5. Dezember

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"Annie? Wach auf. Atmest du überhaupt noch? Annie?"

"Was?", murmle ich und ziehe mir die Decke über den Kopf, als ich merke, wie Claire sich neben mich auf die weiche Matratze wirft. 

"Nicht wieder einschlafen. Ich bin extra selbst vorbeigekommen um dich zu wecken, damit du nicht wieder im Schlafanzug vor allen anderen stehen musst."

"Und jetzt werde ich den ganzen Tag im Schlafanzug bleiben, nur damit du dich für mich schämst", murre ich und drehe mich zu der, schon angezogenen und frisch geduschten Claire um,  "wie viel Uhr ist es nochmal?" 

"Sieben Uhr, warum?" 

"Weil ich um sieben Uhr noch schlafe", kläre ich sie auf und schmeiße ein Kissen nach ihr. 

"Ich wollte nur nett sein", kommentiert sie meine morgendliche Begeisterung und wirft das Kissen zurück. Dann setzt sie sich auf und zieht mir die Decke weg, "Komm jetzt, ich habe etwas super tolles für heute geplant." 

"Du hast mir gerade nicht ernsthaft die Decke weggezogen. Seit wann bist du meine Mom? Ich stehe auf, wann immer es mir passt und definitiv nicht um sieben Uhr."

"Du willst sicher nicht, dass ich Steve rufe, damit er dich aus dem Bett trägt", grinst Claire und holt tief Luft. 

"Und was hast du dir jetzt für heute überlegt?", grummle ich und schwinge meine Beine über die Bettkante. Dann schnappe ich mir ein Paar meiner Kuschelsocken und ziehe sie mir über meine mittlerweile eiskalten Füße. 

"Wir werden kochen." 

"Du weißt genau, dass ich nicht kochen kann", raune ich Claire zu, während ich mit verschränkten Armen neben ihr in der Eingangshalle stehe und Harry zu grinse, der gerade seine Jacke James übergibt und sich zu uns stellt. 

"Schickes Outfit, kleines Einhorn", begrüßt er mich und gibt mir eine große-Menschen-Umarmung, bei der man als kleiner Mensch komplett in den Armen des anderen versinkt. 

"Sie weigert sich, etwas richtiges anzuziehen", sagt Claire und wirft mir einen bösen Blick zu. 

"Sie hat mich um sieben Uhr geweckt, damit ich mich anziehe." 

"Dann ist das natürlich gerechtfertigt. Und jetzt bleibst du den ganzen Tag so?", grinst Harry und wir beide begrüßen unsere siamesischen Zwillinge Verena und Lorena, die quietschend mein Outfit begutachten. 

"Aber sicher", grinse ich zurück," einfach aus Protest." 

"Dann kannst du ja auch damit einkaufen gehen", mischt sich Claire ein," und Matt könnt ihr direkt mitnehmen." 

Matthew, der gerade durch die Haustür getreten ist sieht verwirrt zu uns rüber und prustet, als er mich in meinem roten Schlafanzug mit Rentieren und Schneeflocken sieht, lachend los. 

"Matt, ihr geht jetzt ein paar Dinge einkaufen. Hier ist die Liste, ich hoffe ihr bekommt noch alles. Seid nett zu einander und nehmt nicht den ganzen Laden auseinander, verstanden? Los jetzt", sagt Claire und drückt Matt die Einkaufsliste in die Hand. 

"Es wird nur einer den Laden auseinandernehmen und das ist die Kleine hier im Schlafanzug. Sie kommt nicht so mit, oder?", kommt es verzweifelt von Matt. 

Ich bücke mich und ziehe grinsend meine schwarzen Moonboots über meine Schlafanzughose. 

"Doch", kommt es noch einmal bissig von Claire, bevor sie durch die Glastür zu den anderen ins Wohnzimmer geht. 

"Ich würde ihr anziehen helfen", kommt es plötzlich von Glenn, der hinter mir in der Haustüre erschienen ist und mir, als ich mich aufrichte, voll auf den Hintern sieht. Sofort weiche ich ein paar Schritte zurück, während Matthew ihn drohend ansieht und Harry nur noch vollkommen verwirrt zwischen uns hin- und hersieht. 

A Christmas Wedding - Adventskalender 2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt