POV Jay
Es ist zehn vor sieben, weshalb ich mich langsam dazu aufmache, meine Wohnung zu verlassen, um mich auf den Weg zu meinem Treffen mit Yoongi zu machen. Ich bin dabei noch so in Gedanken verloren, dass ich fast in meiner Schlafanzug Hose das Haus verlassen hätte. Ja genau, ich trage auch schon nachmittags meinen Schlafanzug...zumindest die Hose! Auf jeden Fall gehe ich nun durch die Frühjahrskälte und frage mich, warum genau ich nochmal keinen Schaal mitgenommen habe. Mein Hirn hielt es für eine gute Idee, aber die paar Minuten werde ich es wohl noch aushalten ohne traurig und einsam in den kleinen Gassen Seouls zu erfrieren. Meine letzten Worte an die Nachwelt wurde ich mit letzter Kraft auf einen Zettel schreiben: Kinder zieht euch warm an! Ich meine das ernst, denn ich bin einer dieser Menschen die ständig frieren, ok vielleicht nicht im Sommer bei 27°C, aber ansonsten immer.
Doch mein Leiden soll erlöst werden, da ich schon das wohl beheizte Café in der Ferne erkennen kann. Automatisch beschleunige ich meine Schritte, um ja nicht noch eine Sekunde länger bei diesen Temperaturen vor mich hin zu vegetieren und dann ist es für mich auch schon möglich di erlösende Tür des Cafés einzudrücken, um dann zu realisieren, dass jetzt der ernste Part mit Yoongi eintreten wird. Meine Laune ändert sich von 'Bitte alles nur nicht erfrieren' zu 'Bitte lasst mich erfrieren nur das hier nicht'...wer hätte das gedacht.
Auf jeden Fall schaue ich mich gerade um, nur um festzustellen, dass Yoongi noch nicht da ist, weshalb ich mir in einer gemütlichen Ecke einen Platz suche und mir schon einmal etwas bestellen werde. Wer hätte es erwartet meine Bestellung stellt wieder einmal meinen allseits beliebten Matcha Macciato dar. Ein himmlisches Getränk! So lässt sich das Warten doch überstehen und meine Nervosität scheint sich förmlich im Milchschaum aufzulösen.
Das klingeln des Cafés ertönt und ein Blick Richtung Eingang verrät mir, dass Yoongi endlich erschienen ist. Er schaut sich unsicher um, bis er mich in meiner Ecke sieht und auf mich zu kommt. Sein Blick fällt dabei auf meine Getränkewahl und schon schleicht sich ein kleines Grinsen auf seine Lippen und auch ich kann mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen, denn mit diesem Getränk hat unsere Freundschaft erst begonnen. Doch dieser Gedanke lenkt mich wieder auf den eigentlichen Grund unseres Treffens, was erneut dafür sorgt, dass ich nicht verhindern kann nervös zu werde, denn immerhin könnte es sein, dass Yoongi sich wieder an alles von gestern erinnert... hoffen wir einfach mal, dass er das nicht tut.
Er setzt sich zu mir und schenkt mir eins seiner freundlichsten 'Hallos'. Doch er kommt sofort zum Thema, denn seine Miene verfinstert sich und er schaut mich mit ernstem Blick an und fragt „Jay...was habe ich gestern betrunken angestellt. Ich weiß, dass irgendwas passiert ist, jedoch weiß ich nicht was genau vorgefallen ist. Bitte sag mir die Wahrheit." Oh man, hätte er damit nicht warten können. Sollte ich riskieren unsere Freundschaft zu ruinieren, indem ich ihm von dem Kuss erzähle oder suche ich mir eine Ausrede, welche unsere jetzige Situation beibehalten würde. Seien wir mal ehrlich, auch wenn er mich bittet die Wahrheit zu sagen, ich könnte ihm doch niemals von dem Vorfall erzählen, geschweige denn von meinen Gefühlen für ihn. Ich weiß ja nicht einmal, ob er das gleiche empfindet. Nein. Das würde unsere ganze Freundschaft zerstören. Also suche ich die für mich beste Lösung heraus und lüge ihn an. Ich weiß, man lügt seine besten Freunde nicht an, aber im Moment kann ich mir nicht anders helfen.
Deshalb lautet meine Antwort auf seine Frage auch nur „Mach dir keine Sorgen Yoongi, du warst nur seeeehr betrunken und hast mich im Endeffekt vielleicht ein wenig angekotzt...aber das kann jedem ja mal passieren. Wirklich mach die keine Sorgen und das muss dir auch nicht peinlich sein." Ich kratze mich am Hinterkopf und grinse ihn nur schief an. Ich hoffe einfach, dass er mir diese Notlüge abnimmt und die Situation nicht weiter hinterfragt, doch es wäre nicht Yoongi, wenn er nicht diesen durchdringenden, skeptischen Blick hätte, welcher einen so sehr verunsichert. Und natürlich kann er sich nicht eine Befragung verkneifen, weshalb er noch einmal sehr aufdringlich fragt, ob das wirklich alles war, das passiert ist. Doch ich nicke nur stark mit dem Kopf, um ihm zu signalisieren, dass er das Thema doch bitte sein lassen soll.
Der Blonde versteht meine Geste, lehnt sich in seinem Stuhl zurück und seufzt einmal laut. „Puh...Wenn es nur das war, bin ich beruhigt. Ich hatte wirklich Angst, dass ich etwas seeehr Dummes angestellt hätte, aber gut. Und natürlich tut es mir echt leid, dass ich dich...du weißt schon..., dass ich mich übergeben musste." Jetzt kann ich nicht mehr. Ihm ist das wirklich peinlich! Doch da kommt mir noch eine andere Erinnerung in den Sinn und da er jetzt nicht mehr betrunken ist, kann ich ihn auch darauf ansprechen.
„Sag mal, du hast mir gestern Abend von einem Geheimnis erzählt, weshalb du gestern auch so viel getrunken hattest. Du meintest, nur Hoseok kennt es und du könntest es mit noch nicht verraten. Kannst du mir es jetzt verraten oder brauchst du noch Zeit?" Mit seiner Reaktion konnte ich überhaupt nicht rechnen. Er wurde knallrot! Wirklich, sein ganzes Gesicht, sogar die Ohren. Was steckt hinter diesem Geheimnis, dass er es niemandem erzählen kann, außer seinem allerbesten Freund. Er versucht mir etwas mitzuteilen, doch sein Gestotter macht es nicht gerade einfach. Irgendwie süß. Ok Jay, ich dachte das Thema hatten wir. Gefühle. unterdrücken. Ganz einfach oder?
Auf jeden Fall konnte ich soviel verstehen wie. „Nnnnnein...noch...nicht...", während er sein Gesicht von mir abgewandt hat. Als wir unsere Getränke ausgetrunken haben, gehen wir auch schon Richtung Ausgang. Er geht wieder zurück zu Hoseok und auch ich mache mich auf zu meiner Wohnung, wo Yuki immer noch auf mich wartet und gespannt auf den Verlauf unseres Treffens wartet. Sie wird nicht begeistert sein...
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Café Time || Min Yoongi ff
FanfictionEin Tag wie jeder andere und ein Mädchen wie jede andere mit einem Talent zum Abschweifen. Egal ob Musik oder Bücher Kim Ji-Ho 23 Jahre alt schafft es jedes mal mit ihren Gedanken bei allem zu sein, nur nicht da wo sie sein sollten. Doch genau das z...