Kapitel 17 ♡

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"W-was meinen Sie?" fragte ich mit zittriger Stimme, woraufhin ich nichts weiter bekam, als einen undefinierbaren Blick Baekhyun's. Nach einer Weile fing er an unheimlich zu grinsen, was meine Nervosität noch mehr verstärkte. "Sir? Was meinen Sie damit?" Hauchte ich und wartete ängstlich auf eine Antwort.

"Gar nichts. Das war nur ein Witz. Ich habe doch gehört wie Changkyun dir die Regeln erklärt hast und bis jetzt hast dich artig an diese gehalten. Also gibt es keinen dir Leid zuzufügen." Meinte Baekhyun gelassen und lächelte immer noch sein merkwürdiges Lächeln. Ich atmete einmal erleichtert und hörbar aus. Etwas entspannter ließ ich mich in meinem Stuhl zurück sinken.

"Allerdings..." fügte er ein paar Sekunden später hinzu. "Ändert das nichts daran, dass wir dich hier behalten."

"A-ber ich muss nach Hause. Meine Familie und meine Freunde machen sich bestimmt Sorgen und suchen nach mir. Sie können mich doch nicht einfach hier einsperren, das ist Freiheitsberaubung!" Ich verhaspelte mich fast, so schnell sprach ich.

"Das weiß ich, aber weißt du was?"

Ich schüttelte den Kopf.

"Das ist mir vollkommen egal. Es hängt jetzt alles von Taehyung ab, Kleiner."
Baekhyun trank einen Schluck aus seiner Tasse. Ich wusste nicht ob sich darin Tee oder Kaffee befand. Vielleicht auch etwas ganz anderes. "Was hängt von ihm ab?"

Der Mann gegenüber von mir rieb sich sichtlich genervt die Schläfen. "Ich hab noch nie jemanden erlebt der so schwer von Begriff ist. Ich dachte das erklärt sich von allein, aber ich sag es dir noch mal genauer - Je schneller Taehyung die Kohle zusammen bringt, desto schneller kommst du hier raus. Kapiert?"

Ich schüttelte zuerst den Kopf, aber wandelte es dann schnell in ein Nicken um. "Als ob er für mich auch nur einen Cent bezahlen würde."

"Wir werden sehen, Kleiner. Wir werden sehen. Ich werde dich jetzt dein Zimmer bringen lassen. CHANYEOL?" Rief er den mir breits bekannten Mann und nur wenige Sekunden später öffnete dieser auch schon die Tür. Baekhyun's gerade noch wütender Blick, wandelte sich augenblicklich in einen liebevollen, an seinen Freund gewidmeten, Ausdruck.
"Was gibt's?" Obwohl ich Chanyeol nicht sah, konnte man aus seiner Stimme heraus hören, dass er lächelte.

"Bring Jimin bitte auf sein Zimmer, Schatz."

Mir wurde augenblicklich schlecht, als ich Baekhyun so schnulzig reden hörte. Auch wenn es bloß ein Wort gewesen war.
"Natürlich, Baby,"

"komm jetzt, Park." Wies Chanyeol mich an und ich stand widerwillig von meinem Stuhl auf, um ihn seine Richtung zu schlurfen. Kaum stand ich neben dem Mann mit den silbernen Haaren, der mich übrigens um einige Zentimeter überragte, packte dieser mich wieder fest Arm um zog mich mit. Später würden bestimmt mehrere blaue Flecken an der betroffenen Stelle pranken.
"Kannst du nicht etwas locker lassen? Ich hau schon nicht ab." Bat ich. Zu meinem Glück lockerte Chanyeol seinen Griff wirklich etwas, wenn auch nur ein kleines bisschen, was allerdings schon viel ausmachte. "Danke." Hauchte ich.

"Sei einfach ruhig. Ich würde jetzt viel lieber bei Baekhyun sein, als mich mit dir rum zu plagen."  Genervt verschnellerte er sein Schritttempo.

"Dann lass mich doch gehen." Entwich es mir, woraufhin ich keine Sekunde später fest gegen die Wand gepresst wurde.
"Hast du es immer noch nicht kapiert? Du kommst hier nicht mehr weg!"

"A-ber Baekhyun hat doch gesagt..."
"Was er gesagt hat, war gelogen. Er will nur sein Geld, sonst nichts. Das kannst du mir glauben." Knurrte Chanyeol mir bedrohlich entgegen. Meine Hoffnung, die noch vor einigen Sekunden immerhin ein ganz kleines bisschen in mir existiert hatte, war jetzt gänzlich verschwunden. Eigentlich hatte ich schon aufgegeben, als Baekhyun gesagt hatte, das Taehyung für meine Freiheit bezahlen sollte.

Ich saß in einem kleinen weiß gestrichenen Zimmer, was jediglich mit einem Bett und einem kleinen Nachttisch, auf dem eine winzige Lampe stand, ausgestattet war. Die sonstige Lichtquelle hätte ansonsten nur durch das kleine Fenster am Ende des Raums kommen können, was aber nicht der Fall war, da es draußen schon bereits stockdunkel zu sein schien.

Chanyeol hatte mir kurz bevor gegangen war noch ein kleines Tablett, mit einer kleinen Wasserflasche und zwei Scheiben Brot darauf, auf den Boden gestellt, aber ich hatte in nächster Zeit nicht vor auch nur eine der beiden Dinge anzurühren. Das einzige was ich in diesem Moment wollte, war bei Jin oder Yoongi zu sein.

Mit einem Mal bekam ich einen Einfall, der mir schon viel früher in den Sinn hätte kommen sollen und ich tastete nach dem kleinen metallischen Gegenstand in meiner rechten Hosentasche - mein Handy.
Aufgeregt drückte ich auf den Homebutton, aber nichts geschah. Ich versuchte es mit dem Powerknopf, aber wieder nichts. "Scheiße. Der Akku ist leer." Stieß ich verzweifelt aus und ließ mich noch weiter an der kalten Wand hinunter sinken, so dass ich schon halb auf dem noch kälteren Boden lag.

Das alles ist nur Taehyung's Schuld. Hätte er mich nicht einfach wie in der Zeit davor weiter ignorieren können? Baekhyun hätte uns so nie zusammen gesehen und dann würde ich jetzt nicht in diesem Schlamassel festsitzen. Wer weiß ob ich überhaupt jemals wieder von hier fort kommen würde, wenn ich Chanyeols Worten glauben schenkte. Nach einem Scherz hatte es sich nun wirklich nicht angehört.

Tief in Gedanken versunken, bemerkte ich zuerst nicht wie unzählige Tränen über meinen Wangen liefen, bis ich mir verzweifelt über diese strich. Ich musste einmal aufschluchtzen und hielt mir entsetzt, schnell die Hand vor den Mund. Ich wollte nicht das mich jemand hörte. Keiner hier sollte mich für noch schwächer halten, als ich schon war. Mir war bewusst, dass vor der Zimmertür einer von Baekhyun's Männern stand um mich zu bewachen, was ich ziemlich lächerlich fand. Ich konnte weder durch die fest verschlossene Metalltür, noch durch das kleine Fenster, durch das ich niemals passen würde da es so winzig war, fliehen.

"Ist er da drin?" Hörte ich eine unbekannte Stimme von draußen und daraufhin ein: "Ja. Wieso?"

"Ich muss zu ihm. Befehl von Baekhyun." Erneut die Stimme von vorher.

Wenig später, nahm ich das Geräusch eines Schlüssels der ins Schloss gesteckt wurde, wahr und dann wurde schon mit einem Ruck die Tür aufgestoßen. Ein kleiner Lichtkegel, von den Lampen des Flures, schien ins Zimmer. Ich konnte einen Schatten sehen, der langsam schleichend das Zimmer betrat. Da ich immer noch im Dunkeln saß, konnte ich nur die schemenhaften Umrisse einer Gestallt erkennen. Die Person ging zu meinem Nachttisch und knipste das schwache Licht an.

"Jimin. Schau mich an."

Ich hob langsam meinen Blick, den ich wieder auf den Boden gerichtet hatte, kaum das ein Licht den Raum erhellte und bekam einen ziemlich jungen Mann, wahrscheinlich sogar jünger als Changkyun, mit rot gefärbten Haaren zu sehen, der mich freundlich anlächelte. Er wirkte ganz anderes, wie die anderen Leute hier, aber vielleicht täuschte ich mich auch nur. Das hatte ich heute schließlich schon oft getan. "Wer bist du?" Meine Stimme war bloß ein leises Krächzen.

"Moment." Der junge Mann lief schnell zur Tür um diese zu schließen, dann ließ er sich gegenüber von mir auf dem Boden nieder. Ich sah ihn immer noch fragend, mit schief gelegtem Kopf, an.

"Oh, Entschuldigung. Du hattest ja etwas gefragt. Ich bin Kunpimook, aber das kann sich sowieso keiner merken, also nenn mich einfach BamBam, so wie jeder." Er streckte mir freundlich lächelnd seine Hand entgegen, aber ich machte keine Anstalten diese zu schütteln. Zögerlich nahm er diese wieder zurück. "Okay. Nicht schlimm. Du hast wahrscheinlich nicht sehr viel Vertrauen in die Leute hier, stimmts?"

Ich nickte als Antwort. "Und was willst du von mir?"

BamBam antworte mir zuerst nicht. "Ich weiß nicht ob du es mir glaubst, aber ich bin wirklich hier um dir zu helfen."

𝑳𝒐𝒗𝒆 𝒀𝒐𝒖 𝑺𝒐 𝑩𝒂𝒅 | ⱽᵐⁱⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt