Liebe findet unterschiedliche Wege... | Reylo ff

Nutze die Macht

Ahsoka erholte sich von dem Schlag und stand langsam wieder auf.
,, Du hast mich tatsächlich ausgetrickst. Glückwunsch. "
Ich grinste sie schelmisch an und trank einen Schluck Wasser.
,, Okay,  jetzt leg deine Lichtschwerter zur Seite. Du musst etwas viel Wichtigeres üben. "
Gehorsam legte ich meine Lichtschwerter auf einen Fels.
,, Kampftraining ohne Lichtschwerter? "
Ich hatte ein großes Fragezeichen im Gesicht.
,, Komm hier rüber. "
Ich folgte Ahsoka durch einen schmalen Felsspalt in der Höhle. Er zog sich in einen langen Gang, der kein Ende zu nehmen schien. Dann blendete mich ein helles Licht, ich hielt meine Hände schützend vor meine Augen.
Wir kamen zu einer Schlucht, der tief in den Boden führte. Mittlerweile war es auch schon dunkel und der Mond stand direkt über uns, man konnte ihn von dort unten aus sehen. Das Mondlicht wurde in einer an einem Felsvorsprung angebauten Linse gebündelt und anschließend auf eine kreisrunde Säule geworfen, die aus der schwarzen Tiefe empor ragte und sich in der Mitte des riesigen Spaltes befand. Ein schmaler Steinpfad, der in der Leere hing, verband die etwas tiefer liegende Säule mit dem festen Boden.

,, Rey, folge dem Mondlicht. "

Ich sah Ahsoka verwirrt an und folgte ihrem Blick auf die Säule. Ich sollte da doch nicht ernsthaft drauf!?
Ich drehte mich noch einmal zu ihr, doch sie nickte nur stumm.

Ich musste das also wirklich machen?

,, Geh, solange das Mondlicht noch durch die Linse scheint. "

Ich schaute verlegen in die Tiefe.
Plötzlich blitzte ein helles Licht auf, welches mich in der selben Sekunde kurz erblinden ließ. Als ich wieder sehen konnte, sah ich eine weiß leuchtende Gestalt auf der Säule. Sunny!?
Ich hatte sie lange nicht mehr gesehen und vermisste es, ihr durch ihr wuscheliges Fell zu fahren. Sie begann zu heulen, direkt zum Vollmond. Ohne es wirklich selber kontrollieren zu können, bewegte ich mich auf dem schmalen Weg auf sie zu. Als ich endlich auf der Säule stand und nach ihr griff, verschwand sie plötzlich. Verwirrt zog ich meine Hand zurück und begann langsam zu realisieren, wo ich mich wirklich befand. Auf dieser riesigen Säule. Ich schaute zurück, zu dem schmalen Weg, den ich anscheinend beschritten hatte und dann zu Ahsoka.

,, Wo ist sie? ", fragte ich Ahsoka verblüfft.

,, Wer? "

,, Na Sunny. "

Wie konnte sie Sunny nicht sehen?
,, Aber sie stand doch direkt hier. Wie hast du sie nicht sehen können? Ihr Fell leuchtet und sie hat geheult, da kann man sie ja nicht nicht sehen. "
,, Rey, hier war niemand. Du musst dich täuschen. "

Eine Vision? Hm, vielleicht hatte ich es mir nur eingebildet.
Ich beobachtete Ahsoka genau. Sie tastete sich an einer Wand entlang, bis sie irgendwo stehen blieb. Dann legte sie einen gut getarnten Hebel um. In den Wänden öffneten sich Schneisen, in denen nichts als Schwärze zu sehen war. Ich hörte ein Zischen hinter mir. Irgendetwas brachte mich dazu mich blitzschnell umzudrehen und den auf mich zu schmetternden Stein zu fangen.  Plötzlich flogen mehr Steine aus den Schneisen, so viele und so schnell, dass ich sie nicht alle fangen konnte.
,, Ahsoka, was ist das!? Ich kann die nicht alle fangen! "

,, Wenn du dort nicht runter fallen willst, solltest du dir mal was ausdenken! ", drängte sie.

