85|kein Feind oder Rivale

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»Und auch das gehört mir«

~

Emin feierte in einem kleinen Kreis.
Die üblichen Leute, ohne Alissa, Gott sei dank, denn sie konnte nicht, und noch einige Männer von der Universität und außerhalb, die ich nicht kannte.
Sie alle waren genau wie Emin und Baran. Vollbärtig und dunkelhaarig. Neben denen wirkte Baran zierlich, obwohl er doch so breit war.

Die Männer taten mir nichts, im Gegenteil, sie waren unglaublich freundlich zu mir, aber ich konnte das Gefühl des Unwohlseins nicht loswerden.
Ihre schmutzigen Witze und die Bierflaschen in ihren Händen ließen sie unglaublich angsteinflößend aussehen.
Zumindest für Alina und mich.
Lara verstand sich prima mit ihnen, sogar so gut, dass sie sich einfach zwischen sie setzen konnte.
Einer der Männer legte spaßeshalber sein Arm um sie woraufhin sie Emin frech die Zunge rausstreckte, der den Mann böse anfunkelte und er sofort sein Arm wegzog und mehrmals wiederholte es seie doch nur Spaß.

Lara versuchte teilweise auch Erkan mit ihnen eifersüchtig zu machen, aber es schien ihn nicht wirklich zu stören, was wirklich schade war.
Sie wollte so dringend seine Aufmerksamkeit auf sich lenken, das tat mir schon fast leid. Erkan und sie würden optisch wirklich perfekt passen. In der Zeit, in der ich ohne Berührungen, neben Kenan saß, malte ich mir sogar ihre Kinder aus.
Blauäugig und hellbraune Haare oder blond und schöne kastanienbraune Augen. Ihre Kinder wären absolut schön egal was es werden würde.

Baran quetschte sich ab und zu zwischen Kenan und mich, und das tat er lachend und sah keinen von uns beiden an, damit wir dachten er würde es nicht mit Absicht tun, aber er tat es.
Alina zog ihn immer wieder weg und setzte sich auch auf seinen Schoß, damit er nicht mehr aufstand und zu uns rannte, aber Erkan zog sie auch ganz schnell wieder weg.
Unsere Beziehungen waren verflucht mit dem große-Brüder-Kodex.
Der Grund weshalb Kenan und ich mit einem zehn Zentimeter Abstand saßen war ganz allein Baran.

Die Unterhaltungen und Trinkspielen, der Männer, hielten bis zwei Uhr morgens an.
Nachdem die Männer alle gingen blieben wir, der übliche Kreis.
Erschöpft kuschelte ich mich an Alina ran, die ihren Kopf auf meinem ablegte.
Es war nicht gesund, dass ich in letzter Zeit so oft wach war, aber nächste Woche wäre auch die Hochzeit von Emins Schwester, Esma.
Dort würden wir bestimmt sehr lange bleiben.
Man, aber ich liebte meinen Schlaf.

„Was machen wir jetzt?", fragte Serdar und nahm einen Schluck von seinem Bier. Emin warf sich neben ihn auf die Couch und atmete erschöpft aus.
Ich sah halb am schlafen in die Runde.
Lara kaute auf ihrer Unterlippe hoch und sah freudig auf als käme ihr eine Idee.

„Wahrheit oder Pflicht!", rief Lara glücklich auf und sah uns alle mit einem breiten Lächeln an.

„Verpiss dich, das sind Kindergartenspiele.", lehnte Kenan sofort ab und sah genervt zu ihr. Lara streckte ihm den Mittelfinger raus und ich setzte mich vernünftig hin und atmete tief durch um wieder Sauerstoff und Adrenalin zu mir zu bekommen.

„Ich mag die Idee.", stimmte ich zu. Kenan sah mich mit halboffenen Augen an.

„Hätte mich gewundert, wenn nicht.", kommentierte er und ich warf ein Kissen nach ihm, welches er sofort auffing. Lara stand auf und rannte in den Flur, zehn Sekunden später mit einer leeren Bierflasche zurück.

„Na los kommt! Setzt euch alle in einem Kreis auf den Boden.", befahl sie uns. Wir taten es und Alina und ich merkten, dass sie das als Chance nutzte um Erkan alles mögliche zu fragen.
Sie setzte sich hin und Erkan ging auf sie zu um sich neben ihr niederzulassen, aber wie aus dem Nichts kam Baran und setzte sich.
Sofort verschwand das breite Lächeln und sie haute ihm auf dem Arm weshalb er auf die Seite schwankte und sie verwirrt ansah.

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