„William,setzt dich zu uns. Der Rettung deiner Herzallerliebsten steht nunnichts mehr im Wege." lud Jack den Jüngeren an unseren Tischein. Anscheinend hatte Barbossa ihm das Weib also entführt. Willsetzte sich schließlich in Bewegung. „Ich hol Nachschub, andersüberlebt man dieses Rattenloch ja nicht." bemerkte ich.
Ichstand auf, nahm die leeren Becher vom Tisch, schnappte Will seinenaus der Hand (trank das halbleere Gefäß leer), und ging zumschmutzigen Tresen. Zwischendurch duckte ich mich unter Schlägenoder herumfliegenden Flaschen weg. Derweil belauschte ich mit meinengeschärften Sinnen das Gespräch der drei, dass sich, wie zuerwarten, auf meinen Anschluss der Crew bezog.
„Jack,bist du des Wahnsinns fette Beute? Das ist Red Eye Cat! Angeblich istsie die Tochter des Teufels, aus der tiefsten Hölle entstiegen undvon den Göttern verflucht." panikte Gibbs mit gedrückterStimme. „Umso besser. Bekämpfe Feuer mit Feuer." entgegneteJack. Man hörte seiner Stimme nicht unbedingt an wie gern er Gibbsdafür eine über gezogen hätte. Ein leichtes Lächeln zog sich übermein Gesicht.
„Wovonsprecht ihr?" warf William nun ein. „Jack ist wahnsinniggeworden! Er hat vor SIE mitzu nehmen." Ich vermute, dass er gerade mit dem Kopf in meineRichtung deutete.
„Dubist wirklich des Wahnsinns!" entkam es Will. Ich nahm die, nungefüllten, Becher und marschierte zurück zum Tisch. Knallte jedemeinen der dreckigen Becher vor die Nasen, sodass das enthalteneGetränke leicht überschwappte. Als ich meinen Arm wieder zurückzog kratzten meine scharfkantigen Nägel über das unpolierte Holzdes Tisches und hinterließen einige Kratzer und Späne. Natürlichmit Absicht.
„Manweiß bei ihm nie so wirklich ob er wahnsinnig oder brillant ist!Aber genau deswegen ist er eine so angenehmer Zeitvertreib. Da wo erist, ist immer etwas los." entgegnete ich mit einem Lächeln indie Richtung meiner Gesellschaft. Ich sah zu ihnen mit einemgruseligen Lächeln. Natürlich wusste er, was ich eigentlich meinte.Du bist ein Holzkopf der ständig in irgendeinen Mist hinein gerät,aber mein Bruder und ich lass die nicht im Dreck versinken. Diebeiden anderen sahen mich erschrocken an.
„Ichhabe natürlich jedes eurer Worte gehört!" meinte ich beiläufigund zeigte bei einem Grinsen meine Zähne. Plötzlich flog ein Messerknapp an Jacks Ohr vorbei und blieb, knapp neben meinen Kratzern, imTisch stecken. Ich blieb ruhig als ein Typ sich schwankend über dieLehne meines Stuhles und meine Schulter beugte und mich dämlich angrinste. Seine Alkoholfahne brannte mir in der Nase, und Mundgeruchwar wirklich widerlich. Nach vergammelten Fisch. Igitt! Ich drehteangewidert den Kopf weg. Seine Hände klammerten sich wieKrebsscheren an meine Schultern.
„Nahmeine Süße? Du weißt, dass du da neben einem Piraten sitzt derbald dank mir am Strick baumeln wird. Also mein Täubchen, ich holmir seinen Kopf, wir holen uns sein Kopfgeld und danach können wirzu meinem Schiff gehen. Dort könnten wir dann ganz in Ruh-"
Weiterkam er nicht denn ich griff ihm an den Hinterkopf und krallte mich inseine fettigen Haare. „Niemand nennt mich „mein Täubchen" hastdu das verstanden?" fragte ich ihn. Er blickte mich aus glasigenAugen nur dümmlich an. Ich schnaufte entfernt. „Du bist nicht maldas Seil zum kielholen wert!" schnauze ich.
Miteinem Ruck knallte ich seine Stirn auf den Tisch und lies diefettigen Strähnen los. Der Mann schlug sich noch das Kinn an meinerRückenlehne an bevor er bewusstlos zu Boden sank. Ich spuckte ihmnoch einmal hinterher, und nahm dann seelenruhig den Becher und trankeinen großen Schluck. Den Becher setzte ich mit einem Ruck wiederauf, das es knallte.
Jetzthatte ich mich wenigstens etwas bei Jack für vorhin revanchiert. Wieich solche Kerle hasste. Alleine schon die Tatsache, dass er einerdieser schmierigen Kopfgeldjäger war, die sich die Betrunkenheiteiniger Piraten zunutze machten um sich ihr Kopfgeld klar zu machen,aber ich hasste generell jeden der Jack auf die falsche Weise zu nahekam. Umgekehrt war es ja genauso. Will und Gibbs stießen ihrenangehaltenen Atem aus. Jack schenkte mir einen wohl wissenden Blick.
Ichzuckte mit den Schultern. „Er hatte es verdient." MeinenBecher lehrend erhob ich mich schließlich. „Ich verzieh mich. Hierist es mir zu unzivilisiert." Ich lächelte, zeigte nebenbei einletztes Mal mahnend meine Reißzähne und ging dann zu der halb ausden Angeln hängenden Tür. „Wir treffen uns morgen Vormittag gegenhalb zehn unten am Steg." Ich drehte mich um, nickte Jack. Dermir nach gerufen hatte, zu, und verschwand aus der Spelunke inRichtung Hafen.
Erleichtertwieder halbwegs atmen zu können, ohne Angst haben zu müssen, dassman allein von der Luft betrunken wird, ging ich über die Planke aufdie Diamond.
„Jason!"Sofort kam mein erster Maat auf mich zu. Er war etwa in meinem Alter,doch etwas größer als ich, hatte schwarze Haare und braune Augen.Kurz, ziemlich attraktiv. Okay, es könnte sein, dass ich ihn,möglicherweise, etwas mag.
„Kommmit." befahl ich und marschierte in das Kartenzimmer. Jason folgtemir und schloss die Tür hinter sich, bevor er mich erwartend ansah.Ich marschierte hinter den massiven, reich verziertenHolzschreibtisch und ließ mich über die Armlehne, der goldenenStuhles plumpsen, Ich lehnte mich mit dem Rücken gegen die andere,mein linker Fuß stand am Boden während mein anderer in der Lufthing.
Ichsignalisierte ihm mit einer Handbewegung, dass er sich auf denOttomanen setzen sollte, was er auch tat. Er stützte beim hinsetzendie Ellbogen auf den Knien auf und verschränkte die Hände. Seinedunklen Augen waren aufmerksam zu mir gewannt.
„Wassteht an, Captain?" fragte er als ich nach einem Apfel aus dergoldenen Schale griff, die auf dem Tisch stand. Ich betrachtete dierot gelbe Frucht eingehend ehe ich einmal abbiss. Ich gebe zu, mitmeinen Zähnen war das nicht wirklich einfach und es war mehr einabnagen als alles andere. Doch Jason hatte dies schon oft genuggesehen, obwohl ich es in der Öffentlichkeit vermied.
„Ichwerde ab Morgen für eine unbestimmte Zeit weg sein. Alte Rechnungenbegleichen. Ich übertrage dir, als meinem ersten Maat, dieVerantwortung. Sorge bitte dafür, dass wir eine fähigere Crewbekommen als die Landratten da draußen. Die sind die größtenStümper die es in den sieben Weltmeeren gibt und ihr Gold nichtwert. Verstanden?" kommandierte ich.
Jasonnickte verstehend und mit einem Lächeln auf den Lippen. Manchmalglaubte ich er war der einzige Fähige in meiner Crew. Wenigstenseiner auf den ich mich verlassen konnte. Mit einer Handbewegungentließ ich ihn.
Ichknabberte noch einige Minuten an meinem Apfel. Kurz bevor ich ihn ausdem Fenster werfen wollte, da ich ihn aufgegeben hatte, klopfte es andie Tür.
„Madam,Captain Sparrow ist auf dem Schiff und die Crew will ihn nicht zueuch lassen. Sie hören auch nicht auf meine Befehle." ertönteJasons Stimme gedämpft durch die Tür.
Ich bleckte die Zähne. Das durfte doch nicht wahr sein. Ich donnerte denApfel zurück in die Schale, schwang mich elegant vom Stuhl und rissJason die Tür vor der Nase auf, ehe ich an ihm vorbei stolzierte.Diese Idioten mussten weg. Schnell! Jason wusste um meine Reaktion,denn er war bereits einen Schritt zurück getreten damit er mir nichtim Weg stand. Wohl wissend schloss er die Kajütentür hinter mirbevor er mir folgte. Ich hasste es, Personen darin zu haben, die dort nichts zu suchen hatten. Wütend trat ich an das Geländer des Vorsprungs und blickte auf meinen Bruder und meine baldige Ex-Crew herab...
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Red eye Cat - The curse of the Black Pearl
FanfictionWas währe wenn Jack Sparrow eine Zwillingsschwester hätte, die noch dazu auf allen Meeren gefürchtet ist? Sogar Davy Jones vor ihr Respekt hat! Scarlett Sparrow alias Red eye Cats Leben und Verangenheit ist für die Royl Navy und den Rest der Welt ei...