Es wurden immer mehr Steine, ihre Schlagkraft erhöhte sich und sie wurden dazu noch immer größer.
Als ich spürte, wie ein Stein auf meinen Kopf zukam, wehrte ich ihn instinktiv ab. Ohne mich umzudrehen. Ich nutzte die Macht.
Plötzlich schwebten alle auf mich zu kommenden Steine in der Luft.
Ich schaute sie verblüfft an und ließ sie dann fallen. Sie stürzten in die gähnende Schwärze und verschwanden dort.
Nun kamen richtige Brocken auf mich zu, diese konnte ich so oder so nicht mehr fangen. Ich schlug sie mithilfe der Macht weg.
Letztendlich flog ein riesiger Fels auf mich zu. Ich machte mir Sorgen, ob ich diesen noch blocken konnte. Doch irgendetwas in mir bäumte sich auf und ließ mich diesen Fels einfach abhalten und in der Luft schweben. Ich starrte ihn ausdruckslos an und ließ ihn fallen.
Doch dahinter war Ahsoka nicht mehr zu sehen, dafür hörte ich summende Lichtschwerter hinter mir. Ich drehte mich um und sah Ahsoka mit meinen Lichtschwertern.
,,Steine sind eine Sache, aber fängst du auch die hier? "
Sie holte aus und warf beide Lichtschwerter nach mir.
Ich streckte meine Hand aus und bremste die Lichtschwerter ab. Bis sie sanft in meine Hände glitten.  Ich deaktivierte sie sofort und hing sie an meinen Gürtel.
,, Gut gemacht", lächelte Ahsoka, ,,  Und wie sieht es mit Personen aus? "

Ohne weiteres ließ sie sich rückwärts in die Tiefe fallen.
,, Ahsoka! "
Entsetzt streckte ich meine Hand aus, und versuchte sie abzufangen. Das war nicht so schwer. Aber jetzt musste ich sie bewegen.

Plötzlich merkte ich, wie das Mondlicht sich von der Säule entfernte und der Weg hinter mir anfing zu zerbrechen. Ich drehte mich ein Stück um und sah, wie er langsam in die Tiefe stürzte. Wenn ich Ahsoka loslassen würde, könnte ich es noch rüber schaffen. Aber das konnte ich ihr nicht antun. Ich konzentrierte mich und ließ Ahsoka langsam nach oben schweben. Hinter mir hörte ich, wie der Pfad zusammen brach.
Als Ahsoka endlich oben war, ließ ich sie los und sie richtete sich wieder auf.

,, Ähm, okay und wie komme ich jetzt hier weg? "

,, Springen", meinte Ahsoka locker.

,, Springen? Bist du verrückt? "

,, Oder du übernachtest dort und wartest tausende von Jahren, bis sich ein neuer Weg gebildet hat. "

Manchmal hasste ich sie für ihre Art und Weise, mir Dinge beizubringen, aber es hatte Wirkung.

Ich nahm all meinen Mut zusammen, holte Schwung und stieß mich ab, wobei ich zusätzlich die Macht nutzte.

Die Zeit in der Luft kam mir wie eine Ewigkeit vor, dieser Sprung nahm einfach kein Ende.
Ich schaute in die Tiefe, wusste, dass das mein Ende sein könnte.
Und kurz vor dem sicheren Boden sank ich plötzlich schnell nach unten und blickte geschockt nach oben.
War's das? Sollte so mein Tod aussehen?
Sollte wirklich ein Felsspalt mein Ende sein?
Ich blickte starr nach oben und vor mir spielte sich mein ganzes Leben noch einmal ab. Ich sah meine Eltern, meine Zeit auf Jakku, ich sah Finn, ich sah Leia, ich sah Kylo und Sunny. Und dann Ahsoka. Sie war das Letzte, was ich erblickte.

Ich hörte sie in diesem Augenblick noch rufen:

,, Rey, nutze die Macht! "

Dann verschluckte mich die Schwärze.