𝑳𝒐𝒗𝒆 𝒀𝒐𝒖 𝑺𝒐 𝑩𝒂𝒅 | ⱽᵐⁱⁿ

Kapitel 21 ♡

"Wir sind da." Taehyung schaltete den Motor aus und schnallte sich ab. Neugierig sah ich mich um, aber von einem Restaurant war weit und breit nichts zu sehen. Das einzige was sich in unserer Nähe befand, war ein modernes Wohnhaus, aber wenn man es genauer betrachtete, konnte es schon als eine kleine Villa durchgehen. "Wo sind wir hier? Ich dachte wir wollten etwas essen."

"Bei mir. Oder denkst du ich würde mich mit dir in diesem Zustand in der Öffentlichkeit blicken lassen?" Taehyung zeigte auf mich und betrachtete mich von oben bis unten. "Wie lange trägst du diese Klamotten schon? Eine Woche? Einen Monat? Und warst du da überhaupt duschen?

"Stinke ich etwa?" Fragte ich ihn eingeschnappt. Taehyung schüttelte den Kopf. "Das nicht, aber...Ach egal. Lass uns rein gehen. Ich hab langsam auch Hunger, also beeil dich." Forderte er mich auf und öffnete die Autotür auf seiner Seite. Ich tat es ihm gleich. Aber auf meiner Seite natürlich.

Staunend betrachtete das Haus welches einem, wenn man direkt davor stand, noch viel größer vor kam. Taehyung spielte ungeduldig mit den Schlüsseln in seiner Hand. "Willst du hier Wurzeln schlagen oder kommst du?"

Ich schüttelte den Kopf und lief ihm eilig hinterher, da er sich bereits in Bewegung gesetzt hatte. Hastig schloss er die Haustür und wies mich mit einer Geste hinein. "Los jetzt."

Ich drängte mich an ihm vorbei und staunte erneut nicht schlecht, als ich den großen Eingangsbereich zu sehen bekam. Alles sah so neu und mordern aus. Wenn ich dies mit Jin's und meiner Wohnung vergleichte, wohnten wir dagegen in einem alten Schuppen. "Mach den Mund zu, so toll ist es hier auch wieder nicht." Ich hörte wie Taehyung's Schritte sich hinter mir nährten. Kurz danach spürte ich seine Hand an meinem Rücken, mit welcher er mich leicht vorwärts drückte.
"Mein Zimmer ist oben."

Ich nickte bloß und ließ mich von ihm zu den Treppen führen. Oben angekommen, wies er mich an kurz zu warten und lief geradewegs auf eine Tür zu. Kurz verschwand er in dem mir unbekannten Raum, kam aber nur kurze Zeit später mit einem Stapel Klamotten wieder hinaus. Also musste dieser Raum höchstwahrscheinlich sein Zimmer sein.

"Davon müssten dir eigentlich welche passen. Komm, ich zeig dir jetzt wo das Bad ist." Er schnappte mich am Handgelenk und zog mich erneut hinter sich her. Vor einer anderen dieser unzähligen Türen in diesem großen Flur blieb er stehen. "Hier ist es."
Tae drückte mir ungeduldig den Klamottenhaufen in die Hand und wollte schon wieder umkehren, aber ich hielt ihn davon ab. "Taehyung?"

Ruckartig blieb er stehen, sagte aber nichts. "Wieso hast du mich gerettet, wenn du mich doch so hasst?"
Taehyung hatte mir immer noch den Rücken zugekehrt, so dass ich seine Reaktion nicht erkennen konnte, aber mir entging trotzdem nicht wie sein Körper sich leicht anspannte. Minutenlang lag Totenstille im ganzen Haus, bis er sich mir wieder zuwandte und langsam in meine Richtung gelaufen kam. An seinem Gesichtsausdruck konnte ich rein gar nichts erkennen. Außer die mir nur allzu bekannte Kälte. "Ich hatte keine Lust das Baekhyun mir weiter auf die Nerven geht."

Irgendein Gefühl sagte mir, dass Taehyung log. "Aber ich nerve dich doch auch. Du hast die wahrscheinlich einmalige Chance verpasst mich endgültig los zu werden, also wieso hast du es dann nicht ausgenutzt?" Der Ton in meiner Stimme wurde zum Ende hin immer lauter. Eigentlich waren mir diese Fragen schon die ganze Zeit durch den Kopf geschwirrt, nur war ich bis vorhin noch so durcheinander gewesen, dass ich keine Kraft gehabt hatte, ihm all diese Fragen an den Kopf zu werfen. Noch dazu sah es danach aus, als ob ich die mir gewünschten Antworten sowieso nicht erhalten würde.

"Vielleicht hatte es auch noch einen anderen Grund." Murmelte Taehyung mehr zu sich selbst, als zu mir, aber dennoch laut genug das ich es deutlich verstehen konnte.
"Und welchen?" Harkte ich weiter nach.

"Das ist unwichtig. Geh jetzt einfach duschen, Jishit." Er wollte zum Gehen ansetzten, aber dieses mal war ich der jenige der ihn am Handgelenk packte und somit aufhielt. "Aber ich möchte den anderen Grund wissen."

"Aber der andere Grund geht dich rein gar nichts an!" Wütend riss Taehyung sein Handgelenk aus meinen Griff. Viel Kraft musste er dafür nicht gerade aufbringen.
"Bitte." Flehte ich. "Sonst kann ich nie wieder ruhig schlafen."
Tae seufzte. "Du übertreibst es gerade, Jimin."

"Hast du mich eben Jimin und nicht Jishit genannt?" Fragte ich leicht verwundert.

"Ich glaube du hast dich verhört, Jishit." Ich sah wie er sich ein Grinsen verkneifen musste. Dieser Typ hatte doch echt Stimmungschwankungen. "Könntest du jetzt endlich mal duschen gehen?"

"Nein. Erst wenn du mir den Grund gesagt hast." Trotzig wie ein kleines Kind verschränkte ich die Arme vor meiner Brust. Taehyung seufzte erneut und legte plötzlich beide Hände links und rechts an meine Taille. Mir war es ein Rätsel, warum die besagten Stellen auf einmal angenehm zu kribbeln begannen. "Ich kann dir den Grund nicht sagen. Nicht jetzt."

"Wann denn dann?" Meine Stimme war fast nur noch ein Flüstern, weil seine Hände an meinem Körper mich nervös machten. Mit einem Ruck zog er mich einfach in seine Arme, so dass mein Kopf an seiner Brust ruhte. Seine Hände wanderten zögerlich an meinen Rücken. "Bald." Hauchte er.
Ich antwortete nicht und lauschte weiter seinem Herzschlag der mich irgendwie beruhigte. "Taehyung?"

"Hm?" Kam es vom ihm. Sein Kinn hatte er auf meinem Kopf abgestützt. "Es gefällt mir, wie du jetzt bist. Kannst nicht immer so sein?" Nuschelte ich in seinen Hoodie.

"Bald."