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Wir verlassen gerade das Haus und sofort ziehe ich meine Jacke enger um mich. Yoongi tut es mir gleich, nur zieht er ebenfalls seine Beanie tiefer in sein Gesicht, sodass ich seine Augen gerade so noch erkennen kann. Die ersten paar Meter sprechen wir gar nicht miteinander, jedoch ist dies keineswegs unangenehm. Ich genieße einfach die Atmosphäre und merke schon wie meine Gedanken wieder einmal den letzten Halt in der Realität verlieren. Bei dieser sternenklaren Nacht und einem fast Vollmond dürfte mir das wohl niemand verübeln, denn ich merke auch, wie Yoongi andauernd gedankenverloren durch den Himmel starrt.

Ich bin einer dieser Menschen der die Nacht noch mehr liebt als den Tag und denkt nicht, dass jetzt richtig krass poetisches Zeug kommt. Nein. Ich genieße einfach die Ruhe und dass man einfach durchatmen kann, ohne ständig durch den Alltag (und andere Menschen. Ganz besinders andere Menschen) abgelenkt zu werden. Ihr kennt das doch bestimmt: Man denkt über irgendetwas nach und möchte etwas ganz Bestimmtes tun und kaum fasst man den Entschluss, hat man schon wieder vergessen, was der eigentliche Plan war. Nachts passiert so etwas nicht, denn in der Stille konzentriert man sich voll und ganz auf den Moment. Und auch wenn ich gerne weiter die einzelnen Sterne anstarren würde und mir dabei die interessantesten Bilder zusammensuche (Ich meine Sternbilder sehen nicht wirklich so aus wie sie heißen...ich suche mir lieber eigene),sollte ich mich vielleicht einmal der Person widmen, die extra den Umweg auf sich nimmt, nur damit ich sicher zu Hause ankomme.

So kommt es, dass ich für einen Moment stehen bleibe und die Frage stelle, die mich schon länger beschäftigt. Während Yoongi noch gedankenverloren weiter läuft rede ich einfach drauf los. „Sag mal Yoongi", beginne ich meinen Satz. Dieser dreht sich etwas überfordert um und schaut mich an. „Sind wir Freunde?". Vor der Antwort habe ich schon ein wenig Angst. Ich bin nicht der Typ Mensch mit 20 oder 30 super engen Freunden, mit denen ich auch jede Woche Dinge unternehme. Nein. Ich habe Yuki, meine allerbeste Freundin, und dann noch einige naja eher Bekannte aus der Uni oder sonst woher, zumindest würde ich diese Menschen eher als Bekannte anstatt wahrer Freunde bezeichnen.

Mit Yoongi habe ich jedoch so viel gemeinsam und fühle mich auf irgendeine Weise mit ihm verbunden, weshalb ich ihn gerne in meinen Freundeskreis aufnehmen würde, nur habe ich Angst, dass er mich eher als Bekannte und die Stammkundin aus dem Café ansieht. Erwartungsvoll schaue ich ihn an, während er nur auf mich zu kommt und mir eine Kopfnuss erteilt. Mir meinen Kopf reibend schaue ich ihn nur ungläubig an, wofür war die denn???, doch diese Frage beantwortet er sogleich. „Also echt Jay, ich dachte das wäre auch ohne es angesprochen zu haben klar! Natürlich sind wir Freunde, was glaubst du denn, weshalb ich mich freiwillig mit dir abgebe?".

Erleichtert atme ich aus, da ich das atmen allgemein irgendwie gerade vergessen habe. Doch für sein letztes Kommentar kassiert er diesmal eine Kopfnuss von mir. „Das war echt gemein du Idiot! Ich wette viele Leute genießen meine Gesellschaft PFFFFF!!." Wir beide fangen an zu lachen und setzten den Weg zu meiner Wohnung fort.


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Okay ich stelle selber fest, dass meine Kapitel grundsätzlich immer länger werden. Warscheinlich lege ich mich nicht auf eine Länge fest. Je nach Lust und Laune...und vor allem Kreativität entscheide ich wie viel ich schreiben kann...Es regnet gerade total und ich muss gleich noch gut 20 Minuten durch den Regen latschen. Wünscht mir Glück D':

Café Time || Min Yoongi ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt