Das Blut fließt an ihm herunter, seine Augen schwarz wie die Nacht und blutgetränkt.
Seine Stimme so rau und gebrochen."Du bist Schuld. Alles wegen dir. Du bist das einzige Monster der Familie. Du bist die Missgeburt. Du bist es nicht wert, dass man sich für dich umbringt und doch bist du der Grund meines Todes. Du hast das alles zu verantworten", er kommt mir gefährlich näher.
Seine dumpfen schweren Schritte hallen in meinem Kopf wieder. Doch bevor er einen weiteren Schritt in meine Richtung wagen kann, ertönt der ohrenbetäubende Knall eines Schusses.
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Erschrocken erwachte ich aus diesem fürchterlichen Traum.
Jedes Mal dasselbe, und doch ist es nie das Gleiche.Die Schweißperlen, die meine Stirn herunterliefen, lassen mich zusammen zucken.
Es ist eiskalt und ich fing leicht an zu zittern, doch es endete in einem unendlichen schlotternStumme Tränen flossen meine geröteten Wangen hinab. Sie sind so stumm, wie die kläglichen Schluchtzer, die meiner trockenen Kehle zu entrinnen versuchten.
Ich richtete mich auf und starrte eine lange Zeit die Wand an und dachte an nichts. Ich genoß die Ruhe, die mich umgab. Weder Mutter ist hier, noch die schmerzhaften Gedanken in meinem Kopf.
Ich stand auf und fiel sofort wieder in mein Bett zurück. Seit gestern machten mir Kreislaufprobleme zu schaffen, also versuchte ich erneut aufzustehen und laufe in die Küche.
Mit einem Glas Traubenzuckerwasser bewaffnet, begab ich mich auf den Flur zurück zu meinem Zimmer.
Ich hielt noch einmal, um die Bilder zu betrachten. Alle von Mutter und ihrer Familie. Kein einziges von meinem Vater oder mir.
Die altbekannte Leere empfing mich, sodass ich mich in mein Zimmer schleppte. Wahllos stand ich vor meinem Kleiderschrank bis ich merkte, dass ich zu spät zur Schule komme.So schnell es ging putzte ich meine Zähne und zog mich an. Hunger hatte ich nicht, den besaß ich schon lange nicht mehr und wenn, dann ignorierte ich ihn. Lediglich alle zwei Tage zwang ich mir ein Brot hinein, um soetwas,wie es gestern passierte, zu vermeiden.
Ich zog meine schwarzen ausgelatschten Converse an und fuhr mit meinem Longboard und mit meiner Tasche bepackt zur Schule.Mit jedem Windhauch fühlte ich mich der Freiheit ein Stückchen näher.
Mit meinem ausgelatschten und löchrigen Schuh, stieß ich mich erneut von dem grauen Asphalt ab, um an Tempo zu gewinnen. Ich wurde immer schneller, als ich bemerkte, wie eine Person hinter mir, versuchte mich aufzuholen.Kurz vor der Schule hole ich noch das letzte bisschen aus mir heraus und bretterte mitten in den Schulhof. Schon möglich, dass dies unüberlegt war, denn mit voller Wucht fuhr ich in die nächstbeste Person, die mir im Weg stand.
Ich prallte von ihr ab und fiel unsanft zu Boden.'Keiner der mich auffängt',
ich lachte über die Ironie dieses Gedankens, da ich sowohl wörtlich, als auch im übertragenen Sinn, nie aufgefangen werde.
Vor mir stand kein geringerer als Yannik, der sich schmerzerfüllt seine zukünftige Beule reibt.
Als er mich sah, hält er mir seine Hand hin, um mir aufzuhelfen.
"Träum weiter Deyle, ich kann das auch alleine."
Wütend schlug ich seine Hand Weg und rappelte mich auf.
Ich registrierte die neugierigen Blicke der Schüler und, dass ich mich mit dieser Aktion mitten zu Gesprächsthema Nummer eins gemacht hatte.
Genau das, was ich von Anfang an vermeiden wollte. Ich bin so dumm, so verflucht dumm.Gerade als ich meinen Spind schließe, nachdem ich mein Longboard darin verstaut hatte, läutete die Schulglocke die erste Stunde ein. Kein Wunder also, dass ich zu spät kam.
Man möge es Glück im Unglück nennen, da die Lehrerin mich nicht anspricht. Sie hatte schon im letzten Jahr aufgegeben, sich mit mir zu Unterhalten.Wir haben Mathematik ein Thema bei dem ich wie eh und je total den Durchblick besaß, was auch die Lehrerin fest stellte und mir ein anerkennendes Nicken zu warf.
Zwei Stunden eines nie endenden Faches ließen mich aufseufzen, doch die ersehnte Cafeteria lässt mein Herz einen kleinen Hüpfer vollziehen.Viele Menschen auf einem Platz, jeder hat seine Art und seine Macken.
Es klingt komisch aber es ist ernsthaft interessant diese Leute zu beobachten. Das braunhaarige Mädchen zum Beispiel schaut sich jedesmal um, bevor sie genüsslich von ihrem Schulbrot abbeißt. Der blauäugige, zwei Reihen neben mir faltet jedesmal eine Serviette und legt diese sich auf den Schoß.Jeder hat komische Angewohnheiten, somit ist jeder einzigartig.
Mit einen lauten klatschen setzten sich zwei mir, zu meinem Leidwesen, bekannten Personen auf die nebenanliegenden Stühle. Sowohl Elli als auch Yannik beäugten mich Mitleid erregend.
"Du isst nicht", stellte der eine von beiden fest, während die andere zustimmend nickte.
"Stimmt ich habe sie noch nie essen sehen", stimmt sie ihm zu. Also nie war ja jetzt wohl übertrieben, ich esse mehr als genug.
"Ähm, ja, das liegt daran, dass ich nie etwas mitnehmen. Ich vergesse mein Essen immer daheim", druckste ich vor mich hin.
Vorsichtig, als habe er Angst vor mir, schob Yannik ein Brot mit Nutella vor mich.
Angewidert betrachte ich es. "Was soll ich damit?" frage ich ihn, wie von allen guten Geistern verlassen, doch Elli billigte meinen Blick mit der simplen Anweisung, dass ich es Essen solle.
Erneut blicke ich das Nutellabrot voller Abscheu an.
"Sie mag keine Schokolade", warf Adrian, der sich hinzu gesellt hatte, ein.Er ließ jedoch seine Worte nicht offen im Raum stehen, sondern schob mir eine einfache Butterbrezel hin.
Damals habe ich diese geliebt, doch heute ist in meinem Bauchraum, statt einen Magen, nur noch ein klaffendes Loch.
Erwartungsvoll schauten mich die drei an, obwohl Adrian es, so gut es ging, versuchte zu verstecken.
Widerwillig nahm ich die Brezel zu Hand und biss hinein.
Allein der Gedanke, dass ich wieder zunehme, machte mir zu schaffen. Ich beachtete die drei nicht weiter und würgte letztendlich auch noch ein weiteres Stück der Brezel hinunter.Was man nicht alles tut, um den Schein zu wahren und was man nicht alles tut, damit der ehemals beste Freund, nicht sieht, wie es einem geht.
Was man nicht alles tut um 'Normal' zu sein.
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Honey Badger
Teen Fiction"Du hast mich verlassen", seine Stimme brach und war kaum mehr ein flüstern. "Du bist gegangen, hast mich allein gelassen. Weisst du wie ich mich gefühlt hatte? Wohl kaum. Es ist nicht immer so wie alles aussieht, Charlie." "Ich weiss sehr wohl, das...