trennung.
Das mit Lewis verschiebe ich, denn jetzt macht es wenig Sinn
Wie findet ihr dieses Kapitel und diese "Unterhaltung"? 😂

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