14. Dezember

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"Okay, ja Mama. Ja, nein, natürlich schlaft ihr bei uns, das haben wir doch schon so besprochen", spricht Claire in ihr Handy und rollt grinsend mit den Augen. "Ja Mama, ich freue mich auch schon auf euch. Bis später, ich habe euch lieb." Dann klappt sie ihr Handy zu und dreht sich, die Luft durch die Nase ausatmend, zu uns um.

Ich lächle ihr zu und ziehe das kleine Zöpfchen, dass ich mir heute gemacht habe, wieder fest. Dann überprüfe ich noch einmal mein Make up und checke heute zum gefühlt hundertsten Mal, ob man meine Beule noch sieht. Es sind zwar nicht meine Schwiegereltern, aber Claire meinte, dass Steves Eltern auf alles, also wirklich alles achten und natürlich wollen, dass ihr Sohn die perfekte Hochzeit bekommt, die seinem Standard gerecht wird. Und da gehört nun einmal auch die Trauzeugin der Braut zu. Ich streiche über das langärmelige, dunkelgrüne Etuikleid und sehe auf die schwarzen Tamara Mellon Paramours , die Claire mir beide netterweise geliehen hat, da ich mir sowas wahrscheinlich niemals leisten werden kann.

"Wann kommen deine Eltern, Darling?", fragt Steve und öffnet und schließt den obersten Knopf seines Hemdes zum wiederholten Mal. Claire geht zu ihm und legt ihm beruhigend eine Hand auf den Arm.

"Sie fliegen jetzt gleich los und sind dann in etwa eineinhalb Stunden da. Und jetzt beruhig dich mal. Sie werden dich lieben, genau wie ich dich."

Steve öffnet den Knopf seines Hemdes wieder und wischt sich seine Hände an der Hose ab. Dann nimmt er Claires Hände in seine. "Das ist doch gar nicht das Problem, jeder mag mich." Kurz lache ich auf, drehe mich aber noch einmal dem Spiegel zu, um meinen goldenen Highlighter ein wenig aufzufrischen, den ich passend zu meinen, noch immer goldenen Nägeln, aufgetragen habe. "Mein Problem ist, dass unsere Eltern sich das erste Mal treffen werden. Du weißt, wie meine Eltern sind. Sie werden deinen komische Fragen stellen, die sie in Verlegenheit bringen werden."

Claire entzieht Steve lächelnd ihre Hände und schließt den obersten Knopf wieder. "Meine Eltern bringt so schnell nichts in Verlegenheit, nicht wahr Annie?"

"Definitiv nicht. Du hättest dabei sein sollen, als sie uns mit fünf aufgeklärt haben. Ich sag nur Banane", lache ich und streiche meine Locken wieder nach hinten.

James kommt mit einer blütenweißen Kochschürze aus der Küche und gesellt sich zu uns. "Miss Claire, wann gedenken sie mit den Gästen wieder zurückzukehren."

Claire sieht auf ihre Armbanduhr. "Ich denke, dass wir gegen drei Uhr mit allen wieder zurück sind, oder Steve? Wo ist eigentlich Matthew? Du hast ihm doch Bescheid gesagt, wann wir fahren oder?"

"Ja, ich habe es ihm auch noch zwei Mal geschrieben und in seinen Kalender eingetragen", erwidert Steve und atmet tief durch, bevor er in seine Hosentasche greift um sein iPhone herauszuziehen. Seine Augen weiten sich leicht und er hält Claire und mir den Bildschirm vors Gesicht.

'Kann leider nicht kommen, muss zu einem wichtigen Geschäftsessen, viel Spaß euch trotzdem und bis morgen zum Probeessen'

Claire zuckt die Schultern. " Was soll man machen, ändern können wir es ja nicht. Aber wir müssen jetzt trotzdem los, da deine Schwester und Nick mit den Kindern in einer halben Stunde landen werden, also los." 


"Onkel Steve, Onkel Steve", ertönt es über den gesamten Flughafen und zwei kleine Kinder kommen, wild mit den Händen herumwedelnd, auf uns zu gerannt. Steve streckt die Arme aus und die beiden springen hinein. 

"Seid ihr groß geworden", sagt er lächelnd und nimmt seine Schwester und ihren Mann, welche kurz darauf lachend zu uns stoßen, in den Arm. Dann fallen die Kleinen Claire um den Hals. 

"Na ihr zwei?" 

Lächelnd strecke ich Jennifer die Hand entgegen." Hallo, ich bin Claires Trauzeugin, Annie." 

A Christmas Wedding - Adventskalender 2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt